Amazonaslilie

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Amazonaslilie

Amazonaslilie (Illustration)

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Gattung: Eucharis
Art: Amazonaslilie
Wissenschaftlicher Name
Eucharis amazonica
Linden ex Planch.
Amazonaslilie, Blüten

Die Amazonaslilie, auch Herzenskelch (Eucharis amazonica) ist eine von etwa 17 Arten in der Gattung Eucharis aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae).

Verbreitung und Standort

Die Heimat der Amazonaslilie liegt im nordwestlichen Peru in einer verhältnismäßig eng begrenzten Region im Tal des Río Huallaga in der Nähe von Moyobamba und Tarapoto (also nicht am Amazonas selbst). Dort gedeiht sie im schattigen Unterwuchs des Regenwaldes in Höhenlagen zwischen 500 und 1500 Meter. Heute wird sie als Zierpflanze weltweit in den Tropen kultiviert, in den gemäßigten Zonen auch im Gewächshaus oder als Zimmerpflanze.

Beschreibung

Die Amazonaslilie ist ein immergrüner, horstbildender Geophyt; ihre Zwiebeln messen 3,5 bis 6 cm im Durchmesser. Daraus entspringen 2 bis 4 dunkelgrüne und glänzende Blätter, deren Stiellänge (15–)25–35(–50) cm beträgt. Die eiförmige, spitze Blattspreite ist (20–)30–40(–50) cm lang und (10–)12–18 cm breit. Die parfümiert-süßlich duftenden, kurz gestielten, weißen und zwittrigen Blüten mit 6 dachigen Tepalen stehen zu 4 bis 8 am Ende eines Schafts und erreichen bis über 10 cm Durchmesser. Sie wirken wachsartig und sind verhältnismäßig langlebig. Die lange Perianthröhre ist schlank. Die Staubblätter sind an der Basis zu einer innen grünen Nebenkrone verwachsen. Der dreikammerige Fruchtknoten ist unterständig, die Narbe ist dreilappig. Die Hauptblütezeit liegt im Dezember bis März sowie Juli bis August.

Es werden meist mehrsamige, dreilappige Kapselfrüchte mit rundlichen, meist unfruchtbaren Samen gebildet.

Systematik und Chromosomenzahl

Die Amazonaslilie wird häufig, jedoch fälschlich auch unter dem wissenschaftlichen Namen Eucharis grandiflora geführt. Zu unterscheiden ist sie hingegen von Eucharis × grandiflora, einer Naturhybride (wahrscheinlich zwischen Eucharis moorei und Eucharis sanderi).

Die Tatsache, dass sich die Amazonaslilie zwar vegetativ durch Brutzwiebeln vermehrt, jedoch bislang keine keimfähigen Samen beschrieben wurden, legt zusammen mit dem eng begrenzten Heimatgebiet nahe, dass sämtliche Pflanzen einen einzigen Klon bilden.

Die Amazonaslilie verfügt über 2n = 68 Chromosomen.

Inhaltsstoffe

In Zwiebeln und Blättern blühender Amazonaslilien wurden 13 verschiedene Alkaloide nachgewiesen; darunter drei erstmals in einer natürlichen Quelle (7-Methoxyoxoassoanin, 6-O-Methylpretazettin und Apohaemanthamin).[1]

Einzelnachweise

  1. F. Cabezas, A. Ramirez, F. Viladomat, C. Codina, J. Bastida: Alkaloids from Eucharis amazonica (Amaryllidaceae). In: Chem. Pharm. Bull. 51(3), 2003, S. 315–317.

Literatur

  • Alan W. Meerow: A monograph of the Amazon lilies, Eucharis and Caliphruria (Amaryllidaceae). In: Ann. Missouri Bot. Gard. 76, 1989, S. 136–220.

Weblinks

Commons: Amazonaslilie (Eucharis amazonica) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien