Eustach von Görtz-Wrisberg

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Eustach Graf von Görtz-Wrisberg (* 17. Dezember 1856 in Braunschweig; † 5. November 1914 in Merkem/Belgien) war ein deutscher Verwaltungsbeamter und von 1890 bis 1891 kommissarischer Landrat des Kreises Wittgenstein.

Familie

Eustach von Görtz-Wrisberg (vollständiger Name: Hans Eitel Plato Eustach Graf von Schlitz gen. von Görtz und von Wrisberg) stammte aus dem in Brunkensen bei Alfeld ansässigen Zweig der hessischen Grafen von Schlitz genannt von Görtz. Er war das fünfte Kind des Herzoglich Braunschweigischen Oberst a. D. und Grafen Gustav von Görtz-Wrisberg und seiner ersten Ehefrau Eugenie Henriette von Hertzberg (1823–1871).[1] Eustach von Görtz-Wrisberg heiratete am 14. Oktober 1902 in London Augusta Giller (* 13. Juni 1865 in Kassel; † 2. Oktober 1942 in Eisenach).

Leben

Nach Jugend und schulischer Laufbahn schrieb er sich am 5. Mai 1875 für ein Jurastudium an der Universität in Straßburg ein.[2] Nach dem Tode seines Vaters im Jahr 1882 erbte er die Güter Brunkensen im damaligen Herzogtum Braunschweig und Brüningsen in der Provinz Hannover. 1885 war er Regierungsreferendar in Hildesheim.

Am 20. September 1890 übernahm von Görtz-Wrisberg nach der Versetzung des langjährigen Landrats Wilhelm von Schroetter kommissarisch dessen Stelle beim Landkreis Wittgenstein.[3][4] Diese Leitungsfunktion übte er lediglich ein halbes Jahr aus. Aus gesundheitlichen Gründen quittierte er den Dienst als Landrat zum 1. April 1891 und zog zurück nach Kassel.[5] Im Oktober 1891 wurde er für seine weitere dienstliche Verwendung von Kassel zur Königlichen Regierung Hannover versetzt.[6] 1903 erfolgte seine Versetzung als Regierungsrat von Koblenz nach Kassel. Im Jahre 1910 wurde von Görtz-Wrisberg auf eigenen Wunsch aus dem Staatsdienst entlassen, wobei man ihm den Charakter eines Geheimen Regierungsrats verlieh.[7]

Graf von Görtz-Wrisberg meldete sich trotz seines fortgeschrittenen Alters bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs als Kriegsfreiwilliger und nahm vier Monate im Range eines Hauptmanns an ihm teil. Er fiel am 5. November 1914 in Merkem, einem heutigen Ortsteil der belgischen Gemeinde Houthulst in der Region Flandern.[8] Sein Name ist auf dem Ehrenmal von Brunkensen verzeichnet.[9]

Literatur

  • Amtliches Verzeichnis des Personals und der Studenten der Universität Straßburg für das Sommer-Halbjahr 1875, Straßburg 1875, S. 20.
  • Niemeyers Zeitschrift für Internationales Recht Bd. 30 (1923), S. 264.
  • Deutscher Reichsanzeiger Nr. 217 vom 9. September 1890, S. 2.
  • LAV Münster, Landkreis Wittgenstein, Findbuch, S. 12.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser auf das Jahr 1878. S. 318–319.
  2. Verzeichnis Universität Straßburg 1875, S. 20.
  3. OpenSeadragon. Abgerufen am 5. März 2022.
  4. Wittgensteiner Kreisblatt, 17. September 1890.
  5. Bericht des Kreis-Ausschusses des Kreises Wittgenstein über die Verwaltung und den Stand der Kreis-Kommunal-Angelegenheiten. Landkreis Wittgenstein, Berleburg, 1891, S. 3. https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/periodical/titleinfo/2176548
  6. Deutscher Reichsanzeiger, 6. Oktober 1891, S. 1. https://digi.bib.uni-mannheim.de/viewer2/reichsanzeiger/film/108-8027/0371.jp2
  7. Personalien. Erteilt: ...dem Regierungsrat Grafen von Schlitz, gen. von Görtz und Wrisberg, die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienste mit Pension, letzterem unter Verleihung des Charakters als Geheimer Regierungsrat. Hessenland 20 (2. Oktoberheft 1910), S. 300.https://orka.bibliothek.uni-kassel.de/viewer/image/1289911336242_0024/305/
  8. Thomas Wolf, Kreisarchiv Siegen-Wittgenstein, Recherche vom 4. März 2022.
  9. Brunkensen, Stadt Alfeld (Leine), Landkreis Hildesheim, Niedersachsen. Abgerufen am 5. März 2022.