Hanguana

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Hanguana

Hanguana malayana

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Commelinaartige (Commelinales)
Familie: Hanguanaceae
Gattung: Hanguana
Wissenschaftlicher Name der Familie
Hanguanaceae
Airy Shaw
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Hanguana
Blume

Die Hanguana sind die einzige Gattung der Familie der Hanguanaceae in der Ordnung der Commelinaartigen (Commelinales) innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen.

Beschreibung

Habitus und Laubblätter

Die Hanguana-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Sie haben ein grasähnliches Aussehen und Rhizome als Speicherorgane. Es sind Schleimgänge vorhanden.

Die wechselständigen Blätter sind meistens direkt über dem Boden, also grundständig, rosettenartig oder zweireihig bis spiralig am Stängel angeordnet. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite besitzt eine Mittelrippe, viele parallele Seitennerven und prominente, vernetzende Seitennerven 2. Ordnung. Der Blattrand ist glatt.

Blütenstände und Blüten

Sie sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die kleinen, ungestielten Blüten werden in verzweigten, rispigen Blütenständen gebildet.

Die ungestielten Blüten sind eingeschlechtig, dreizählig und radiärsymmetrisch. Es gibt zwei Blütenhüllblattkreise pro Blüte und die sechs Blütenhüllblätter sind unterschiedlich oder gleich gestaltet; sie sind röhrenartig verwachsen. In den männlichen Blüten gibt zwei Kreise mit je drei freien, fertilen Staubblättern. Die verbreiterten Staubfäden sind nur wenig an ihrer Basis verwachsen. Die Pollenkörner besitzen keine Apertur. In den weiblichen Blüten sind sechs nektarsekretierende Staminodien vorhanden und drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen mit nur einer Samenanlage je Fruchtknotenkammer. Ein Griffel ist nicht erkennbar. Die breite Narbe ist dreilappig.

Früchte und Samen

Es werden Steinfrüchte mit einem (bis drei) Samen gebildet. Die Samen sind schüsselförmig. Der Embryo ist klein.

Inhaltsstoffe und Chromosomenzahlen

An Inhaltsstoffen wichtig sind Proanthocyanidine: Cyanidin und Delphinidin. Es werden Silikate eingelagert. In den Zellwänden ist Ferulasäure vorhanden. Die Chromosomengrundzahlen sind etwa n = 24, 36, 45.

Verbreitungskarte

Systematik und Verbreitung

Eine Art (Hanguana anthelminthica) ist von Sri Lanka über Südostasien bis Palau und bis zum nördlichen Australien verbreitet. Etwa 15 Arten kommen nur auf der Malaiischen Halbinsel oder auf Borneo vor. Eine Art (Hanguana kassintu) kommt nur auf Java vor.[1]

Die Erstveröffentlichung der Gattung Hanguana erfolgte 1827 durch Carl Ludwig Blume in Enumeratio Plantarum Javae et insularum adjacentium minus cognitarum... S. 15. Synonyme für Hanguana Blume sind: Veratronia Miq., Susum Blume.[1]

Die Erstveröffentlichung des Familiennamens Hanguanaceae erfolgte im Dezember 1965 durch Herbert Kenneth Airy Shaw in Kew Bulletin, 18, 260. Zuvor wurde diese Gattung in die Familien der Flagellariaceae oder Asteliaceae gestellt und man vermutete eine Nähe zu den Zingiberales. Molekulargenetische Untersuchungen zeigten, dass Hanguanaceae eine Schwestergruppe der Commelinaceae ist innerhalb der Ordnung der Commelinales (Chase u. a. 2005).

In der Gattung Hanguana Blume gibt es nur eine bis sechs und seit 2017 etwa 19 Arten:[1]

Quellen

  • Die Familie der Hanguanaceae bei der APWebsite. (engl.)
  • L. Watson, M. J. Dallwitz: The families of flowering plants. Hanguanaceae Airy Shaw. bei DELTA
  • Hsuan Keng, See Chung Chin, Ro-Siu Ling Keng Keng, H. T. W. Tan: The Concise Flora of Singapore: Monocotyledons. NUS Press, 1998, ISBN 9971-69-207-4. Google-Book, Hanguana auf S. 25, mit Illustration von Hanguana malayana.
  • M. D. Dassanayake: Hanguanaceae. In: M. D. Dassanayake, W. D. Clayton (Hrsg.): A revised handbook to the flora of Ceylon. Volume XIV, Rotterdam 2000, ISBN 90-5410-791-X, S. 214.
  • Elisabeth Sill: Systematische Anatomie der Vegetationsorgane der Hanguanaceae Airy Shaw (1965) (Monocotyledoneae). Diplomarbeit. LMU, 1997.
  • Hans-Jürgen Tillich, Elisabeth Sill: Morphologische und anatomische Studien an Hanguana Blume (Hanguanaceae) und Flagellaria L. (Flagellariaceae), mit der Beschreibung einer neuen Art, Hanguana bogneri spec. nov. In: Sendtnera. Band 6, 1999, S. 215–238.
  • A. R. Siti Nurfazilah, O. Ahmed Sofiman, A. B. Mohd Fahmi, P. C. Boyce: Studies on Hanguana (Commelinales, Hanguanaceae) for Sunda II: Five new forest species from Peninsular Malaysia and recircumscription of Hanguana malayana. In: Willdenowia. Band 40, 2010, S. 205–219. DOI:10.3372/wi.40.40206

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Rafaël Govaerts (Hrsg.): Hanguana. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 7. August 2018.

Weblinks

Commons: Hanguanaceae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien