Trzciano
Trzciano | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Kwidzyn | |
Gmina: | Ryjewo | |
Fläche: | 11,41 km² | |
Geographische Lage: | 53° 48′ N, 19° 4′ O | |
Einwohner: | 440 (2005) | |
Postleitzahl: | 82-412 (Ryjewo) | |
Telefonvorwahl: | (+48) 55 | |
Kfz-Kennzeichen: | GKW | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Kwidzyn–Ryjewo | |
Nächster int. Flughafen: | Danzig |
Trzciano (Aussprache: [tʂʨanɔ], deutsch Honigfelde oder Königfelde) ist ein Dorf in der Landgemeinde Ryjewo (deutsch: Rehhof) im Landkreis Kwidzyn (deutsch: Marienwerder) in der Woiwodschaft Pommern im Norden Polens. Es liegt ungefähr zehn Kilometer nordöstlich von Kwidzyn und hat 440 Einwohner.
Geschichte
Trzciano ist eine Gründung des Deutschen Ordens aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Zwischen 1327 und 1366 schufen die Deutschen viele neue Dörfer und ermunterten polnische Bauern dazu, unter ihrer Herrschaft zu leben, indem sie ihnen adelige Namen gaben. Die erste schriftliche Erwähnung Trzcianos findet sich in mittelalterlichen Büchern, in denen es als Honigfelde erwähnt wird. Später wurde der Name fälschlicherweise als Königfelde transkribiert.
Am Ende des Dreizehnjährigen Krieges wurde Trzciano im Jahr 1466 ein Teil der polnischen Provinz Preußen königlichen Anteils (polnisch: Prusy Królewskie). Am Anfang des 16. Jahrhunderts kam es in den Besitz der Familie Brandt.
Während des Dreißigjährigen Krieges und der darauffolgenden – als Schwedische Sintflut bekannten – schwedischen Besetzung des Weichseldeltas (Beginn 1626) wurde Pommern Ort vieler militärischer Auseinandersetzungen zwischen polnischen und schwedischen Truppen. Am 26. Juni 1629 endete die Schlacht bei Trzciano mit dem Sieg des polnischen Hetman Stanisław Koniecpolski über Gustav Adolf. Dieser Misserfolg beendete den schwedischen Vorstoß nach Süden und zwang die Schweden dazu, Marienwerder wieder aufzugeben und sich in das Weichseldelta zurückzuziehen. Ein kleiner Schrein wurde zum Gedenken an den Sieg von Koniecpolski gebaut, es gibt auch einen Gedenkstein.
Die Schlacht bei Trzciano wird in polnischen Chroniken als Bitwa pod Trzcianką bezeichnet, „Trzcianka“ ist wohl der während des 17. und 18. Jahrhunderts gebräuchliche Name des Ortes gewesen. Dieser Name entwickelte sich aus dem polnischen Wort trzcina, was mit Rohr übersetzt werden kann. Später änderte sich der Name des Dorfes in „Trzciana“ und im 19. Jahrhundert schließlich zu Trzciano, seiner gegenwärtigen Form.
Durch die Erste Teilung verlor Polen Trzciano im Jahr 1772 zusammen mit dem Rest der zu jener Zeit deutschsprachigen polnischen Provinz Preußen königlichen Anteils an die neugeschaffene Provinz Westpreußen des Königreiches Preußen.
Nach Wiederherstellung der Unabhängigkeit Polens 1918 lag Trzciano in der deutschen Exklave Ostpreußen. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Trzciano im Jahr 1945 erneut polnisch.
Legende
Nach einer lokalen Legende ließ Gustav Adolph, der besiegte König Schwedens, während seiner Flucht über einen der Seen Trzcianos sein Zepter in Verzweiflung ins Wasser fallen und beendete damit symbolisch seine Regierung. Gemäß der Legende liegt das Zepter bis heute auf dem Seegrund.
Tochter des Ortes
- Inge Mager (* 1940), Kirchenhistorikerin