Moorwerder
Moorwerder ist ein Teil der Elbinsel Wilhelmsburg und gehört heute zum gleichnamigen Hamburger Stadtteil. Der eingedeichte und dünnbesiedelte Landstrich liegt an der Südostspitze Wilhelmsburgs zwischen den sich hier teilenden Elbarmen Norder- und Süderelbe. Der Ortsname deutet darauf hin, dass die Siedlung auf einem Werder gegründet wurde, das heißt auf einer Flussinsel im feucht-„moorigen“ Stromspaltungsgebiet der Elbe.
Geschichte
Im Unterschied zum übrigen Wilhelmsburg, das erst im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes 1937 eingemeindet wurde, gehörte Moorwerder zusammen mit den übrigen Marschlanden bereits seit 1395 zum Hamburger Landgebiet. Bis 1830 unterstand es der Landherrenschaft von Bill- und Ochsenwerder, danach der Landherrenschaft der Marschlande. Bei der Neuordnung des Hamburger Stadtgebietes nach dem Groß-Hamburg-Gesetz kam Moorwerder 1938 zum damaligen Kreis 8, aus dem nach dem Krieg 1951 der Bezirk Harburg hervorging. 2008 ging Moorwerder im Zuge einer Bezirksverwaltungsreform zusammen mit Wilhelmsburg zum Bezirk Hamburg-Mitte über.
Bis zur Sturmflut 1962 war Moorwerder eigenständig eingedeicht, erst danach wurde es im Zuge des Neubaus der Hochwasserschutzanlagen in den neuen Wilhelmsburger Ringdeich einbezogen.[1]
Ökologische Zuordnung
Der Ortsteil ist ein Hamburger Naherholungsgebiet mit dem bekannten Naturschutzgebiet Heuckenlock mit seinem Süßwasserwatt und der Bunthäuser Spitze. Moorwerder ist landwirtschaftlich geprägt; dort gibt es Pferdezucht und im Süden Gemüseanbau. Hier findet man inmitten der Großstadt noch Schafherden und alte Bauernhäuser entlang der Elb-Deiche. Der südliche Elbverlauf ist gleichzeitig die Landesgrenze zu Niedersachsen.
Naturmuseum
An der Bunthäuser Spitze befindet sich seit 2006 das Naturmuseum Elbe-Tideauenzentrum Bunthaus, Moorwerder Hauptdeich 33. Hier wird über die Besonderheiten der Flora und Fauna der Elb-Biotope informiert. Außerdem werden Themen wie Deichbau, Strombau und Gezeiten erläutert und Zusammenhänge erklärt.
Luftaufnahme: Rechts Moorwerder, links Spadenland
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Heinz Aschenberg, Gerhard Kroker: Sturmfluten und Hochwasserschutz in Hamburg. Ein Abriß der Geschichte des Deichbaus und der Binnenentwässerung im Stromspaltungsgebiet der Elbe, Hamburg 1992, S. 34.
Koordinaten: 53° 28′ 39″ N, 10° 2′ 56″ O