Gödel-Universum

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Das Gödel-Universum oder R-Universum bezeichnet eine von dem österreichischen Mathematiker Kurt Gödel 1949 entwickelte kosmologische Lösung der Gleichungen der Allgemeinen Relativitätstheorie (ART). Es beschreibt ein rotierendes, geschlossenes, stationäres, homogenes Universum mit negativer kosmologischer Konstante und zeichnet sich dadurch aus, dass in ihm Zeitreisen möglich sind; das heißt, es gibt geschlossene zeitartige Geodätische zu jedem Ereignispunkt. Da damit auch Zeitreiseparadoxien verbunden sind, zeigt das Modell, dass für deren Vermeidung weitere Prinzipien über die ART hinaus notwendig sind.

Das Gödel-Universum verletzt auch das Machsche Prinzip in der ursprünglich von Einstein für die ART avisierten Form. Durch Betrachtung eines endlichen statt unendlichen Universums konstruierten Ozsvath und Engelbert Schücking 1962 eine Variante ohne Zeitreisen in die Vergangenheit, die aber immer noch das Machsche Prinzip verletzt.[1]

Literatur

  • Kurt Gödel: An Example of a New Type of Cosmological Solutions of Einstein's Field Equations of Gravitation, Rev. Mod. Phys., Band 21, 1949, S. 447–450, doi:10.1023/A:1001959224682.
  • Kurt Gödel: Rotating universes in general relativity theory, in : Proc. Int. Congress of Mathematicians, Cambridge 1950, Band 1, S. 175–181, doi:10.1023/A:1001911308752.
  • Kurt Gödel: A remark about the relation between relativity theory and idealistic philosophy, in Arthur Paul Schilpp: Albert Einstein - Philosopher, Scientist, Library of Living Philosophers 1949
  • Hawking, Ellis: The large scale structure of space-time, Cambridge UP 1973
  • Rüdiger Vaas: Tunnel durch Raum und Zeit. Kosmos, Stuttgart 2005, 6. aktualisierte Aufl. 2013, ISBN 3-440-09360-3.
  • Palle Yourgrau: Gödel, Einstein und die Folgen: Vermächtnis einer ungewöhnlichen Freundschaft, C.H.Beck, 2005, ISBN 3-406-52914-3.

Einzelnachweise

  1. Nahin, Time Machines, Springer 1999, S. 84