Gereon Klug

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Gereon Klug, Pseudonym Hans E. Platte (* 1969 in Siegen) ist ein deutscher Autor, Werbetexter, DJ, Journalist und Tourmanager.

Leben

Gereon Klug absolvierte nach seinem Abitur am Gymnasium Am Löhrtor in Siegen journalistische Praktika, unter anderem bei der Siegener Zeitung und Radio Siegen. In Göttingen studierte er Politik, Publizistik und Germanistik. Er übernahm dort den Schallplattenladen dis records[1] und organisierte zahlreiche Veranstaltungen im Göttinger Raum. Außerdem arbeitete er als Redakteur einiger Stadtmagazine. Nach acht Jahren verkaufte er den Plattenladen[2] und übersiedelte nach Hamburg.

In Hamburg gründete Klug im Karoviertel einen auf Hamburger Künstler spezialisierten Schallplattenladen, die Hanseplatte, wo auch Konzerte stattfanden. In einem Newsletter wurden die Neuerscheinungen seit 2008 auf literarisch-ironische Art beworben.[3][4][5] 2014 erschien unter dem Pseudonym Hans E. Platte eine Sammlung dieser Texte unter dem Titel Low Fidelity. Hans E. Plattes Briefe gegen den Mainstream. Darüber hinaus wurde im selben Jahr auf dem Label Staatsakt ein dazugehöriger Sampler[6] veröffentlicht, mit Songs von Bands wie Die Sterne, Deichkind und Tocotronic.[7] 2012 gab er die geschäftsführende Leitung der Hanseplatte ab, den Newsletter verfasst er bis heute.

Klug arbeitete für zwei Jahre bei einer Hamburger Werbeagentur. Ebenfalls in Hamburg gründete er das heute nicht mehr existierende Label Nobistor,[8] über das unter anderem auch Singles und Alben von Studio Braun, Heinz Strunk, Jacques Palminger, Helge Schneider, Felix Kubin, Carsten Meyer und Mutter erschienen.[9] Er arbeitet als Tourmanager von Rocko Schamoni, Studio Braun sowie Fraktus und ist auch an weiteren Projekten der Studio Braun-Mitglieder beteiligt. Er trat z. B. in der TV-Verfilmung von Strunks gleichnamigem Roman Jürgen – Heute wird gelebt als Fahrkartenkontrolleur auf. 2016 war Klug Herausgeber von Drei Farben Braun. Das Buch ist eine von ihm kommentierte Werkschau des Humor-Trios Studio Braun.[10][11] Auch beim Label Pudel Produkte war Klug neben Schamoni und Ralf Köster leitend tätig.[12] Das Label veröffentlichte vornehmlich Künstler aus dem Umfeld des Golden Pudel Clubs und ging später in das Label Staatsakt über.

2018 schrieb Klug gemeinsam mit Andreas Dorau das Musical König der Möwen, welches im Rahmen des Sommerfestivals auf Kampnagel 2018 uraufgeführt und auch als Album veröffentlicht wurde.[13][14]

Klug wirkt außerdem als Songschreiber. Er gilt z. B. als Urheber der Songidee zum Deichkind-Song Leider Geil[15] und ist auch an weiteren Songtexten beteiligt. Er legt regelmäßig in Hamburger Clubs unter dem Künstlernamen „DJ Dr. Dr. Penis“ als DJ auf. Gemeinsam mit Schamoni betreibt er den Podcast Auf der Bahn, der über Audible vertrieben wird.[16]

Zusammen mit Christian Dabeler, Maurice Summen und Timur Mosh Cirak gründete er die Gruppe OIL. OIL ist ein Autorenkollektiv und eine Band.

Sonstiges

Klug veröffentlichte zahlreiche Kolumnen unter anderem für die Die Zeit,[17] die taz, brand eins und war journalistisch im kulturellen Bereich tätig. Er war Kandidat bei Wer wird Millionär?, scheiterte jedoch an der Aufgabe, den Songtext von Ich wollt’, ich wär ein Huhn in die korrekte Reihenfolge zu bringen. Außerdem arbeitet er als Autor für Fernsehserien, zum Beispiel für Check Check, eine Flughafen-Satire mit Klaas Heufer-Umlauf.[18]

Veröffentlichungen

Literatur

  • Gereon Klug: Low Fidelity. Hans E. Plattes Briefe gegen den Mainstream. Haffmans & Tolkemitt, 2014, ISBN 978-3-942989-76-3.
  • Gereon Klug (Hrsg.): Drei Farben Braun – Das große Studio Braun Buch:. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2016, ISBN 978-3-86265-582-3.

Musik

Songtexter (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siegener Zeitung – KULTUR – Gereon Klug: „Hallo Heimatstadt!“ Abgerufen am 7. Mai 2019 (deutsch).
  2. Göttingen – indiepedia.de. Abgerufen am 7. Mai 2019.
  3. Newsletter-Schriftsteller | Litlog. Abgerufen am 7. Mai 2019 (deutsch).
  4. Johan Dehoust: Buch „Low Fidelity“: „Ich mag den Schwurbel, die psychedelische Schraube.“ In: Die Zeit. 23. September 2014, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 7. Mai 2019]).
  5. Birgit Reuther: An die „sweete Kundin“ oder die „intellektuelle Crème brûlée“. 10. September 2014, abgerufen am 8. Mai 2019 (deutsch).
  6. Low Fidelity - Sampler mit Musik aus Hamburg. 4. September 2014, abgerufen am 6. Mai 2019 (deutsch).
  7. Julian Weber: Newsletter als Literatur: Post von Gott. In: Die Tageszeitung: taz. 31. August 2014, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 7. Mai 2019]).
  8. Operation Pudel. In: De:Bug Magazin. Abgerufen am 7. Mai 2019.
  9. Nobistor. Abgerufen am 12. Mai 2019.
  10. dpa: Studio Braun: 20 Jahre surrealistische Verfremdung. Abgerufen am 7. Mai 2019.
  11. Das Studio-Braun-Buch – 20 Jahre gehobener Unsinn. Abgerufen am 8. Mai 2019 (deutsch).
  12. ZEIT ONLINE: Bildergalerie: Hier kommt Rüftata 110. In: Die Zeit. 19. Mai 2006, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 7. Mai 2019]).
  13. Christoph Twickel: Musical-Persiflage „König der Möwen“: Das gallische Dorf soll in die Hafencity. In: Spiegel Online. 10. August 2018 (spiegel.de [abgerufen am 7. Mai 2019]).
  14. Keine Hits, nur die ewig poststudentische Leier. Abgerufen am 12. Mai 2019.
  15. Ein Tag mit „Leider Geil“-Erfinder Gereon Klug – GERMAN-NESS – Der alternative City Guide für Deutschland. In: LangweileDich.net. 28. November 2014, abgerufen am 7. Mai 2019 (deutsch).
  16. Audiobooks & Original Audio Shows - Get More from Audible. (audible.com [abgerufen am 8. Mai 2019]).
  17. Gereon Klug. In: Zeit online. (zeit.de [abgerufen am 7. Mai 2019]).
  18. imfernsehen GmbH & Co KG: „Stromberg“-Autor für Flughafen-Satire mit Klaas Heufer-Umlauf engagiert. Abgerufen am 7. Mai 2019.