Glashütte (Stetten am kalten Markt)

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Glashütte
Koordinaten: 48° 6′ 55″ N, 9° 1′ 46″ O
Höhe: 835 m ü. NN
Fläche: 8,46 km²
Einwohner: 350 (30. Jun. 2014)
Bevölkerungsdichte: 41 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 72510
Vorwahl: 07573

Glashütte ist ein Teilort der Gemeinde Stetten am kalten Markt im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg (Deutschland).[1]

Geographie

Geographische Lage

Das Kirchdorf Glashütte liegt auf dem Großen Heuberg rund 3,7 Kilometer südwestlich des Zentrums von Stetten am kalten Markt. Der Ort gehört zum Naturpark Obere Donau.

Ausdehnung des Gebiets

Die Gesamtfläche der Gemarkung Glashütte beträgt 846 Hektar (Stand: 30. Juni 2014).[2]

Ortsteile

Zu Glashütte gehören die Dörfer Oberglashütte und Unterglashütte.[1]

Geschichte

Glashütte ist als Filialkirche der Pfarrei St. Mauritius nie selbständig, sondern war zunächst immer an die Geschichte der Pfarrei St. Mauritius gebunden, bis eine politische Eigenständigkeit erreicht worden ist. Der Name ist die Bezeichnung für den Standort einer Glashütte, wobei es eine „alte“, die untere Glashütte, und eine „neue“, die obere Glashütte gab, um deren Standort die beiden Siedlungen entstanden sind.[3]

Namentlich wurde Glashütte erstmals im Jahr 1469 urkundlich erwähnt. Eberhard von Hausen stellte für seine Frau Martha, geborene von Suntheim, einen Übergabebrief aus, in dem Glashütte genannt wurde. Ein Testament des Veit Georg von und zu Hausen, das in das Jahr 1566 datiert, legt fest, dass jeder Hüttenmeister in der neuen Glashütte beide Schlösser mit Glaswaren versorgen muss. 1585 wurde erstmals im Pfarrurbar der Pfarrei St. Mauritius in Stetten am kalten Markt von „Weilern der alten und der neuen Glashütte“ geschrieben.[3]

Unter- und Oberglashütte gehörten zur Herrschaft Hausen. Mit dessen Aufhebung wurden die Orte Teil von Baden. Ab 1826 gehörten sie zum badischen Bezirksamt Stetten, das 1849 in das Bezirksamt Meßkirch überging.

Die „Steighöfe“, eine Siedlung, die zu Neidingen gehörte, wurde 1932 politisch Glashütte zugeteilt.[3] Der Amtsbezirk Meßkirch wurde 1936 im Zuge einer von den Nationalsozialisten verfügten Verwaltungsreform aufgelöst dem Landkreis Stockach angegliedert.

Im Zuge der Kreisreform 1973 wurde der Landkreis Stockach aufgelöst und die Gemeinde Glashütte (Baden) mit Wirkung vom 1. Januar 1973 dem Landkreis Sigmaringen zugeteilt. Bei der Gemeindereform wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Glashütte (Baden) am 1. Januar 1975 nach Stetten am kalten Markt eingemeindet.[4]

Einwohnerentwicklung

In Glashütte leben 350 Einwohner (Stand: 30. Juni 2014).[2]

Jahr Einwohner
1961 359
1970 393
2010 347
2011 343
2014 350

Politik

Ortsvorsteher

Ortsvorsteherin ist Alexandra Beer (Stand 2014).

Wappen

Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Glashütte zeigt in gespaltenem Schild vorne in Gold ein rotes Glas, hinten in Rot ein goldener Abtsstab mit Velum.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • In Unterglashütte befindet sich die ältere St.-Judas-Thaddäus-Kapelle.[A 1] Sie wurde 1894 erweitert und neu aufgebaut. Am 29. November 1894 erfolgte die Einweihung. Die Kapelle ist Kirchenbesitz.
  • In Oberglashütte befindet sich die St.-Eligius-Kapelle. Sie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts zu Ehren des Heiligen Eligius errichtet, ist jedoch im Besitz der politischen Gemeinde.

Anmerkungen

  1. Ein Rechnungsbuch von 1737 erwähnt Einnahmen und Ausgaben der Kapelle in Unterglashütte.

Einzelnachweise

  1. a b Vgl. Stetten am kalten Markt b) Glashütte. In: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 879–881, hier S. 880.
  2. a b Stetten in Zahlen auf der Internetseite der Gemeinde Stetten am kalten Markt; abgerufen am 4. Juli 2015
  3. a b c Susanne Grimm (sgr): In Glashütte gibt es oben und unten. In: Wir in Stetten am kalten Markt. In: Schwäbische Zeitung vom 12. März 2011
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 550.