Landestheater Neustrelitz

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Landestheater Neustrelitz, 2011

Das Landestheater Neustrelitz (ehemals Friedrich-Wolf-Theater und Landestheater Mecklenburg) in Neustrelitz mit 400 Zuschauerplätzen im Großen Haus ist die Hauptspielstätte der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz.

Sowohl Musiktheater- und Schauspielinszenierungen als auch philharmonische Konzerte und Ballettabende werden hier von den hauseigenen Ensembles präsentiert. Während der Sommermonate bildet der benachbarte Schlossgarten die Kulisse für die Schlossgartenfestspiele Neustrelitz mit Freilicht-Operetten-Inszenierungen und Schauspielinszenierungen.

Geschichte

Das 1924 abgebrannte Hoftheater

Unmittelbar hinter dem heutigen Standort des Theaters befand sich seit 1755 ein Reithaus, das 1775 zum Komödien- und Redoutenhaus umfunktioniert wurde und ab 1779 die Bezeichnung Mecklenburgisch-Strelitzsches Hoftheater trug. Nach dem Ende der Monarchie wurde das Theater 1919 in Landestheater Neustrelitz umbenannt. Im Januar 1924 brannte das zu diesem Zeitpunkt 150 Jahre lang als Theater genutzte Gebäude bis auf die Grundmauern ab.[1]

Nach Plänen des renommierten Münchner Theaterarchitekten Max Littmann wurde dann von 1925 bis 1928 vom Freistaat Mecklenburg-Strelitz ein neues Gebäude errichtet. Weitere beteiligte Architekten waren Heinrich Düll, Georg Pezold, Hugo Schimmel, May Sollinger und Matthias Teller. Das Haus wurde am 2. Juni 1928 mit Mozarts Oper „Così fan tutte“ eröffnet.[2]

Am 29. April 1945 besetzte die Rote Armee Neustrelitz; durch Brandstiftung wurde in der Nacht auf den 30. April 1945 neben dem Schloss Neustrelitz und anderen Gebäuden auch das Theater zerstört. 1952–1954 wurde es von den Architekten G. Böckler, E. Conell und F. Torka unter Beibehaltung des Äußeren wiederaufgebaut; das Innere wurde in modernen Formen errichtet.[2]

Friedrich-Wolf-Büste vor dem Theater

Nach dem Krieg spielte das Mecklenburgische Landestheater bis 1954 unter schwierigsten Bedingungen im Saal eines ehemaligen Hotels. 1954 wurde das Theater unter dem Namen Friedrich-Wolf-Theater wiedereröffnet. Vor dem Theater befindet sich noch heute eine Bronzebüste des damaligen Namensgebers, des 1953 verstorbenen Schriftstellers und kommunistischen Politikers Friedrich Wolf.

Ab 1991 führte das Theater die Bezeichnung Landestheater Mecklenburg. Seit 2000 ist es als Landestheater Neustrelitz Hauptbühne und Sitz der Intendanz der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz, die u. a. auch das Schauspielhaus Neubrandenburg bespielt. 2010 wurden in einer größeren Baumaßnahme brandschutztechnische und statische Defizite des Landestheaters Neustrelitz behoben.[3]

Archiv

Das Archiv des Landestheaters ist ab Oktober 2015 im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz in der Alten Post in Neustrelitz zugänglich.

Persönlichkeiten

Intendanten

Literatur

  • Erika Grüder: Beiträge zur Geschichte des Theaterwesens in Mecklenburg-Strelitz. [Diss.] In: Mecklenburg-Strelitzer Geschichtsblätter, Bd. 1 (1925), S. 19–81.
  • Erika Grüder: Zur Geschichte des Theaterwesens in Neustrelitz. In: Mecklenburgische Monatshefte, 9. Jg. 1933, Nr. 101, S. 237–238 (Digitalisat)
  • Max Littmann: Das Landestheater in Neustrelitz in Mecklenburg. München 1928
  • Otto Weddigen: Das Großherzogl. Hoftheater in Neustrelitz. In: Geschichte der Theater Deutschlands. Band 2. Berlin 1904, S. 916–926 (Digitalisat)
  • Horst Zänger: Theater in Mecklenburg. Kleine Geschichte und Geschichten. Selbstverlag, Schwerin 2002, ISBN 3-8311-3356-5, S. 21–27

Weblinks

Commons: Landestheater Neustrelitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kölnische Zeitung, Abendausgabe, Nr. 39.1924, 16. Januar 1924;
    Bildunterschrift: Das Neustrelitzer Landestheater niedergebrannt (…). In: Wiener Bilder, Nr. 4/1924, 27. Jänner 1924, S. 7, oben rechts. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrb.
  2. a b Neustrelitz - Landestheater Mecklenburg, in: Historische Theaterbauten. Ein Katalog. Teil 2. Östliche Bundesländer (Berichte zu Forschung und Praxis der Denkmalpflege in Deutschland; 4). Verlag Ausbildung und Wissen, Bad Homburg 1994, ISBN 3-927879-55-X, S. 72 f.
  3. bbl-mv.de@1@2Vorlage:Toter Link/www.bbl-mv.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

Koordinaten: 53° 21′ 32,3″ N, 13° 3′ 17,7″ O