Gumyō-ji
Der Gumyō-ji (japanisch 弘明寺) mit dem Bergnamen Suiō-san (
) und dem Untertempelnamen Renge-in (
) ist ein Tempel, der zum Kōyasan-Zweig (
) der Shingon-Richtung des Buddhismus gehört. Er befindet sich in Yokohama in der Präfektur Kanagawa, Japan, und ist der älteste Tempel der Stadt. In der traditionellen Zählung ist er der 14. der 33 Tempel der Kantō-Region.
Geschichte
Der Tempel dürfte aus der späten Heian-Zeit stammen. Der Überlieferung nach wurde er ab dem Jahr 1044 angelegt. Nach dem Azuma Kagami (
), einer Chronik aus der Kamakura-zeit, heißt es für das Jahr 1181, dass der Tempel eine Gebetsstätte für die Minamoto (
) sei. So war Minamoto no Yoritomo ein großer Förderer. Bis zur Kamakura-Zeit wurde der Tempel
(Gumyō-ji) geschrieben, dann wurde das
nach einer die Kannon betreffenden Sutra durch das dort gleichlautende
ersetzt. Das Tempelgelände wurde 1930 durch den Bau der Keikyū-Hauptlinie durchschnitten. Der westliche, auf einer Anhöhe gelegene Teil wurde zum Gumyōji-Park (
), wobei nur ein Teil der Friedhofsanlage erhalten blieb.
Die Anlage
Auf den Tempel führt eine Ladenstraße „Vor dem (Tempel-)Tor“ (
) zu und überquert dabei die Straße nach Kamakura (
). Man betritt die Tempelanlage vom Südosten her durch das Tempeltor (
; 1 im Plan), das hier als Niō-Tor (
), also als Tor mit den beiden Tempelwächtern (Niō) rechts und links vom Durchgang ausgeführt ist. Man steigt eine Treppe hoch zur Ebene der Tempelanlage und hat dann die Haupthalle (
, 2) vor sich, die ein Pyramidendach besitzt. Rechts am Rand steht der Glockenturm (
; 3) und das Fūseki-Tor (
; 5), das zum Abts- und Mönchsbereich (A) führt. Auf der linken Seite steht die Daishidō (
; 4), also die Halle, die dem Tempelgründer gewidmet ist.
Tempelschätze
Die Hauptkultfigur, eine elfgesichtige Kannon (
), „Gumyō Kannon“ genannt, ist als Wichtiges Kulturgut Japans eingestuft. Sie ist 181,7 cm hoch und aus einem Stück Zelkoven-Holz gefertigt. Die Bearbeitung mit Rundmeißel (
) deutet darauf hin, dass sie in der späten Heian-Zeit gefertigt sein dürfte, also anlässlich des Wiederaufbaus des Tempels.
Anmerkungen
- ↑ Abgedruckt in Suzuki und Asakura (Hrsg.): Edo meijō zue. Kadokawa Bunko, 1967.
Literatur
- Kanagawa-ken kotogakko Kyoka kenkyukai shakaika bukai rekishi bunkakai (Hrsg.): Gumyō-ji. In: Kanagawa-ken no rekishi sampo (jo). Yamakawa Shuppan, 2005. ISBN 978-4-634-24614-0. 127, 128.
Weblinks
Koordinaten: 35° 25′ 27″ N, 139° 35′ 50,7″ O