Ford P3
Ford | |
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Ford Taunus 17 M Zweitürer (1963)
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Taunus 17 M (P3) | |
Produktionszeitraum: | 1960–1964 |
Klasse: | Obere Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, Kombi, Cabriolet |
Motoren: | Ottomotoren: 1,5–1,75 Liter (40–55 kW) |
Länge: | 4452–4517 mm |
Breite: | 1670 mm |
Höhe: | 1450–1490 mm |
Radstand: | 2630 mm |
Leergewicht: | 940–1015 kg |
Vorgängermodell | Taunus 17 M (P2) |
Nachfolgemodell | Taunus 17 M (P5) |
Der 1960 vorgestellte Taunus P3[1] oder 17 M war ein Wagen der oberen Mittelklasse der deutschen Ford-Werke. Ford präsentierte ihn in einer von dem Designer Uwe Bahnsen kreierten neuartigen, sachlichen Form, für die der Slogan „Linie der Vernunft“ geprägt wurde.[2]
Modellgeschichte
Allgemeines
Mit dem Taunus P3 verließ Ford die Trapezlinie des Vorgängermodells P2. Der Wagen hatte weder Heckflossen noch überbordenden Chromschmuck und wirkte wieder europäischer. Er sah nicht nur sachlicher aus, sondern war deutlich wirtschaftlicher und zweckmäßiger als sein Vorgänger: Die veränderte Karosserieform brachte einen um 20 % geringeren Kraftstoffverbrauch bei höheren Geschwindigkeiten mit sich sowie bessere Beschleunigungswerte und eine größere Höchstgeschwindigkeit. Die hochgezogene Windschutzscheibe war stark gewölbt. Die Oval-Scheinwerfer ergaben bei Abblendlicht eine deutlich bessere Lichtverteilung und -intensität. Durchgehende Längsträger machten die Ganzstahlkarosserie verwindungssteif, sodass für die viertürige Ausführung keine Verstärkungen erforderlich waren. Wenig fortschrittlich war hingegen die beibehaltene 6-Volt-Bordspannung. Zur Verbesserung des Bedienkomforts war auch der erste Gang des P3 synchronisiert.[3] Das Fahrwerk mit MacPherson-Federbeinen und Querlenkern an den einzeln aufgehängten Vorderrädern und einer Starrachse an Blattfedern hinten hatte Ford ohne wesentliche Änderungen vom P2 übernommen.
Außer der Limousine mit zwei oder vier Türen gab es den von Ford „Turnier“ genannten Kombi, anfangs mit hochgesetzten Heckleuchten am Dachrand, später mit auf die Kotflügel aufgesetzten und zuletzt mit in die Kotflügel eingesetzten Rücklichtern. Der Kombi hatte verstärkte hintere Federn und größere Reifen. Man konnte zeitweise unter drei verschiedenen Heckklappen wählen: die erste war oben am Dach angeschlagen, die zweite war eine an der linken Seite befestigte Tür[4] und die dritte war am Wagenboden angeschlagen, die Heckscheibe musste zum Öffnen der Klappe erst mit einer Kurbel eingefahren werden.[5]
Während der gesamten Bauzeit hatte der Käufer die Wahl zwischen drei Motoren (1498, 1698 und 1758 cm³) und einer Vielzahl an Farbkombinationen von Lack und Inneneinrichtung. Auf Wunsch war bei Dreiganggetrieben die automatische Kupplung „Saxomat“ erhältlich.
1964 wurde er vom Taunus 17 M der Baureihe P5 abgelöst.
