Accademia (Venedig)

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Fassade der Gallerie dell’Accademia

Die Gallerie dell’Accademia in Venedig, kurz Accademia, sind ein Museum, das in den Gebäuden der ehemaligen Bruderschaft Santa Maria della Carità untergebracht ist. Zunächst war es der Kunstakademie für Malerei und Skulptur (Accademia di belle arti di Venezia) zugeordnet und wurde 1882 ein selbständiges Museum.

Allgemeines

Die Accademia befindet sich im Sestiere Dorsoduro am Südufer des Canal Grande und beherbergt die weltweit größte Sammlung venezianischer Malerei von der Gotik bis zum Rokoko. Der Ponte dell’Accademia, eine der vier Brücken, die den Canal überqueren, wurde nach ihr benannt.

Die Sammlung ist in drei Gebäuden untergebracht: in der Scuola Santa Maria della Carità, in der von Bartolomeo Buon Mitte des 15. Jahrhunderts erbauten Kirche Santa Maria della Carità und dem von Palladio entworfenen Konvent der Laterankanoniker. Die Scuola, gegründet um 1343, war die älteste der sechs Scuole Grandi in Venedig und erhält noch heute das monumentale Bild Tempelgang Mariens von Tizian an seinem ursprünglichen Ort. Der Bau des Konvents war 1561 unter Palladio begonnen worden, blieb aber unvollendet. Der verheerende Brand von 1630 zerstörte den Palladio-Bau bis auf die wenigen Reste, die auch nach den folgenden Umbauten erhalten geblieben sind. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Ausstellungsräume durch Carlo Scarpa umgestaltet.

Geschichte

Ihren Namen erhielt sie von der Kunstakademie Accademia di belle arti di Venezia, die 1750 unter Leitung des Malers Giovanni Battista Piazzetta gegründet wurde und die dort ihren Sitz hatte. 1756 wurde sie von der Republik Venedig offiziell anerkannt und erhielt unter der Präsidentschaft von Giovanni Battista Tiepolo den Namen Accademia di Belle Arti. Unter Napoleon wurde die Akademie in die erste öffentliche Kunsthochschule Venedigs umgewandelt. Für die Studenten wurde zur gleichen Zeit eine Kunstsammlung gegründet und am 10. August 1817 als Gallerie dell’Accademia eröffnet,[1] die den Kern der jetzigen Sammlung bildet. Die Bilder kamen aus den in der Säkularisation aufgelassenen Klöstern und Kirchen und aus Stiftungen und Nachlässen privater Kunstsammler. Einige der Bilder waren von Napoleon aus Italien nach Paris verschleppt worden und wurden später von Frankreich zurückerstattet. Andere Bilder verdankt das Museum der geschickten Ankaufspolitik seiner Direktoren. 1882 wurden die Gallerie dell’Accademia zu einem selbständigen Museum.[2]

Die Sammlung

Giorgione: La Tempesta/Das Gewitter
Giambattista Pittoni: Verkündigung (L’Annunciazione), 1757

Die Sammlung umfasst Bilder von Bassano, Gentile und Giovanni Bellini, Bellotto (genannt Canaletto), Carpaccio, Rosalba Carriera, Cima da Conegliano, Crivelli, Giorgione, Guardi, Hayez, Katharina von Bologna, Lotto, Maffei, Mantegna, Palma Vecchio, Palma Giovane, Giambattista Pittoni, Paolo Veneziano, Paris Bordone, Pietro da Cortona, Pordenone, Sebastiano und Marco Ricci, Tiepolo, Tintoretto, Tizian, Veronese, Antonio Vivarini, Alvise Vivarini und Bartolomeo Vivarini, Zuccarelli und anderen.

Weblinks

Commons: Accademia (Venedig) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Koordinaten: 45° 25′ 52,5″ N, 12° 19′ 40,7″ O