Inkompatibles Element
Als Inkompatibles Element oder Inkompatibles Spurenelement werden in der Petrologie und Geochemie diejenigen chemischen Elemente bezeichnet, die aufgrund ihrer Ionenladung oder -radien nicht in das Kristallgefüge normaler gesteinsbildender Minerale passen, weshalb sie vor allem in Pegmatiten vorkommen.
Während der fraktionierten Kristallisation von Magma und der Entstehung von Magma durch partielle Schmelze im Erdmantel gehen inkompatible Elemente bevorzugt in die Schmelze ein oder verbleiben in ihr. Dies geschieht vor allem in den Fällen, in denen der Verteilungskoeffizient zwischen gesteinsbildenden Mineralen und Schmelze deutlich kleiner als 1 ist.
In der Geologie wird mit normierten sogenannten Spiderdiagrammen gearbeitet, um beispielsweise Aufschluss über das Kristallisationsverhalten einer Magma geben zu können, dabei sind die Elemente links stets am inkompatibelsten.[1]
Zwei Gruppen von inkompatiblen Elementen werden mit Akronymen bezeichnet, die aus dem Englischen stammen.
LILE
Die erste Gruppe besitzt große Ionenradien, sie wird als ‚LILE‘ bezeichnet (large-ion lithophile elements). Dazu zählen:
Diese Elemente gelten als relativ mobil und flüchtig.[2]
HFSE
Die zweite Gruppe beinhaltet Elemente mit hohen Ionenvalenzen, sie wird als ‚HFSE‘ bezeichnet (high field strength elements). Dazu zählen:
Diese Elemente gelten als relativ immobil.[2]
Einzelnachweise
- ↑ http://webdoc.sub.gwdg.de/diss/2000/nagel/rnakap9.pdf
- ↑ a b H. Brätz, M. Okrusch: Die Metabasite der KTB-Hauptbohrung: Petrographische und geochemische Untersuchungen am Kernmaterial aus dem Teufenbereich 6242 und 8080 m. In: Geologica Bavaria, 101, Geowissenschaftliche Untersuchungen im Umfeld der Kontinentalen Tiefbohrung (KTB), Oberpfalz, 1996.
Literatur
- Myron G. Best: Igneous and Metamorphic Petrology. W.H. Freemann & Company, San Francisco 1982, ISBN 0-7167-1335-7, S. 54–55, 100.
- Brian Mason, Carleton B. Moore: Grundzüge der Geochemie. 1. Auflage. Enke Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-432-94611-2, S. 53–54.