Technische Hochschule Lübeck

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Technische Hochschule Lübeck
Gründung 1969
Trägerschaft Land Schleswig-Holstein
Ort Lübeck
Bundesland Schleswig-Holstein
Land Deutschland
Präsidentin Muriel Helbig
Studierende 5.164[1]
Mitarbeiter 459[2]
davon Professoren 137[3]
Jahresetat 38,8 Mio. €[4]
Website www.th-luebeck.de
Navigationsschule auf dem Kaisertor
Neues Hörsaalgebäude (2019)
Fachbereich Bauwesen (2019)
Hörsaal der Technischen Hochschule
Neubauten auf dem Campus
Technikgebäude

Die Technische Hochschule Lübeck (kurz: TH Lübeck; bis 2018 Fachhochschule Lübeck) ist eine deutsche Hochschule in Lübeck. Es gibt 35 Studiengänge, davon 21 mit Bachelor- und 14 mit Master-Abschluss. An der Hochschule studieren 5.164 Menschen, davon 1.655 Frauen (Stand: Wintersemester 2020/21).[1]

Geschichte

Die Technische Hochschule Lübeck blickt auf eine Geschichte bis zum Jahre 1808 zurück, in dem die Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit in Lübeck eine Navigationsschule, die spätere Seefahrtschule Lübeck, auf dem Kaisertor gründete. Nach einen Vortrag Friedrich Esmarchs 1885 in der Kaufmannschaft fand dort auf das Betreiben Carl Türks der später für alle Seemannsschulen an der deutschen Küste für Steuerleute obligatorisch werdenden Unterweisungen im Samariterdienst (heute: Erste-Hilfe-Kurs) statt.[5]

Die Fachhochschule wurde 1961 als Staatliche Ingenieursschule Lübeck geschaffen. Sie begann 1962 ihren Lehrbetrieb für Maschinenbau, Elektrotechnik und Physikalische Technik.

1969 wurden die drei Lübecker Ingenieursschulen zusammengelegt zur „Staatlichen Fachhochschule Lübeck für Technik und Seefahrt“ und im Jahr 1973 umbenannt in „Fachhochschule Lübeck“. Damit liegen die eigentlichen Wurzeln der Hochschule weiter zurück als die der Universität zu Lübeck, die erst im Jahre 1964 gegründet wurde.

Ab 1. September 2018 trägt die „Fachhochschule Lübeck (FHL)“[6] den neuen Namen: „Technische Hochschule Lübeck“ (Englisch: "Technical University of Applied Sciences Lübeck").

Fachbereiche

Alle Fachbereiche und Studiengänge[7]

  • Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften
    • Angewandte Chemie
    • Biomedical Engineering
    • Biomedizintechnik
    • Chemie- und Umwelttechnik
    • Hörakustik
    • Hörakustik und Audiologische Technik
    • Medical Microtechnology
    • Physikalische Technik
    • Regulatory Affairs
    • Umweltingenieurwesen und -management
    • Technische Biochemie
  • Fachbereich Bauwesen
    • Architektur
    • Bauingenieurwesen
    • Nachhaltige Gebäudetechnik
    • Stadtplanung
    • Water Engineering
  • Fachbereich Elektrotechnik und Informatik
    • Angewandte Informationstechnik
    • Allgemeine Elektrotechnik
    • Elektrotechnik – Energiesysteme und Automation
    • Elektrotechnik – Kommunikationssysteme
    • Informatik/Softwaretechnik
    • Informationstechnologie und Design
    • Medieninformatik Online
    • Regenerative Energien Online
  • Fachbereich Maschinenbau und Wirtschaft
    • Betriebswirtschaftslehre
    • Maschinenbau
    • Mechanical Engineering
    • Wirtschaftsingenieurwesen
    • Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittelindustrie
    • Wirtschaftsingenieurwesen Online

Forschung und Entwicklung

Die Technische Hochschule Lübeck gehörte in der Forschung und Entwicklung zu den bundesweit führenden Fachhochschulen, gemessen am Drittmittelaufkommen. Fachliche Schwerpunkte der Forschung sind:

  • Biomedizintechnik[8]
  • Industrielle Biotechnologie[9]
  • Wasserwesen
  • Kunststofftechnik[10]

Internationale Kooperationen

Ansehen hat die THL durch das im Jahre 2005 zehn Jahre bestehende Austauschprogramm mit der MSOE (Milwaukee School of Engineering) des Studiengangs Elektrotechnik erlangt. Weiterhin gibt es eine internationale Partnerschaft im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen sowie im Bereich Maschinenbau.

Weitere Kooperationen und Austauschprogramme finden mit folgenden Ländern statt: China, Dänemark, Finnland, Frankreich, Ghana, Irland, Lettland, Schweden, Spanien und den USA.

Online-Studium

Die Online-Studiengänge entstanden aus dem Bundesleitprojekt Virtuelle Fachhochschule (VFH), das am 1. September 1998 begann und bis Ende 2003 gefördert wurde. Maßgeblich beteiligt an diesem Projekt waren sieben Hochschulen aus unterschiedlichen Bundesländern, die sich zu einem Hochschulverbund zusammengeschlossen und unter Federführung der Fachhochschule Lübeck Online-Studiengänge entwickelt haben. Entstanden sind ein Bachelor- und Masterstudiengang Medieninformatik und ein grundständiger und ein weiterbildender Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Die ersten Studierenden konnten zum Wintersemester 2001/2002 mit dem Online-Studium beginnen. Das Besondere an diesem Studium ist, dass die Studierenden 80 % ihrer Fähigkeiten online erwerben können und nur 20 % des Studiums in Präsenz absolviert werden müssen. Dies eröffnete ganz neuen Zielgruppen den Zugang zu einem Studium, besonders Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen zeit- und ortsunabhängig studieren wollen. Durch weitere Projektförderungen konnte das virtuelle Netzwerk weiter ausgebaut und zahlreiche Weiterbildungsangebote entwickelt werden.

Weblinks

Commons: Technische Hochschule Lübeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Technische Hochschule Lübeck: Zahlen, Daten, Fakten. Abgerufen am 13. Juni 2021 (deutsch).
  2. Struktur- und Entwicklungsplan (StEP) Stand 2016
  3. Struktur- und Entwicklungsplan (StEP) Stand 2016
  4. Landeshaushaltsplan Schleswig-Holstein 2018, Einzelplan 07, S. 301
  5. Krankenpflegerinnen auf dem Lande. von Emmy Türk in: Lübeckische Blätter, 41. Jahrgang, Nr. 32, Ausgabe vom 2. August 1889, S. 399–400.
  6. „Drüberschreiben, was in ihr steckt“ – Fachhochschule Lübeck wird Technische Hochschule Lübeck. (th-luebeck.de [abgerufen am 31. August 2018]).
  7. Technische Hochschule Lübeck - Studiengänge. Abgerufen am 22. Juli 2020.
  8. Tandem - Medizintechnik-Forschung
  9. CIB - Industrielle Biotechnologie an der TH Lübeck
  10. KuK - Forschung und Dienstleistungen in Kunststofftechnik (Memento vom 29. Juli 2009 im Internet Archive)

Koordinaten: 53° 50′ 13″ N, 10° 41′ 55″ O