Gelbbüschel-Zwergbärtling
Gelbbüschel-Zwergbärtling | ||||||||||
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Gelbbüschel-Zwergbärtling (Pogoniulus bilineatus) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Pogoniulus bilineatus | ||||||||||
(Sundervall, 1850) |
Der Gelbbüschel-Zwergbärtling (Pogoniulus bilineatus), auch Binden-Zwergbärtling genannt, ist eine Art aus der Familie der Afrikanischen Bartvögel (Lybiidae). Die Art kommt in Afrika beiderseits des Äquators vor und hat das größte Verbreitungsgebiet aller Zwergbärtlinge. Gemeinsam mit dem Rotbürzel-Bartvogel ist er die häufigste Art dieser Gattung. Es werden für den Gelbbüschel-Zwergbärtling mehrere Unterarten unterschieden. Die IUCN stuft den Gelbbüschel-Zwergbärtling als nicht gefährdet (least concern) ein.
Erscheinungsbild
Die Männchen der Nominatform erreichen eine Flügellänge zwischen 5,4 und 6,0 Zentimeter. Die Schwanzlänge beträgt 2,8 bis 3,5 Zentimeter. Der Schnabel wird zwischen 2,8 und 3,5 Zentimeter lang. Weibchen haben ähnliche Körpermaße wie die Männchen. Wie für alle Zwergbärtlinge charakteristisch besteht kein auffälliger Sexualdimorphismus.[1]
Männchen und Weibchen sind von der Stirn bis zum Rücken glänzend schwarz. Über und unter dem Auge befindet sich jeweils eine weiße Linie. Die Linie unterhalb der Augen verläuft weiter entlang der Schnabelbasis und dehnt sich bis zu den Halsseiten auf. Die Kopfseiten sind ansonsten schwarz. Der Bürzel ist goldgelb, die Oberschwanzdecken sind schwarz. Die Steuerfedern sind gleichfalls schwarz und weisen frisch vermausert gelblich-weiße Säume auf. Das Kinn und die Kehle sind weiß bis oliv grau-weiß. Die Brust und die Körperseiten sind grau olivfarben. Der Bauch ist gelblich grün, die Flanken sind matt olivgrau. Die Unterschwanzdecken sind gelb-weiß. Der Schnabel ist schwarz. Die unbefiederte Haut rund um die Augen ist grau, die Augen sind braun und bei einigen Individuen auch rot. Beine und Füße sind grün-grau bis blaugrau.[2]
Jungvögel sind etwas matter als die adulten Vögel. Der Schnabel ist bei ihnen noch gelb bis hornfarben. Er dunkelt mit zunehmenden Lebensalter von der Spitze her ein.
Verwechslungsmöglichkeiten bestehen vor allem mit dem Gelbkehl-Zwergbärtling. Diese Art unterscheidet sich vom Gelbbüschel-Zwergbärtling durch die weiße Kehle und ist etwas größer. Am eindeutigsten sind die beiden Arten anhand ihrer Lautäußerungen zu unterscheiden. Bei dem als Makawa-Bartvogel beschriebenen Individuum handelt es sich nach Ansicht einiger Ornithologen gleichfalls um einen Gelbbüschel-Zwergbärtling, der lediglich ein ungewöhnlich abweichendes Gefieder aufweist.[3]
Verbreitungsgebiet
Der Gelbbüschel-Zwergbärtling kommt in Afrika von Senegal und Gambia über den Süden Westafrikas bis in den Süden Nigerias vor. In östlicher Verbreitungsrichtung erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet über den Süden von Kamerun bis in den Süden Sudans, Ugandas und nach Kenia. Von dort in südlicher Richtung bis in den Norden Angolas, den Norden und Osten Sambias sowie den Osten Südafrikas und den Süden Mosambiks. Er kommt auch auf der Insel Bioko im Golf von Guinea sowie auf Sansibar vor der ostafrikanischen Küsten vor. Seine Höhenverbreitung reicht von Wäldern der Tiefebenen bis in Bergwälder. In Westafrika kommt er noch in Höhenlagen von 1.800 Meter, in Ostafrika noch auf 3.000 Meter und bis auf 600 Meter in der Republik Südafrika.[4]
Lebensweise
Der Gelbbüschel-Zwergbärtling ist eine sehr anpassungsfähige Art, die in verschiedenen Waldtypen zu Hause ist. Er besiedelt in Westafrika auch baumbestandenes Grasland und kommt unter anderem auch auf Kaffeeplantagen und in Gärten vor. Früchte stellen den größten Teil seines Nahrungsspektrums dar. Daneben frisst er aber auch Insekten und deren Larven. Er reagiert auf den Gesang einer Reihe anderer Bartvögel, darunter Gelbfleck-Bartvogel, Flecken-Bartvogel, Bergbartvogel, Gelbstirn-Bartvogel und Schlichtbartvogel. Sein Revier verteidigt er ganzjährig. Die Reviergröße ist variabel, in der Nähe von Nairobi besteht ein durchschnittliches Revier eines Gelbbüschel-Zwergbärtlings aus etwa vier Hektar.[5]
Die Individuen übernachten auch einzeln in selbst gehackten Baumhöhlen. Sie brüten auch in Baumhöhlen und ziehen in einer Fortpflanzungsperiode meist zwei Bruten groß. Sie hacken jährlich allerdings eine neue Bruthöhle. Zu den Brutparasiten zählt der Zwerghoniganzeiger und vermutlich auch der Schuppen-Honiganzeiger, der wahrscheinlich aber den Eingang der Nisthöhle vergrößern muss, bevor er sein Ei in die Bruthöhle eines Gelbbüschel-Zwergbärtlings legen kann.[6]
Das Gelege besteht aus zwei bis fünf Eiern. Beide Elternvögel brüten, die Brutzeit beträgt circa zwölf Tage. Frisch geschlüpften Nestlingen werden zunächst mit Insekten, später auch mit Früchten gefüttert. Bis zu 19 mal pro Stunde tragen die Elternvögel Futter an die Nisthöhle. Zu den potentiellen Feinden der Nestlinge und der Gelege zählen unter anderem Hörnchen. Diese werden von den Elternvögeln attackiert, wenn sie sich der Nisthöhle nähern. Die Nestlingszeit beträgt 17 bis 20 Tage.[7]
Belege
Literatur
- Lester L. Short und Jennifer F. M. Horne: Toucans, Barbets and Honeyguides - Ramphastidae, Capitonidae and Indicatoridae. Oxford University Press, Oxford 2001, ISBN 0-19-854666-1.
Einzelnachweise
Weblink
- Pogoniulus bilineatus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2012. Abgerufen am 2. Februar 2014.