Technische Daten
Im Einzelnen gab es folgende Modelle:
Ford Taunus 17M / 17M/TS (P3)[6] | |||||
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Modell | 17M 1500 | 17M 1700 | 17M/TS 1750 | ||
Bauzeitraum | 09/61–08/64 | bis 08/63 | ab 09/63 | bis 08/63 | ab 09/63 |
Motor | 4-Zylinder-Reihen-Motor (Viertakt-Ottomotor) | ||||
Bohrung × Hub | 82 × 70,9 mm | 84 × 76,6 mm | 85,5 × 76,6 mm | ||
Hubraum | 1498 cm³ | 1698 cm³ | 1758 cm³ | ||
max. Leistung | 55 PS (40 kW) bei 4250/min | 60 PS (44 kW) bei 4250/min | 65 PS (48 kW) bei 4250/min | 70 PS (51 kW) bei 4500/min | 75 PS (55 kW) bei 4500/min |
max. Drehmoment | 111 Nm bei 2400/min | 129 Nm bei 2200/min | 139 Nm bei 2100/min | 140 Nm bei 2200/min | 144 Nm bei 2300/min |
Verdichtung | 6,8 : 1 | 7,0 : 1 | 8,4 : 1 | 8,5 : 1 | 8,6 : 1 |
Vergaser | Ein Fallstromvergaser Solex 32 PICP ab 09/63 Solex 32 PDSIT 4 mit Startautomatik |
Ein Fallstromvergaser Solex 32 PICP |
Ein Fallstromvergaser Solex 32 DPSIT mit Startautomatik |
Ein Fallstromvergaser Solex 32 PICP |
Ein Register-Fallstromvergaser Solex 32 DIDTA mit Startautomatik |
Verbrauch auf 100 km | 9,5–10,5 Liter | 10–11 Liter | 10 Liter | 11 Liter | |
Höchstgeschwindigkeit (Taunomatik) |
136 km/h | 138 km/h | 140 km/h | 148 km/h | 154 km/h |
Beschleunigung | 22 Sekunden | 20,5 Sekunden | 17,5 Sekunden | 17 Sekunden | 15 Sekunden |
Bereifung | 5,90–13 Turnier 510 6,40–13 |
5,90 S–13 | |||
Bremsen | Trommelbremsen (Ø 230 mm) Ab 04/63 auf Wunsch und ab 07/63 Serie vorne Scheibenbremsen (Ø 188 mm) | ||||
Schaltung | Lenkradschaltung (3 oder 4 Gänge) | ||||
Tankinhalt | 45 Liter (im Heck) | ||||
Vorderradaufhängung | MacPherson-Federbeine, Querlenker, Stabilisator | ||||
Hinterachsaufhängung | Starrachse an Blattfedern, Teleskopstoßdämpfer | ||||
Elektrische Anlage | Batterie 6 V / 76 Ah, Lichtmaschine 180 W |
Bedeutung
Mit diesem Modell konnte Ford kurzzeitig zu den Zulassungszahlen von Opel aufschließen (Anzahl der gebauten P3 669.731 Stück, davon 86.010 Kombis). Noch heute sind mehrere hundert Fahrzeuge dieser Baureihe angemeldet (meist mit Oldtimerzulassung).
In einer sehr geringen Zahl von etwa 150 Stück produzierte das Karosseriewerk Deutsch ein Cabriolet und eine Coupé-Variante. Einige Taunus P3 wurden in Südafrika und Griechenland zum Pick-up umgebaut.
Der Taunus P3, der seinerzeit im Volksmund wegen seiner Form „Badewanne“ genannt wurde, gilt heute als Design-Meilenstein.
Weblinks
- Ford-Oldtimer
- Ford-M-Modelle 1952–1972
- Ford-P3-Register
- Ford-P3-Homepage
- Historischer Testbericht Hobby 11/1960: Seiten 68/69 in zwischengas.com (aufgerufen 3. März 2016)
Literatur
- Tuchen, Bernd: Ford Taunus 17 M P3 – Die Geschichte der legendären "Badewanne", Verlag Dr. Faustus, Büchenbach 2007, ISBN 978-3-933474-45-2.
Einzelnachweise
- ↑ Anm.: P3 = Projekt 3, d. h. die dritte neue Pkw-Konstruktion der Ford-Werke Köln seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
- ↑ Hans-Ulrich Mende: Meilensteine des Automobildesigns, in: Hans-Herrmann Braess, Ulrich Seiffert (Hrsg.): Automobildesign und Technik, Formgebung, Funktionalität, Technik, Wiesbaden 2007, Abschnitt 1.1.11: Vernunft als Formgeber, S. 22f
- ↑ Mittelschwerer PKW neuer Linie. In: Kraftfahrzeugtechnik 12/1960, S. 494–495.
- ↑ https://www.youtube.com/watch?v=Vvurs72j5Ag
- ↑ Weiterode: Spritztour in der Badewanne, YouTube-Kanal der HNA-online vom 19. August 2012
- ↑ Werner Oswald: Deutsche Autos 1945–1975. Hrsg.: Motorbuch Verlag Stuttgart. 2. Auflage 1976.