Großwudicke
Großwudicke Gemeinde Milower Land
| ||
---|---|---|
Koordinaten: 52° 35′ 41″ N, 12° 13′ 57″ O | ||
Höhe: | 46 m | |
Fläche: | 37,04 km² | |
Einwohner: | 900 (2016) | |
Bevölkerungsdichte: | 24 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 26. Oktober 2003 | |
Postleitzahl: | 14715 | |
Vorwahl: | 033870 | |
Lage von Großwudicke in Brandenburg | ||
Gutskapelle in Großwudicke (2017)
|
Großwudicke ist ein Ortsteil der Gemeinde Milower Land im Landkreis Havelland in Brandenburg, (Deutschland).
Geografie und Verkehrsanbindung
Großwudicke liegt an der B 188, direkt an der westlich verlaufenden Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Der Bahnhof in Großwudicke liegt an der Eisenbahnstrecke Lehrter Bahn zwischen Rathenow und Stendal.
Zum Ortsteil Großwudicke gehören die Gemeindeteile Buckow, Klein Buckow und Kleinwudicke, sowie die Wohnplätze Forsthaus, Schäferei und Ziegelei.
Geschichte
Der Rittmeister August von Möllendorf aus Kleinwudicke ließ im Jahr 1778 eine Waldkapelle errichten. Sie sollte den Bewohnern für Taufen, Trauungen und Beerdigungen zur Verfügung stehen.[1]
Am 3. Mai 1912 wurden die Landgemeinde und der Gutsbezirk „Wudicke“ in „Großwudicke“ umbenannt.[2] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Großwudicke mit Landgemeinde Großwudicke vereinigt.[3]
Am 20. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Buckow und Großwudicke zur neuen Gemeinde Wudicke zusammengeschlossen.[4]
Die Gemeinde Wudicke gehörte ursprünglich zum Landkreis Jerichow II im späteren Land Sachsen-Anhalt und wurde im Zuge einer Verwaltungsreform am 25. Juli 1952 dem Kreis Havelberg zugeordnet. Bereits am 1. Januar 1957 wurde die Gemeinde in den Kreis Rathenow im Bezirk Potsdam umgegliedert und gleichzeitig in Großwudicke umbenannt.[5] Seit dem 26. Oktober 2003 ist Großwudicke ein Ortsteil der Gemeinde Milower Land.
Im 21. Jahrhundert ist die Waldkapelle einsturzgefährdet. Es gibt Überlegungen, das sanierte Bauwerk im benachbarten Jerchel aufzustellen. Die dortige Fachwerkkirche war in den 1980er Jahren abgerissen worden.
Wappen
Blasonierung: „In Silber eine eingebogene blaue Spitze, belegt mit einem silbernen Mühlrad, begleitet vorne von einem spitzbedachten, beknauften roten Kirchturm und hinten von einem gold-bewehrten, widersehenden halben roten Adler am Spalt.“[6] | |
Das Wappen wurde der ehemaligen Gemeinde bereits am 16. Juni 1998 durch das Ministerium des Innern genehmigt und am 18. Februar 2013 unter der Registratur 16 BR in die Deutsche Ortswappenrolle (DOWR) des HEROLD eingetragen und dokumentiert. Gestiftet wurde es von der Gemeinde Milower Land, um es als Symbol der örtlich-lokalen Identität außerhalb von Amtshandlungen zu führen. |
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Baudenkmale in Milower Land sind für Großwudicke vier Baudenkmale aufgeführt:
- Die evangelische Dorfkirche (Schlosskapelle; Am Gutspark 1), ein achtseitiger Bau mit einem Dachturm, wurde im Jahr 1737 errichtet. Der Kanzelaltar im Inneren stammt aus dem 18. Jahrhundert.
- der Gutspark
- die Gutsanlage mit Wirtschaftsgebäuden (Hauptstraße, Kossatenstraße)
- Die straßenseitige Fassade der Schule (Parkstraße 5) ist mit einem Porzellanmosaik des Rathenower Bildhauers Karl Mertens gestaltet.
Das Gut gehörte zuletzt vor 1945 den Erben von Paul von Gontard. Das Herrenhaus, von 1943 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Ausweichquartier der Schweizerischen Botschaft in Berlin, wurde 1973 abgerissen und auf seinen Fundamenten ein eingeschossiger Wohnbau errichtet.[7]
Weblinks
- Großwudicke auf milow.de
Einzelnachweise
- ↑ Magdalene Wohlfahrt: Eine Lücke im Dorfbild wird geschossen – Der Umzug einer Kapelle. In: Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Offene Kirchen 2021. S. 82 und 83.
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1912, ZDB-ID 3766-7, S. 238.
- ↑ Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 223.
- ↑ Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl, S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 1. Januar 1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 33.
- ↑ Alexander Hoffmann: Kommunale Wappenschau. In: HEROLD, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften (Hrsg.): Der Herold, Vierteljahrsschrift für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften. Nr. 3-4/2016. Selbstverlag, Berlin 2016, S. 361.
- ↑ Sebastian Kinder, Haik Thomas Porada: Das Havelland um Rathenow und Premnitz: Eine landeskundliche Bestandsaufnahme. Böhlau, Köln/ Weimar 2017, ISBN 978-3-412-22297-0, S. 274.