Kriech-Nelkenwurz
Kriech-Nelkenwurz | ||||||||||||
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Kriech-Nelkenwurz (Geum reptans) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Geum reptans | ||||||||||||
L. |
Die Kriech-Nelkenwurz (Geum reptans), auch Kriechende Nelkenwurz, Gletscher-Nelkenwurz oder Gletscher-Petersbart genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Nelkenwurzen (Geum) und der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).
Beschreibung
Die Kriech-Nelkenwurz wächst als ausdauernde krautige Pflanze, die zur Blütezeit Wuchshöhen von 5 bis 10 Zentimeter und zur Fruchtzeit von bis zu 30 cm erreicht. Sie besitzt ein kräftiges Rhizom und bis zu 1 Meter lange Ausläufer. Die Rosettenblätter sind gefiedert mit meist drei- bis fünfteiligen Teilblättern. Die Stängelblätter sind kleiner und fiederteilig.
Die bis 4 cm großen Blüten befinden sich an einem einblütigen Blütenstand, die während des Blühens noch weiter wachsen. Die fünf Kronblätter sind gelb. Der Griffel ist nicht gegliedert und verbleibt bis zur Reife an der Frucht, die eine seidig behaarte Fruchtperücke aufweist, ähnlich wie Silberwurz und Küchenschelle, daher auch der Name Petersbart.
Die Blütezeit reicht von Juli bis August.
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 42.[1]
Ökologie
Die bis 1 m langen Ausläufer der Kriech-Nelkenwurz sind an den leicht beweglichen Untergrund ihres Standortes angepasst; sie sorgen für die vegetative Vermehrung der Pflanze, sie wirken aber zugleich als Bodenfestiger.
Die Art ist für Wildpflanzengärten zu empfehlen.
Vorkommen
Die meist kalkmeidende Pflanze ist ein Pionier auf Moränen, und bevorzugt feuchten Felsschuttflure, Bachalluvionen. Wächst selten direkt auf Fels. In Österreich kommt die Kriech-Nelkenwurz in der alpinen Höhenstufe (etwa 2000 bis 3.800 m) zerstreut in den Bundesländern Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg vor. Im Allgäu und Umgebung wächst sie zwischen 1850 m bei der Hinteren Wildenalpe in Vorarlberg und 2600 m am Hohen Licht.[2]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 3 (mäßig feucht), Lichtzahl L = 5 (sehr hell), Reaktionszahl R = 2 (sauer), Temperaturzahl T = 1 (alpin und nival), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[3]
Die Kriech-Nelkenwurz ist ein Spezialist für Schutthalden (Schuttwanderer). Als Schutz gegen Steinschlag dienen die abgestorbenen Blattbasen, die erhalten bleiben und wie ein Kissen die inneren, lebenden Teile vor Verletzung schützen. Die Kriech-Nelkenwurz ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Oxyrietum digynae und ist überregional eine Charakterart des Verbands Androsacion alpinae, der zur Klasse der Thlaspietea rotundifolii gehört[1].
Taxonomie
Ein Synonym für Geum reptans L. ist Sieversia reptans (L.) Spreng.
Literatur
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Portrait. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
Einzelnachweise
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Stuttgart, Verlag Eugen Ulmer, 2001. Seite 544–545. ISBN 3-8001-3131-5
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 63–64.
- ↑ Geum reptans L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 21. März 2021.