Kegelchen

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Kegelchen

Helles Kegelchen (Eoconulus fulvus)

Systematik
Unterklasse: Orthogastropoda
Überordnung: Heterobranchia
Ordnung: Lungenschnecken (Pulmonata)
Unterordnung: Landlungenschnecken (Stylommatophora)
Überfamilie: Trochomorphoidea
Familie: Kegelchen
Wissenschaftlicher Name
Euconulidae
Baker, 1928

Die Kegelchen (Euconulidae) sind eine Schnecken-Familie aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora).

Merkmale

Die rechtsgewundenen Gehäuse sind meist hoch oder abgeflacht kegelförmig und klein bis mittelgroß. Üblicherweise sind sie kleiner als 4 mm. Sie besitzen 3 bis etwa 7 Windungen. Die letzte Windung kann häufig auch einen Kiel entwickeln. Der Mundsaum ist meist gerade und einfach. Der Nabel ist eng bis geschlossen.

Die Schale ist dünn und zerbrechlich. Die Oberfläche meist glatt-glänzend. Die Unterseite weist häufig eine deutliche Spiralstreifung auf.

Im männlichen Trakt des Geschlechtsapparates dringt der Samenleiter in den apikalen Teil des Epiphallus ein, der vom Penis durch eine einfache Einschnürung abgesetzt ist. Bei manchen Arten setzt am Penis ein kleiner Blindsack an. Der Penisretraktormuskel setzt am Epiphallus (kurz vor dem Übergang zum Penis) oder am apikalen Teil des Penis an. Die Spermathek ist häufig sehr klein oder kann sogar ganz fehlen. Bei einigen Arten sind auch Stimulatoren oder Liebespfeile vorhanden.

Geographische Verbreitung, Lebensraum und Lebensweise

Die Verbreitung der Familie ist weltweit. In Deutschland sind drei Arten beheimatet.

Die Tiere kommen in feuchten Wäldern, Sümpfen und den Randbereichen von Gewässern vor. Sie leben von vermodernden Pflanzenteilen.

Taxonomie

Das Taxon wurde 1928 von Horace Burrington Baker aufgestellt.[1] Die Familie der Kegelchen (Euconulidae) sind eine Familie der Überfamilie Trochomorphoidea. Zu dieser Überfamilie werden neben der Nominatfamilie (Trochomorphidae) die Familien Chronidae, Dyakiidae und Staffordiidae gerechnet.[2] Schileyko (2002) und ihm folgend die MolluscaBase unterteilt die Familie Kegelchen in zwei Unterfamilien, Microcystinae Thiele, 1931 und Euconulinae Baker, 1928.[2]

Literatur

  • Anatolij A. Schileyko: Treatise on recent terrestrial pulmonate molluscs. Part 8. Punctidae, Helicodiscidae, Discidae, Cystopeltidae, Euconulidae, Trochomorphidae. Ruthenica, Supplement, 2(8): 1035-1166, Moskau 2002 ISSN 0136-0027, S. 1065
  • Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983, ISBN 3-490-17918-8
  • Christopher M. Wade, Peter B. Mordan und Fred Naggs: Evolutionary relationships among the Pulmonate land snails and slugs (Pulmonata, Stylommatophora). Biological Journal of the Linnean Society, 87: 593-610, Oxford 2006 ISSN 0024-4066
  • Philippe Bouchet, Jean-Pierre Rocroi, Bernhard Hausdorf, Andrzej Kaim, Yasunori Kano, Alexander Nützel, Pavel Parkhaev, Michael Schrödl, Ellen E. Strong: Revised Classification, Nomenclator and Typification of Gastropod and Monoplacophoran Families. Malacologia. 61(1-2): 1-526, 2017 doi:10.4002/040.061.0201

Einzelnachweise

  1. Horace Burrington Baker: Minute American Zonitidae. Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia, 80: 1-44, Philadelphia 1928, S. 4
  2. a b MolluscaBase: Euconulidae H.B. Baker, 1928