Auf immer und ewig (1998)

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Film
Deutscher Titel Auf immer und ewig
Originaltitel Ever After: A Cinderella Story
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1998
Länge 121 Minuten
Altersfreigabe FSK 6
Stab
Regie Andy Tennant
Drehbuch Susannah Grant
Andy Tennant
Rick Parks
Produktion Mireille Soria
Tracey Trench
Musik George Fenton
Kamera Andrew Dunn
Schnitt Roger Bondelli
Besetzung

Auf immer und ewig (Originaltitel: Ever After: A Cinderella Story) ist eine US-amerikanische Märchenverfilmung des Aschenputtel-Stoffs, die am französischen Königshof in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts spielt und sich mit dem Ständesystem auseinandersetzt. Die Hauptrolle ist mit Drew Barrymore besetzt.

Handlung

Nach dem Tod seiner Frau zieht Auguste de Barbarac seine Tochter Danielle allein auf, bis er wieder heiratet. Bereits wenige Wochen nach der Hochzeit stirbt er. Seine letzten Worte gelten seiner geliebten Tochter Danielle und nicht seiner neuen Frau. Seine Witwe, Baroness Rodmilla De Ghent, übernimmt mit ihren beiden Töchtern Marguerite und Jacqueline die Leitung des Haushalts und degradiert Danielle aus Eifersucht zum Dienstmädchen im eigenen Haus. Während Jacqueline freundlich und gutmütig ist, schlägt Marguerite ganz nach ihrer herrischen Mutter.

Jahre später trifft Danielle durch Zufall Prinz Henry, der versucht, seiner arrangierten Hochzeit mit der Prinzessin von Spanien zu entgehen. Danielle bewirft Henry mit Äpfeln, da sie ihn erst nicht erkennt und denkt er wolle das Pferd ihres Vaters stehlen. Er schaut sie nicht genauer an, verzeiht ihr aber, da er es eilig hat und reitet davon. Auf seiner Flucht vor den Wachen seines Vaters trifft Henry auf Leonardo da Vinci, dem ein Gemälde gestohlen wurde. Henry rettet das Gemälde und kehrt mit den Wachen zurück zum Schloss.

Einige Zeit später treffen Danielle und Henry wieder aufeinander. Sie debattieren über den Ursprung von Kriminalität und er geht davon aus, dass Danielle von adeliger Herkunft ist, weil sie sich verkleidet hat um einem langjährigen treuen Bediensteten vor der Deportation in die Kolonien zu retten, den die Baroness dorthin verkauft hat um ihre Steuern bezahlen zu können. Sie verrät ihren Namen nicht und sagt lediglich, dass der einzige Name, den sie preisgeben kann Komtess Nicole de Langret (der Name ihrer Mutter) ist. Bei einem gemeinsamen Ausflug durch die Wälder haben sie viel Spaß miteinander. Als Henry, Danielle befindet sich gerade auf einem Baum, von Zigeunern umzingelt wird, geraten beide in eine prekäre Situation. Der Zigeunerhauptmann bietet Danielle an, dass sie gehen und so viel mit sich nehmen dürfe, wie sie mit ihren Händen tragen könne. Danielle schultert daraufhin unter den verdutzten Gesichtern der Zigeuner Henry und trägt ihn davon. Der Prinz ist mehr und mehr von der jungen Frau bezaubert, die Dinge so klar ausspricht und so anders ist als jedes Mädchen, das er bisher kennengelernt hat. Es kommt zum ersten Kuss zwischen beiden und der Prinz bedankt sich bei Danielle, dass sie ihm das Leben gerettet habe. Am nächsten Tag will er in der alten Ruine auf sie warten.

