Hanna Löv
Hanna Löv (Hanna Loev, Hanna Löw, Hanna Loew; * 19. Januar 1901 in München; † 1995[1] ebenda) war eine deutsche Architektin und Baubeamtin.
Leben
Hanna Löv studierte von 1919 bis 1923 Architektur an der Technischen Hochschule München. Anschließend war sie bei der Oberpostdirektion München tätig, wo sie mit Robert Vorhoelzer zusammenarbeitete. Am 30. September 1928 legte sie als erste Frau in München die Prüfung für den staatlichen höheren Baudienst ab – als Beste ihres Jahrgangs. Damit war sie die erste weibliche Regierungsbaumeisterin in Bayern. Nach 1927 war sie weiter im Staatsdienst tätig und lebte in München. 1928 entwickelte sie zusammen mit Erna Meyer und Walther Schmidt als Vertreterin der Postbauschule für die Versuchssiedlung des Bayerischen Post- und Telegraphenverbandes die Münchner Küche oder Essküche. Dies war der Versuch eines Mittelwegs zwischen neuer durchrationalisierter „Arbeitsküche“ und der als altmodisch und unhygienisch empfundenen Wohnküche.[2]
Werke
- 1924/1926: Postamt Seeshaupt (zusammen mit Robert Vorhoelzer)[3]
- 1927/1928: Wettbewerbsentwurf für eine Bebauung an der Bergmannstraße in München
- 1928–1929: Versuchssiedlung des Bayerischen Post- und Telegraphenverbandes an der Arnulfstraße, München (zusammen mit Walther Schmidt und Robert Vorhoelzer)
- 1929: 1. Platz mit dem Wettbewerbsentwurf für die Großsiedlung Walchenseeplatz in München
- 1933: Postamt Bad Tölz (zusammen mit Robert Vorhoelzer und Karl Schreiber)
- 1933: Postamt Obing (zusammen mit Franz Holzhammer und Heinrich Götzger)
- 1933/1934: Postamt Herrsching am Ammersee
- 1934: Einfamilienhaus in der Mustersiedlung Ramersdorf
- 1934/1935: Postdienstgebäude in Reichertshofen (zusammen mit Franz Holzhammer)
Literatur
- Ute Maasberg, Regina Prinz: Die Neuen kommen! Weibliche Avantgarde in der Architektur der zwanziger Jahre. Junius, Hamburg 2004, ISBN 3-88506-550-9.
- Laura Ingianni Altmann: Regierungsbaumeisterin in Deutschland: Die Architektin Hanna Löv (1901–1995). Birkhäuser, Basel 2021, ISBN 978-3-0356-2394-9.
Einzelnachweise
- ↑ Laura Ingianni Altmann: Regierungsbaumeisterin in Deutschland: Die Architektin Hanna Löv (1901–1995). Birkhäuser, Basel 2021, ISBN 978-3-0356-2394-9, S. 11.
- ↑ Klaus Spechtenhauser (Hrsg.): Die Küche. Lebenswelt – Nutzung – Perspektiven. Verlag für Architektur, Birkhäuser 2006, ISBN 9783764372804, S. 39–40.
- ↑ Florian Aicher, Uwe Drepper (Hrsg.): Robert Vorhoelzer - Ein Architektenleben: Die klassische Moderne der Post. Callwey, München 1990; Fotos und Pläne im Architekturmuseum der TU München
Personendaten | |
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NAME | Löv, Hanna |
ALTERNATIVNAMEN | Loev, Hanna; Löw, Hanna; Loew, Hanna; Loev, Johanna |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Architektin und Baubeamtin |
GEBURTSDATUM | 19. Januar 1901 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 1995 |
STERBEORT | München |