Hovedissen
Hovedissen ist der Name eines Guts in der Gemeinde Leopoldshöhe im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen sowie einer alten lippischen Bauerschaft, die dieses Gut umgab. Bis 1921 bestand im Freistaat Lippe eine eigenständige Gemeinde Hovedissen.
Gemeinde Hovedissen
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bestand die Gemeinde Hovedissen im Verwaltungsamt Schötmar des Fürstentums Lippe, die aus der gleichnamigen Bauerschaft hervorgegangen war.
Zur Gemeinde gehörten die Orte und Wohnplätze Ehrdissen, Evenhauserholz, Hakenheide, Heipke, Hovedissen, Krentrup, Krentruperhagen, Leopoldshöhe, Moshagen, Räkerbrink, Rosenhagen, Schuckenbaum, Schuckenhof und Tannenkrug.[1]
Am 1. September 1921 wurde die Gemeinde Hovedissen aufgelöst und auf die neuen Gemeinden Krentrup, Leopoldshöhe und Schuckenbaum aufgeteilt. Die Gemeinden Krentrup und Schuckenbaum wurden am 1. Januar 1969 in die Gemeinde Leopoldshöhe eingegliedert.
- Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1875 | 1505 | [2] |
1882 | 1554 | [3] |
1898 | 1797 | [4] |
1911 | 1865 | [1] |
Gut Hovedissen
Das Gut Hovedissen wurde erstmals um 1226 erstmals schriftlich erwähnt. Ursprünglich ein Meierhof, war das freie und landtagfähige Rittergut Hovedissen seit 1570 im Besitz verschiedener adliger Familien, u. a. die von Wrede und die von Kessel gen. Bormann. 1768 kam es unter die Verwaltung der lippischen Regierung in Detmold und 1774 wurde es vom Geheimrat Franz Christian von Borries erworben. Auf dem Gut waren zu jener Zeit auch eine Brennerei und eine Brauerei eingerichtet. Das Gut ist seitdem im Besitz der Familie von Borries und heute von deren Nachfahren, Grafen von der Schulenburg. Das Gut beheimatet heute neben der Landwirtschaft ein Saatzuchtunternehmen sowie ein biotechnologische Forschungsunternehmen.
Unter Denkmalschutz steht das Meisenhaus, ein Vierständer-Längsdielenhaus von 1643, das zum Meisenhof, dem Vorwerk des Gutes gehört.
Einzelnachweise
Koordinaten: 52° 2′ N, 8° 42′ O