Danielle hat zu Hause eine erneute Auseinandersetzung mit ihrer Stiefmutter und ihrer Stiefschwester Marguerite, die damit endet, dass sie Marguerite voller Wut einen Faustschlag ins Gesicht versetzt. Nun soll sie auf Befehl der Stiefmutter zwischen den ihr von ihrer Mutter hinterlassenen Ballschuhen und dem ihr vom Vater zuletzt vorgelesenen Buch Utopia von Thomas Morus wählen. Schweren Herzens entscheidet sich Danielle für das Buch. Als die hinterhältige Marguerite es trotzdem ins Feuer wirft, ist Danielle fassungslos und weint vor Kummer. Anschließend muss sie auch noch Stockschläge auf den Rücken ertragen. Durch ein raffiniertes Manöver ist es Marguerite und ihrer Mutter Baroness Rodmilla De Ghent gelungen, eine Einladung der Königin zu erhalten. Als die Königin nach der Komtess Nicole de Langret fragt, ist Marguerite völlig außer sich und bekommt einen Wutanfall. Die Königin ist mehr als erstaunt. Wie sich später herausstellt, erzählt Danielles Stiefmutter der Königin, dass „Nicole“ mit einem Belgier verlobt sei und in Kürze das Land verlassen werde. Als die Königin später mit ihrem Sohn Prinz Henry darüber spricht, fühlt dieser sich vor den Kopf gestoßen und hadert mit dem Schicksal.

Am Abend soll im Schloss ein Maskenball stattfinden, bei dieser Gelegenheit will der enttäuschte Prinz nun doch seine Vermählung mit Marguerite bekanntgeben. Da Danielles Stiefmutter nun von den Treffen Danielles und des Prinzen weiß und nicht riskieren möchte, dass Henry sich doch noch umentscheide, sperrt sie Danielle vorsichtshalber ein. Der Maler Leonardo da Vinci, der dem Prinzen sehr zugetan ist und Bedienstete der Familie ermöglichen es Danielle, die voller Bedenken ist, weil sie dem Prinzen nicht die Wahrheit über sich erzählt hat, doch noch zum Maskenball zu gehen. Gerade will der König die Verbindung seines Sohnes mit der spanischen Prinzessin bekanntgeben, als Danielle in einem zauberhaften Kleid auftaucht. Freudestrahlend eilt der Prinz auf sie zu. Doch bevor Danielle ihm noch erklären kann, wer sie wirklich ist, wird sie von ihrer zornigen Stiefmutter bloßgestellt und in aller Öffentlichkeit der Hochstapelei bezichtigt. Henry lässt sie daraufhin fallen und meint auf ihre verzweifelten Bemühungen, ihm alles zu erklären nur, dass sie ihn nie wieder so formlos ansprechen solle, er sei der Prinz von Frankreich und sie nur eine Dienerin. Voller Kummer flieht Danielle. Als Henry an der Schlossmauer kurz darauf über sein Leid klagt, redet ihm Da Vinci ins Gewissen und meint, als er nicht verstehen will nur, dann verdiene er sie eben nicht. Einsam steht Danielles verlorener Schuh auf der Schlossmauer im strömenden Regen. Am nächsten Tag verkauft Rodmilla De Ghent ihre Stieftochter an den reichen Großgrundbesitzer Pierre Le Pieu.

Henry hat nach dem Maskenball nun doch beschlossen, die spanische Prinzessin zu heiraten. Als er mit ihr vor dem Traualtar steht, kann sie gar nicht damit aufhören, hemmungslos zu schluchzen. Endlich erkennt der Prinz seinen Irrtum und gibt sie mit den Worten frei: „Madame, ich weiß genau wie ihr euch fühlt.“ Dann macht er sich auf zu Danielle. Von ihrer Schwester Jacqueline erfährt er von dem Verkauf und reitet unverzüglich zum Anwesen von Le Pieu.

Währenddessen bekommt Danielle es mit der Lüsternheit von Le Pieu zu tun, der sie immer schon besitzen wollte. Bevor der Großgrundbesitzer handgreiflich werden kann, gelingt es Danielle aber, dessen Rapier an sich zu bringen. Sie verwundet Le Pieu im Gesicht und flieht von seinem Anwesen, wo sie auf Henry trifft. Henry entschuldigt sich bei ihr und gibt ihr ihren verlorenen Schuh zurück mit den Worten: „Bitte sag mir, dass ich dich nicht verloren habe, du bist mein Gegenstück, und zwar in jeder Weise.“ Dann kniet er vor ihr nieder und meint, dass er sich wie ein König fühlen würde, wenn sie, Danielle de Barbarac, seine Königin werden würde und zieht ihr ihren Schuh an. Unter Weinen und Lachen fällt ihm Danielle in die Arme.

