HMAS Vendetta (D69)

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Flagge
Die HMAS Vendetta
Die HMAS Vendetta
Übersicht
Typ Zerstörer
Bauwerft

Fairfield Shipbuilding & Engineering Company, Govan, BauNr. 530

Kiellegung November 1916
Stapellauf 3. September 1917
Indienststellung 17. Oktober 1917
Verbleib 27. November 1945 außer Dienst gestellt
Technische Daten
Verdrängung

Standard: 1090 ts

Länge

95,1 m (312 ft) über alles,
91,0 m (300 ft) p.p.

Breite

8,9 m (29,5 ft)

Tiefgang

bis 4,9 m (13,66 ft)

Besatzung

119 Mann

Antrieb

3 Yarrow-Kessel,
Brown-Curtis-Turbinen
29.417 PSw auf 2 Wellen

Geschwindigkeit

> 35 kn

Bewaffnung

4 × 4-in-(102-mm)-Mk.V-Geschütze
1 × 2-pdr-Mk.II-Flugabwehrgeschütz
6 × 21-in-(533-mm)-Torpedorohre (2×3)

Schwesterboote

23 Boote der Admiralty V-Klasse,
darunter HMS Venetia von Fairfield

ähnlich

5 Boote der V-Leader-Klasse
19 Boote der Admiralty W-Klasse
14 Boote der mod. W-Klasse,
6 Boote der Thornycroft
V-, W-, Modified W-Klasse

Die HMAS Vendetta (D69/I69) war ein britischer Zerstörer der V-Klasse, der im Oktober 1917 als HMS Vendetta (D69) in Dienst gestellt wurde. Bei Kriegsende gehörte er zur Grand Fleet. 1933 wurde der Zerstörer an die Royal Australian Navy als HMAS Vendetta abgegeben. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs diente die Vendetta im Mittelmeer und ab Oktober 1941 in Fernost. Von 1943 bis 1945 wurde sie als Geleitfahrzeug zwischen Australien und Neuguinea eingesetzt.

Der Neubau für die Royal Navy

Die Vendetta (D69/I69) war ein britischer Zerstörer der V- und W-Klasse, der am 3. September 1917 bei Fairfield Shipbuilding and Engineering Company, Limited in Govan (Schottland) vom Stapel lief und am 17. Oktober 1917 als HMS Vendetta (D69) von der Royal Navy für die 13. Zerstörerflottille in Dienst gestellt wurde. Die Vendetta diente in der Nordsee bei der Grand Fleet.

Sie gehörte zu den neun Zerstörern, die das britische 6. Leichte Kreuzergeschwader unter Konteradmiral Edwyn Alexander-Sinclair am 22. November 1918 von Rosyth über Kopenhagen und Libau bis zum 27. November nach Reval begleiteten. Auf Wunsch der estnischen Regierung sollte der Verband die Esten mit Waffen zu versorgen[1] und die sowjetische Flotte an einem Eingreifen in den Bürgerkrieg in den baltischen Staaten hindern. Bei einer Erkundung im Finnischen Meerbusen lief der Leichte Kreuzer HMS Cassandra in der Nacht zum 5. Dezember in ein unbekanntes deutsches Minenfeld und sank. Die Vendetta rettete zusammen mit der HMS Westminster 430 Überlebende der Cassandra. Am 24. Dezember 1918 brachte sie mit HMS Wakeful und HMS Vortigern vor Reval den sowjetrussischen Zerstörer Spartak (ex Kapitan Miklucho-Maklaj, Kapitan Kingsbergen) auf, der auf der Flucht durch eine Grundberührung beide Schrauben verlor und von der Vendetta eingeschleppt wurde. Der eingebrachte russische Zerstörer wurde an Estland als Kern einer eigenen Flotte übergeben. Nach einem Einsatz in der Ostsee 1919 im Rahmen der Intervention der Alliierten in den russischen Bürgerkrieg wurde sie 1923 erneut in der Ostsee zur Unterstützung Estlands eingesetzt. Die längste Zeit verbrachte sie während ihres Dienstes bei der Royal Navy im Mittelmeer, wo sie von 1924 bis 1933 stationiert war, zuletzt in der 1. Zerstörerflottille.

Royal Australian Navy

Am 11. Oktober 1933 wurde er in Portsmouth an die Royal Australian Navy als HMAS Vendetta zusammen mit den Zerstörern HMS Vampire, HMS Voyager, HMS Waterhen der Admiralty V- und W-Klasse und dem Flottillenführer HMS Stuart übergeben und lief danach nach Australien aus, wo die Vendetta am 21. Dezember 1933 in Sydney ankam. Nach zwei kurzen Zeiten in der Reserve wurde er am 29. September 1938 wieder in Dienst gestellt. Beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs lief sie mit den anderen australischen Zerstörern ins Mittelmeer, wo die Boote von der deutschen Propaganda als „Alteisen-Flottille“ bezeichnet wurden. Die Vendetta nahm an der Seeschlacht bei Kap Matapan teil, auch wenn sie frühzeitig durch Maschinenprobleme ausfiel. Im April 1941 war am Griechenlandfeldzug und der Evakuierung der britischen Truppen aus Griechenland beteiligt und anschließend zu Versorgungsfahrten im Zusammenhang mit den Kämpfen um Tobruk eingesetzt, wo sie die meisten Versorgungsfahrten der eingesetzten Zerstörer durchführte.

Ende Oktober 1941 verlegte sie zur Überholung nach Singapur. Unfertig wurde sie dort vom japanischen Angriff überrascht. Es gelang, den Zerstörer im Schlepp nach Australien zu überführen. Nach dem Umbau wurde die Vendetta von 1943 bis 1945 als Geleitfahrzeug zwischen Australien und Neuguinea eingesetzt.

Das Ende der Vendetta

Die Vendetta wurde am 27. November 1945 außer Dienst gestellt und am 20. März 1946 zur Verschrottung an Penguin Propriety Limited in Sydney verkauft. Nach dem Abbau allen brauchbaren Materials wurde der Rest des Bootes am 2. Juli 1948 vor Sydney versenkt.

Weblinks

Commons: Zerstörer der V- und W-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise