Gletscherschliff bei Fischbach am Inn

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Gletscherschliff bei Fischbach, im Hintergrund Kranzhorn und Kaisergebirge
Gletscherschliff bei Fischbach a.Inn-1.jpg

Der Gletscherschliff bei Fischbach am Inn zählt zu den am besten erhaltenen Spuren der quartären Vereisung am nördlichen Alpenrand.[1] Der in der Nähe von Fischbach im Landkreis Rosenheim anstehende triassische Wettersteinkalk wurde durch den schuttbeladenen würmzeitlichen Inn-Gletscher ausgeschürft. Der Kalk weist zahlreiche typische Spuren einer glazialen Überformung an. Gletscherschrammen, die durch Kritzungen von Geröllen auf dem Wettersteinkalk, die sich der bewegende Gletscher mit sich führte, entstanden sind. Das feine Gesteinsmaterial an der Basis des Gletschers polierte die Oberfläche des Kalksteines und bildete zahlreiche Rundhöcker aus.

Fließendes, sediment- und geröllbeladenes Wasser in Strudellöchern und Spalten hinterließ Kolke, Gletschermühlen und Rinnen auf der Oberfläche des Wettersteinkalkes.[2]

Geotop

Im Jahr 2006 erfolgte die Aufnahme der Gletscherschliffe in die Liste der 77 ausgezeichneten Nationalen Geotope Deutschlands.[1]

Der Gletscherschliff ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) als geowissenschaftlich wertvolles Geotop (Geotop-Nummer: 187R004) und Naturdenkmal ausgewiesen.[3] Er wurde auch vom LfU mit dem offiziellen Gütesiegel Bayerns schönste Geotope ausgezeichnet.[4][5]

Literatur

  • E. Ebers, W. Hofmann, E. Kraus, H. Stefaniak: Der Gletscherschliff von Fischbach am Inn. Mitt. geogr. Gesellsch. München, Heft 46, S. 41–85, München.

Weblinks

Commons: Gletscherschliff bei Fischbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ↑ a b Ulrich Lagally: Das Eis hinterließ seine Handschrift - Der Gletscherschliff bei Fischbach am Inn. In: Ernst-Rüdiger Look, Ludger Feldmann (Hrsg.): Faszination Geologie. Die bedeutende Geotope Deutschlands, E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2006, ISBN 3-510-65219-3, S. 146f.
  2. ↑ Bayerisches Ministerium für Umwelt (Hrsg.): Geotope in Oberbayern, Erdwissenschaftliche Beiträge zum Naturschutz, Band 6, Augsburg 2008, ISBN 978-3-940009-94-4, S. 161.
  3. ↑ Bayerisches Landesamt für Umwelt, Geotop Gletscherschliff bei Fischbach (abgerufen am 21. Oktober 2017).
  4. ↑ Bayerisches Landesamt für Umwelt: Der letzte Schliff - Gletscherschliff Fischbach. In: Hundert Meisterwerke - Die schönsten Geotope Bayerns, Augsburg 2012, ISBN 978-3-936385-89-2, S. 232 f.
  5. ↑ Bayerns schönste Geotope, Gletscherschliff bei Fischbach (abgerufen am 23. Oktober 2017)

Koordinaten: 47° 42′ 36,6″ N, 12° 9′ 4,7″ O

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