HSG Universität Greifswald
Voller Name | Hochschulsportgemeinschaft Universität Greifswald e. V. |
Abkürzung(en) | HSG Uni Greifswald |
Gegründet | 4. Mai 1949 |
Vereinsfarben | Grün/Weiß |
Halle | Peenetalhalle Loitz und Mehrzweckhalle Greifswald |
Plätze | 650 bzw. 1000 |
Präsident | Jürgen Baumann |
Trainer | Raki Marangko |
Liga | 4. Liga Handball – Oberliga Ostsee-Spree, Verbandsliga, Bezirksliga |
Saison 2021/22 | |
Rang | 6 Platz in der Saison 2019/20 |
DHB-Pokal | keine Teilnahme |
Website | http://www.hsguni-greifswald.de/ |
Größte Erfolge | |
National | DDR-Liga im Feldhandball 1961 bis 1964 und 1966 bis 1967
DDR-Oberliga im Feldhandball 1965 DDR-Liga im Hallenhandball 1966 bis 1968 |
International | 41 Auslandsstarts der Männermannschaft in 8 Ländern mit überwiegend erfolgreichen Turnierteilnahmen |
Die Hochschulsportgemeinschaft Universität Greifswald e. V. ist ein Mehrspartenverein und wurde am 4. Mai 1949 in Greifswald als BSG Universität Greifswald gegründet. Im November 1949 erfolgte eine Umbenennung in HSG Greifswald und am 21. September 1951 in HSG Wissenschaft Greifswald. Im Bemühen um die Annäherung an die Universität nach der deutschen Wiedervereinigung wurde am 18. Dezember 1996 eine Namensänderung in HSG Universität Greifswald e. V. vorgenommen. Doch dieser Wunsch erfüllte sich in den Folgejahren leider nicht.
Die Anfänge waren sehr bescheiden. Zunächst fanden sich etwa 100 Mitglieder in sechs Sportarten (Leichtathletik, Handball, Turnen, Tennis, Fußball und Segeln) zusammen. 2020 ist die HSG Universität Greifswald mit über 2000 Mitgliedern in 24 unterschiedlichen Sportarten und zahlreichen Allgemeinen Sportgruppen der größte Sportverein Vorpommerns. Die Abteilung Handball zählte in der langjährigen Vereinsgeschichte stets zu den leistungsstärksten und aktivsten Abteilungen.[1]
Folgende Abteilungen gibt es in der HSG Universität Greifswald:
Aerobic, Badminton, Baseball, Drachenboot, Frauengymnastik, Frisbee, Fußball, Gerätturnen, Handball, Hockey, Jugger, Kanu, Lacrosse, Leichtathletik, Radsport, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Triathlon/Laufgruppe, Taekwondo, Volleyball, Vorschulturnen sowie zahlreiche Allgemeine Sportgruppen
Handball im Studentensport der Ernst-Moritz-Arndt-Universität
Zahlreiche, sportlich gut ausgebildete Studenten, die in Greifswald studierten, fanden und finden noch heute den Weg in die Hochschulsportgemeinschaft und trugen bzw. tragen wesentlich zur Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit aller Wettkampfmannschaften bei.
Bereits 1951 gab es ein Hallenhandballturnier der Ernst-Moritz-Arndt-Universität, an dem alle Fakultätsmannschaften teilnahmen. Gegen den damaligen DDR-Studentenmeister HSG Rostock gab es für die Greifswalder Auswahl im gleichen Jahr eine 11:13-Niederlage und ein 7:6-Sieg.
Im Rahmen der DDR-Studentenmeisterschaften war die HSG Uni Greifswald auch Ausrichter mehrerer Vorrunden, einer Zwischenrunde (1985) und einer Endrunde (1986). Die Greifswalder Auswahlmannschaften der Studentinnen und Studenten erreichten in einigen Jahren die leistungsstarken Endrunden. Die Frauen schafften es 1975, 1977 und 1986 und die Männer 1986. Das langjährige HSG-Mitglied Bernt Petschaelis war in den 1980er Jahren Mitglied der Zentralen Fachgruppe Handball des Hoch- und Fachschulsports der DDR.
Seit 1962 wurde an der Greifswalder Universität versucht, das Handballspiel für Studentinnen und Studenten besonders attraktiv zu machen. So beteiligten sich im Studienjahr 1963/64 29 weibliche bzw. männliche Mannschaften an einer universitätsinternen Vor-, Zwischen- und Endrunde. In der späteren Universitätsliga der Ernst-Moritz-Arndt-Universität gab es in der Zeit von 1969/70 bis 1988/89 einen vom Studentensport (heute Hochschulsport) organisierten und der HSG Uni Greifswald unterstützten umfangreichen Wettspielbetrieb im weiblichen und männlichen Bereich, an dem in einigen Studienjahren bis zu 21 Mannschaften unterschiedlicher Fachrichtungen teilnahmen. Die Sieger qualifizierten sich für eine Endrunde der Hoch- und Fachschulen des Bezirkes Rostock. Die Greifswalder Frauenmannschaft des Bereiches Medizin konnte diese in den Jahren 1977, 1979 und 1980 gewinnen.
