Hanusch-Krankenhaus
Das Hanusch-Krankenhaus befindet sich im 14. Wiener Gemeindebezirk in der Heinrich-Collin-Straße 30.
Es ist ein Krankenhaus mit zehn Abteilungen (Anästhesie, Augenabteilung, Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe (bis 2016), Hals-Nasen-Ohren-Abteilung, drei Medizinische Abteilungen, Orthopädie/Traumatologie sowie Urologie) und sieben Instituten (Zentralröntgeninstitut, Nuklearmedizin, Physikalische Medizin und Rehabilitation, Pathologie und Mikrobiologie, Labordiagnostik, Apotheke), darunter das Ludwig-Boltzmann-Institut, ein Forschungsinstitut für Osteologie und Leukämie-Forschung.
Das Hanusch-Krankenhaus betreibt 20 Spezial-Ambulanzen.
Geschichte
Ursprünglich hieß dieses Krankenhaus k. k. Erzherzog-Rainer-Militärspital (nach dem populären, 1913 verstorbenen Erzherzog Rainer), danach als Landwehrtruppenspital Erzherzog-Rainer-Spital.[1] Es wurde zwischen 1914 und 1915 von den Architekten Heinrich Schmid und Hermann Aichinger als militärisches Spital des k.u.k. Sanitätswesens errichtet. Die Gartenarchitektur stammte von Viktor Goebel († 1924; Alter: 54). Ab August 1915 nahm das Krankenhaus Verwundete auf.[2] Die feierliche Einweihung fand am 28. September 1915 in Anwesenheit von Erzherzog-Thronfolger Karl Franz Josef (1887–1922) statt.[3]
1925 kam es in das Eigentum der Republik Österreich. 1938 wurde das Krankenhaus erneut ein Heeresspital, was bei einem Abgang von 600 Betten für die Krankenanstalten Wiens ein Minus von zehn Prozent an Belagraum bedeutete und vor allem für die Stadtteile nördlich der Donau die Notwendigkeit eines Neubaus nahelegte.[4] Ab dem 1. Juni 1945 führte die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) das Spital im Auftrag der Republik. Aus diesem Anlass erhielt es den Namen „Hanusch-Krankenhaus“ nach dem Gewerkschafter und Sozialminister der 1. Republik Ferdinand Hanusch (1866–1923). 1982 wurde das Hanusch-Krankenhaus vollständig an die Wiener Gebietskrankenkasse, die im Jahr 2020 zur Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) zusammengelegt wurde, abgetreten und erhielt Öffentlichkeitsrecht.[1]
Literatur
- Enno Hentschel, Hans Neumann: Das Hanusch-Krankenhaus. Vom Erzherzog Rainer-Militärspital der k.k. Landwehr zum modernen Schwerpunktkrankhenhaus. KEAB – Komitee Erfahrener Älterer Berater des Hanusch-Krankenhauses, Wien 2009, ISBN 3-9501238-3-0.
- Hanusch-Krankenhaus im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Weblinks
- Website der Österreichischen Gesundheitskasse über das Hanusch-Krankenhaus
- Hanusch-Krankenhaus. In: dasrotewien.at – Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie. SPÖ Wien (Hrsg.)
- Ludwig Boltzmann-Institut für Leukämieforschung und Hämatologie
- Ludwig Boltzmann-Institut für Osteologie
Einzelnachweise
- ↑ a b Hanusch-Krankenhaus im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
- ↑ Das Erzherzog Rainer-Militärspital in Wien, XIII. (…) Hiezu dir Tafeln Nr. 17 bis 27. In: Allgemeine Bauzeitung, Jahrgang 1916, S. 19–22. (Online bei ANNO). .
- ↑ K. k. Erzherzog Rainer-Militärspital. In: Deutsches Volksblatt / Deutsches Volksblatt. Radikales Mittelstandsorgan / Telegraf. Radikales Mittelstandsorgan / Deutsches Volksblatt. Tageszeitung für christliche deutsche Politik, Morgen-Ausgabe, Nr. 9606/1915 (XXVII. Jahrgang), 29. September 1915, S. 9, Mitte rechts. (Online bei ANNO). .
- ↑ Neues Krankenhaus für Wien geplant. Gründliche Beseitigung der ewigen Platznot wird in Angriff genommen. In: Kleine Volks-Zeitung, Nr. 15/1939 (LXXXV. Jahrgang), 15. Jänner 1939, S. 5. (Online bei ANNO). .
Koordinaten: 48° 11′ 57,2″ N, 16° 17′ 29,8″ O