Ethel Kennedy

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Ethel Kennedy (1968)

Ethel Kennedy (* 11. April 1928 in Chicago, Illinois als Ethel Skakel) ist eine US-amerikanische Menschenrechtsaktivistin und die Witwe des Justizministers und Senators Robert F. Kennedy, dessen Bruder, John F. Kennedy, der 35. Präsident der Vereinigten Staaten war. Beide Männer wurden in den 1960er Jahren ermordet; infolge des Attentats auf ihren Ehemann, gründete sie die Robert F. Kennedy Center for Justice and Human Rights. 2014 wurde sie von Präsident Barack Obama mit der Presidential Medal of Freedom ausgezeichnet.

Frühes Leben

Ethel Kennedy wurde am 11. April 1928 in Chicago, Illinois geboren. Sie war das zweitjüngste von sieben Kindern des Geschäftsmannes George Skakel und seiner Frau, Anne Brannek. Die Kinder wuchsen katholisch in Greenwich, Connecticut auf, wo Ethel die Greenwich Academy besuchte.[1][2]

Später lernte sie auf der Manhattan High School Virginia Bennett sowie Jean Ann Kennedy-Smith kennen. Die Zimmergenossinnen luden sie zu einem Skiurlaub in Kanada ein, wo Ethel Jean Anns Bruder, Robert F. Kennedy, kennenlernte. Zunächst verliebte sich dieser in Ethels Schwester Patricia. Nachdem diese Liebschaft scheiterte, begann Ethel eine Beziehung zu Kennedy, bevor die beiden am 17. Juni 1950 heirateten. 1955 starben Ethels Eltern bei einem Flugzeugunglück aus Treibstoffmangel.[3][4]

Kennedys Bruder, John F. Kennedy, wurde 1960 zum 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten; 1962 sandte er seinen Bruder und Ethel im Rahmen einer Tour in vierzehn verschiedene Länder. Nach dem Attentat auf den Präsidenten beantwortete Ethel den Anruf von J. Edgar Hoover, der das Paar von der Ermordung in Kenntnis setzte.

1966 verunglückte Ethels Bruder George mit einem Flugzeug, und seine Witwe starb kurz danach. Das Paar hinterließ Kinder, um die sich Ethel kümmerte. Ethel selbst hatte mit Robert F. Kennedy insgesamt elf Kinder:

Kennedy hält seine Dankesrede ab; hinter ihm steht Ethel, wenige Minuten vor dem Attentat.

Attentat auf Robert F. Kennedy

Am 4. Juni 1968 setzte sich Robert F. Kennedy bei den kalifornischen Vorwahlen gegen seine Kontrahenten in der Demokratischen Partei durch; die Präsidentschaftskandidatur hatte Ethel ihm nahegelegt. In der Nacht zum 5. Juni hielt er eine Dankesrede im Saal des Ambassador Hotels, den er anschließend über die Küchenabteilung verließ. Dort wartete der Palästinenser Sirhan Sirhan und schoss mehrfach auf ihn. Ethel kniete sich neben ihren Ehemann, bevor er ins Krankenhaus transportiert wurde. Dort erlag Robert Kennedy einen Tag später seinen Schussverletzungen. Ethel, die im dritten Monat schwanger war, verkündete offiziell, dass sie nicht noch einmal heiraten würde. Im Dezember 1968 brachte sie das letzte Kind des Paares zur Welt.[5][6]

Späteres Leben

Infolge des Attentats gründete Ethel die Robert F. Kennedy Center for Justice and Human Rights. Im Namen der Organisation besuchte sie 2001 inhaftierte Aktivisten in Iguala, darunter Rodolfo Montiel, den sie mit dem Chico Mendes Award im Namen des Sierra Clubs auszeichnete. Über die Jahre nahm sie weiter an Demonstrationen teil, darunter an einem Hungerstreik im Juni 2018 gegen die Politik der Regierung Trump, Kinder illegal Eingewanderter von ihren Eltern zu trennen. Im selben Jahr wurde Ethels Tochter, Kerry Kennedy, zur Präsidentin der Robert F. Kennedy Human Rights, wie die Organisation später genannt wurde.[7][8][9]

Ethel lebte weiter im Familienhaus des Paares, bis sie es im Dezember 2009 für 8,25 Millionen Dollar verkaufte. 2012 trat sie im Dokumentarfilm über sie selbst, Ethel, auf. Der Film stammte von ihrer jüngsten Tochter, beinhaltete Archivmaterial der Familie und beschäftigte sich mit Ethels Leben mit den Kennedys sowie ihren späteren Jahren, in denen sie elf Kinder allein großzog. 2014 nahm sie an der Ice Bucket Challenge Teil und nominierte den Präsidenten Barack Obama. Dieser lehnte zwar ab, zeichnete Ethel aber im selben Jahr mit der Presidential Medal of Freedom aus. 2014 wurde eine Brücke über dem Anacosta River zur Ethel Kennedy Bridge umbenannt, aufgrund ihrer Befürwortung des Umweltschutzes vor Ort.[10][11][12][13]

Nachdem sie in Wintern in Florida und in Sommern in Cape Cod, Massachusetts, lebte, zog sie 2019 ins Kennedy Compound in Hyannis Port.[14][15]

Weblinks

Commons: Ethel Kennedy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  1. A Dynasty Strained. Abgerufen am 18. Januar 2021 (englisch).
  2. Ethel Skakel Kennedy | JFK Library. Abgerufen am 18. Januar 2021.
  3. A. B. C. News: The Last Kennedy: Jean Kennedy Smith. Abgerufen am 18. Januar 2021 (englisch).
  4. On This Day: Robert F. Kennedy and Ethel Skakel marry in 1950. 17. Juni 2019, abgerufen am 18. Januar 2021 (englisch).
  5. Who is Ethel Kennedy? Facts you need to know. 25. Juni 2020, abgerufen am 18. Januar 2021 (englisch).
  6. Lisa Anderson, Tribune Staff Writer: A CHILD OF TRAGEDY POSTPONES HER WEDDING. Abgerufen am 18. Januar 2021 (amerikanisches Englisch).
  7. Ethel Kennedy visits activists. Abgerufen am 18. Januar 2021 (englisch).
  8. Shannon Young: Ethel Kennedy, MA lawmakers take part in hunger strike protesting President Donald Trump’s ‘zero tolerance’ immigration policy. In: MassLive, 27. Juni 2018.
  9. Jeffery C. Mays: 500 Women and Teenagers to Be Bailed Out From Rikers by Human Rights Group (Published 2018). In: The New York Times. 20. September 2018, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 18. Januar 2021]).
  10. Tech entrepreneur’s renovation of Hickory Hill signals new business guard remaking D.C. 1. Dezember 2013, abgerufen am 18. Januar 2021 (englisch).
  11. Obama politely declines pouring ice water over his body for charity. Abgerufen am 18. Januar 2021.
  12. President Obama Names Recipients of the Presidential Medal of Freedom. 10. November 2014, abgerufen am 18. Januar 2021 (englisch).
  13. Mike DeBonis: Ethel Kennedy Bridge is dedicated, at long last. In: Washington Post. Abgerufen am 18. Januar 2021 (amerikanisches Englisch).
  14. Julie Wurth jwurth@news-gazette.com: Ethel Kennedy still the pillar of strength for her family. Abgerufen am 18. Januar 2021 (englisch).
  15. Katharine Q. Seelye, Jonathan Martin: Granddaughter of Robert F. Kennedy Dies After Overdose at Family’s Compound (Published 2019). In: The New York Times. 1. August 2019, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 18. Januar 2021]).