Chronik der Abteilung Handball
Aktive der HSG Universität Greifswald beteiligten sich seit 1949 bis heute kontinuierlich am Wettspielbetrieb unterschiedlicher Spiel- und Altersklassen und bestimmten das Niveau in Greifswald und überregional maßgeblich mit. Insbesondere die Männer bestimmten das Leistungsniveau, darüber hinaus existierte von 1952 bis 1959 und ab 1973 auch eine recht gute Frauenmannschaft. Zwischen 1954 und 1967 sowie 1973 und 1989 gab es phasenweise in einigen Altersklassen Nachwuchsmannschaften, die auch auf Bezirksebene teilweise erfolgreich waren. Erst 1973 erhielt die Hansestadt Greifswald eine spielfähige Sporthalle im Stadtteil Schönwalde I. Vorher wurden die Heimspiele im Hallenhandball in Neustrelitz und von 1970 bis 1973 in Grimmen absolviert. Alle Männer- und Frauenmannschaften wurden in den Jahrzehnten stets durch zahlreiche Studentinnen und Studenten der Ernst-Moritz-Arndt-Universität geprägt.
In den Jahren 1983 und 1985 wurde die Abteilung Handball für ihre sehr gute Arbeit als „Vorbildliche Sektion des Deutschen Handballverbandes der DDR“ geehrt.
Auch nach der deutschen Wiedervereinigung engagierten sich Sportfreunde der Hochschulsportgemeinschaft überregional. So wirkten u. a. das „Urgestein“ des Greifswalder Handballsports, Wolf-Dieter Schmidt, von 1997 bis 2014 als Präsident und der in über 55 Jahren ebenfalls im Handballsport aktive Bernt Petschaelis, von 2003 bis 2012 als Vizepräsident im Präsidium des Handballverbandes Mecklenburg-Vorpommern mit.
Seit der Saison 2013/14 wurde auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung zwischen der HSG Universität Greifswald und dem HSV Peenetal Loitz, die Spielgemeinschaft SG Uni Greifswald/Loitz für den Frauen- und Männerbereich gebildet. Diese Entscheidung hat sich als richtig erwiesen und beinhaltet nun schon über einige Jahre eine erfolgreiche Zusammenarbeit.[2]
Sportliche Erfolge Abteilung Handball
Seit 1952 in der Bezirksliga Rostock spielend, ging es in den ersten Jahren darum, leistungsfähige Mannschaften zusammenzustellen. Von 1956 bis 1960 kämpften die Handballmänner trotz mehrerer Bezirksmeistertitel vergeblich um den Aufstieg in die DDR-Liga. Als 1960 der Nationalspieler Wolfgang Niescher nach Greifswald kam, wurde auf Anhieb der Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse der DDR geschafft. Trotz seines Wechsels 1961 zum SC Empor Rostock, entwickelte sich die Mannschaft weiter und es folgten bis 1968 die erfolgreichsten Jahre in der Vereinsgeschichte. Danach spielten die Männer- und teilweise die Frauenmannschaft durchgängig in der Bezirksliga Rostock und insbesondere die 1. Männermannschaft belegte sehr oft vordere Tabellenplätze und bestimmte das Niveau bis 1990 im Bezirk Rostock überwiegend mit. Von 1990 bis 2010 waren die Männermannschaften in der Landesoberliga und Verbandsliga des Landes Mecklenburg/Vorpommern aktiv.
Die größten Erfolge:
- 1954, 1956, 1957, 1960 und 1968 Großfeld-Männer; Bezirksmeister;
- 1955 Berufung der Spielerinnen Steinhäuser und Jasmund in die DDR-Auswahl; 1. Platz der Männer bei der DDR-Meisterschaft der Sportvereinigung Wissenschaft;
- 1960 Freundschaftsspiel der HSG-Männer gegen die DDR-Nationalmannschaft im Großfeld 12:24 (8:9);
- 1961 bis 1964 und 1966 bis 1977 spielten die Männer in der DDR-Liga (Feldhandball);
- 1965 in der DDR-Oberliga im Feldhandball;
- 1966 bis 1968 DDR-Liga im Hallenhandball;
- 1956, 1963, 1965, 1971 und 1973 Männer werden Bezirksmeister (Halle) des Bezirkes Rostock; 1972 und 1976 Vizebezirksmeister;
- 1985 Vizebezirksmeistertitel durch die Frauenmannschaft und männliche AK 14;
- 1966 und 1986 erkämpft jeweils die männliche AK 15/16 bei den Bezirksspartakiaden in Rostock eine Bronzemedaille;
- 1987 und 1988 werden die Senioren („Alten Herren“) Bezirkspokalsieger in Rostock;
- 2018 Männer der SG Uni Greifswald/Loitz belegen Platz 9 in der Oberliga Ostsee-Spree (4. Liga);
- 2019 und 2020 Männer der SG Uni Greifswald/Loitz belegen jeweils Platz 6 in der Oberliga Ostsee-Spree;
Internationaler Sportverkehr Abteilung Handball
Neben dem umfangreichen Punktspielbetrieb machte die Abteilung Handball der HSG Uni Greifswald in der zurückliegenden 72-jährigen Geschichte auch durch einen intensiven internationalen Sportverkehr auf sich aufmerksam. Insbesondere in der Zeit zwischen 1953 und 1998 erlebten die Männermannschaften allein 41 Auslandsreisen in die BRD, CSSR, UdSSR, nach Schweden, Ungarn, Polen, Bulgarien und Holland, die vor allem durch Kontakte mit Mannschaften von Partneruniversitäten der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald zustande kamen. Diese attraktiven Wettkämpfe im Ausland waren stets mit Gegenbesuchen und sehr gut besetzten internationalen Turnieren in Greifswald verbunden. Zahlreiche Oberliga- und DDR-Ligamannschaften konnten dabei als Gäste in Greifswald begrüßt werden.
Aufgrund der umfangreichen Aktivitäten und der daraus resultierenden überregionalen Ausstrahlung war die HSG Universität Greifswald im Auftrag des Deutschen Handballverbandes der DDR 1985 (DDR-Rumänien) und 1987 (DDR-Sowjetunion und DDR-CSSR) Ausrichter von insgesamt vier Juniorenländerspielen.
Alle Abteilungsleiter der Handballabteilung auf einen Blick
- 1949 bis 1950: Hans Henrici
- 1951 bis 1952: Manfred Krohn
- 1952: Kleiminger
- 1953 bis 1954: Hans Richter
- 1954 bis 1955: Wolfgang Laß
- 1955 bis 1957: Heinz Perleberg
- 1957 bis 1965: Wolf-Dieter Schmidt
- 1965 bis 1973: Werner Kleemann
- 1973 bis 1983: Frank Feyerherd
- 1983 bis 1997: Hartmut Mittelstädt
- 1998 bis 2009: Jens Germans
- seit 2010: Bernt Petschaelis
Persönlichkeiten Abteilung Handball
- Die Spielerinnen Inge Steinhäuser (Sturm) und Karin Jassmund (Torwart) wurden 1955 in die DDR-Auswahl berufen;
- Wolfgang Niescher – HSG-Spieler von 1960 bis 1961 (danach Spieler beim SC Empor Rostock), 47 Länderspiele und Weltmeister im Feldhandball;
- Bernt Petschaelis erkämpfte 1969 mit der Bezirksauswahl Rostock der männlichen AK 17/18 die Silbermedaille beim DDR-Pokalwettbewerb des DHV für Auswahlmannschaften;
- Reiner Westphal – 1971 delegiert von der HSG Greifswald zum SC Empor Rostock, ein Jahr später Wechsel zum ASK Frankfurt/Oder und Spieler in diesem Verein bis 1982;
- Heinz Perleberg
- Wolf-Dieter Schmidt – Hochschullehrer am Institut für Sportwissenschaften der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, erfolgreicher Handballer und Präsident des Handballverbandes Mecklenburg/Vorpommerns in der Zeit von 1998 bis 2015;
Literatur
- Aus der Geschichte und Gegenwart der Hochschulsportgemeinschaft Wissenschaft Greifswald. Greifswald 1990, ISBN 3-86006-009-0
- HSG – Eine Gemeinschaft im Wandel der Zeiten 1949–1999 Herausgeber: Karl-Ewald Tietz
- Bernt Petschaelis: „Handball in der HSG Universität Greifswald seit 1949“ in HSG-Informationen Nr 5/2011 und Nr. 6/2011
- „Die Entwicklung der Sektion Handball der HSG Wissenschaft Greifswald von 1949 bis 1961“ – Staatsexamensarbeit am Institut für Körpererziehung an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald; vorgelegt von Hubert Vater. Greifswald 1961;
- „Die Entwicklung der Sektion Handball der HSG Wissenschaft Greifswald von 1962 bis 1967“ – Staatsexamensarbeit am Institut für Körpererziehung an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald; vorgelegt von Joachim Thamm. Greifswald 1967;
- Broschüre „Ein Sportverein im Blickfeld der letzten 10 Jahre - 1999/2009“ – Herausgeber HSG Universität Greifswald e.V.; S. 66–71
- Bernt Petschaelis – „Seit 1949 Handball in der HSG Universität Greifswald“ in Stadtgespräch Greifswald 01/2019 Seite 7;
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ HSG Uni Greifswald wird 70 Jahre alt. Abgerufen am 8. Januar 2022.
- ↑ HSG Uni Greifswald // Handball - Sportart mit Tradition in der Hochschulsportgemeinschaft. Abgerufen am 8. Januar 2022.