Von der Königin zur Rede gestellt, ob ihrer Lügen, werden Danielles Stiefmutter und ihrer bösen Stiefschwester Marguerite ihre Titel aberkannt. Außerdem sollen sie mit dem nächsten Schiff nach Amerika verbannt werden, wenn nicht jemand am Hofe sich doch noch für sie verwende. Danielle, die inzwischen mit Henry verheiratet ist, ergreift das Wort und meint, sie selbst wolle nie wieder an die Stiefmutter und die böse Schwester denken, aber sie könne ihnen versprechen, dass sie den Rest ihres Lebens an sie denken würden, und zwar in den Wäschekammern des Hofes, wo sie sich in Zukunft mit anderen Bediensteten um die umfangreiche Wäsche des Hofes kümmern würden. Jacqueline dagegen findet ihr Glück bei Captain Laurent, einem Gefolgsmann des Prinzen.

Produktion und Hintergrund

Gedreht wurde vom 12. September bis zum 18. November 1997 im Château de Fénélon sowie im Château de Hautefort und im Château de Losse in der Dordogne in Frankreich.

Hervorzuheben ist die opulente Ausstattung durch die Kostüm-Designerin Jenny Beavan, die für den Film Zimmer mit Aussicht im Jahr 1987 mit einem Oscar geehrt worden war. Die Filmzeitschrift Cinema führt dazu weiter wörtlich aus: „Und die aufwendige Inszenierung der zentralen Ballszene inklusive zurückgelassenem Schuh – liebevoll vom italienischen Nobeldesigner Salvatore Ferragamo handgebastelt – wird selbst die Märchen-Puristen zum Schweigen bringen.“[1]

Jeanne Moreau fungierte als Grande Dame, die im Prolog des Films den Brüdern Grimm die Geschichte des Mädchens Danielle, des „Aschenputtels“ und ihrer Vorfahren erzählt.

Es handelt sich um eine Produktion der Twentieth-Century-Fox-Filmstudios. Der Film hatte in den USA am 29. Juli 1998 Premiere; in Deutschland lief er am 24. Dezember 1998 an.

Am 1. November 2001 erschien der Film mit einer Laufzeit von 118 Minuten auf DVD.[2]

Der Filme hatte ein Budget in Höhe von 26 Mio. US-Dollar. Außerdem spielte der Film weltweit rund 98 Mio. US-Dollar ein.[3]

Kritiken

Der Film erhielt überwiegend positive Kritiken.

  • Das Lexikon des internationalen Films: „Neuerliche Adaption der Aschenbrödel-Geschichte, die die Handlung in ein historisierendes Umfeld einbettet und die Titelfigur mit ausgeprägt emanzipatorischen Zügen ausstattet. Eine ausgesprochen kurzweilige Märchen-Unterhaltung, die durch gute Darstellerinnen, eine opulente Ausstattung und auserlesene Schauplätze überzeugt.“[4]
  • Renée Bertelmann auf cinema.de: „Drew Barrymore reißt als Tennants modernes Aschenputtel Danielle reihenweise die Herzen an sich, indem sie mit viel Charme und wohldosierter Unschuld eine Cinderella voller Trotz kreiert. Und Verstand: ‚Auf immer und ewig‘ ist vermutlich das erste Zelluloid-Märchen, in dem die Heldin präsozialistische Passagen aus Thomas Morus‘ ‚Utopia‘ zitiert, ihren Prinzen mit Äpfeln beschmeißt oder ihn auf dem Rücken durch die Gegend trägt. […] Trotzdem sind tausend Jahre Märchen nicht problemlos recyclebar. Auf der Suche nach der rechten Form pendelt ‚Auf immer und ewig‘ regelmäßig zwischen Soap-opera, feministischem Manifest und Parodie hin und her. Aber das stört wenig, solange Aschenputtel nicht bloß hilflos vor einem Haufen Linsen hockt.“[1]
  • Filmdienst: „Eine ausgesprochen kurzweilige Märchen-Unterhaltung, die durch gute Darstellerinnen, eine opulente Ausstattung und auserlesene Schauplätze überzeugt.“[4] Das Lexikon hält den Film für sehenswert ab einem Alter von zwölf Jahren.

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Auf immer und ewig. In: cinema. Abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. Auf immer und ewig In: moviepilot.de. (mit Trailer) Abgerufen am 28. Dezember 2012.
  3. Ever After: A Cinderella Story (1998). In: Box Office Mojo. Abgerufen am 5. August 2019.
  4. a b Auf immer und ewig. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 12. Juni 2021.
  5. Andy Tennant: Ever After: A Cinderella Story. Internet Movie Database, abgerufen am 12. Juni 2021 (englisch).