Erik Møse

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Erik Møse (* 9. Oktober 1950 in Oslo) ist ein norwegischer Richter. Er war von 2003 bis 2007 Präsident des Internationalen Strafgerichtshofes für Ruanda. Von 2011 bis 2018 gehörte er dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte an.

Leben

Erik Møse absolvierte ein Jurastudium an der Universität Oslo und ein postgraduales Studium in Genf.[1] Anschließend bekam er einen Lehrauftrag an der Osloer Universität, später wurde er Fellow an der University of Essex in England. Er publizierte viel auf dem Gebiet der Menschenrechte und des Völkerrechts und war beteiligt an der Ausarbeitung der Europäischen Menschenrechtskonvention und deren Umsetzung ins norwegische Recht.

Bis 1986 war er Abteilungsleiter im norwegischen Justizministerium, dann stellvertretender Richter, von 1986 bis 1993 Anwalt beim Obersten Gerichtshof Norwegens im Büro des Reichsanwalts (dieser ist vergleichbar mit einem Solicitor des angelsächsischen Rechtssystems bzw. in Deutschland mit dem Vertreter des Bundesinteresses beim Bundesverwaltungsgericht), von 1993 bis 1999 war er Richter beim Appellationsgericht in Oslo. Von 1999 bis 2009 war er Mitglied des Internationalen Strafgerichtshofes für Ruanda, davon von 1999 bis 2003 Vizepräsident und von 2003 bis 2007 Präsident in Nachfolge der Südafrikanerin Navanethem Pillay. Er war zugleich Vorsitzender Richter der Strafkammer I. Im August 2009 wurde er in den Obersten Gerichtshof von Norwegen berufen. Zwei Jahre später wurde er für neun Jahre zum Richter am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gewählt.[1] Dieses Amt trat er am 1. September 2011 an. Im August 2018 legte er das Amt nieder und kehrte zum norwegischen Obersten Gerichtshof zurück, wo er bis zu seiner Pensionierung im Oktober 2020 blieb.[2]

Am 9. Januar 2008 wurde er mit dem Königlich-Norwegischen Verdienstorden in der Stufe Kommandeur ausgezeichnet.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Supreme Court Justice Erik Møse Elected ECtHR Judge in Respect of Norway. International Center for Law and Religion Studies, April 2011, abgerufen am 6. November 2021.
  2. Henger fra seg dommerkappen etter en lang og innholdsrik karriere. In: domstol.no. Norges Domstoler, 30. Oktober 2020, abgerufen am 6. November 2021.
  3. Erik Møse. Det norske kongehus, abgerufen am 6. November 2021.