Hans Eisenmann-Zentrum für Agrarwissenschaften

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Hans-Eisenmann-Zentrum im Frühjahr 2013

Das Hans Eisenmann-Zentrum für Agrarwissenschaften, seit 1. Juni 2018 World Agricultural Systems Center, Hans Eisenmann-Forum für Agrarwissenschaften, ist eine zentrale fakultätsübergreifende wissenschaftliche Einrichtung für Agrarwissenschaften der Technischen Universität München auf dem Campus Freising-Weihenstephan.

Es ist benannt nach Hans Eisenmann, dem langjährigen bayerischen Landwirtschaftsminister.

Vorgeschichte der Lehr- und Forschungskooperation

Der bayerische Ministerrat verabschiedete 2008 ein „Konzept zur Stärkung der Agrarwissenschaften am Standort Weihenstephan“. Zur Umsetzung dieses Konzepts wurde am 4. Juni 2008 eine Zielvereinbarung zwischen dem Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und der Technischen Universität München beschlossen.[1] Dazu zählte auch eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Technischen Universität München (TUM), der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HWST) und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).

Die einzigartige räumliche sowie thematisch fachliche Konzentration dieser Vertragspartner auf dem Campus Freising-Weihenstephan war die Grundlage für den Aufbau einer Lehr- und Forschungskooperation im Sinne einer nachhaltigen agrarischen und gärtnerischen Landnutzung.

Das jeweilige eigenständige Profil sollte gewahrt werden:

  • Die Ausrichtung der TUM auf die system- und grundlagenorientierte Forschung und die Ausbildung der Studierenden,
  • die Ausrichtung der HWST auf die anwendungsbezogene Lehre, Forschungs- und Entwicklungsvorhaben,
  • und die Konzentration der LfL auf die umsetzungsorientierte, angewandte Forschung.

Durch eine Intensivierung der Zusammenarbeit soll der Standort Weihenstephan weiter gestärkt werden.

Grundsteinlegung des Gebäudes Hans Eisenmann-Zentrum

Die Geschäftsstelle des Zentralinstituts ist untergebracht im Neubau Hans Eisenmann-Zentrum (Einweihung 2013) am Standort Weihenstephan verbunden. Hans Eisenmann, Bayerischer Landwirtschaftsminister von 1969 bis 1987, ist namengebend für diese Lösung zur Sicherung einer nachhaltigen bäuerlichen Landwirtschaft.

Struktur

Das Hans Eisenmann-Forum ist eine fakultätsübergreifende, wissenschaftliche Einrichtung für die Agrarwissenschaften.

Das Zentralinstitut steht unter der Verantwortung der Hochschulleitung der Technischen Universität München und wird von einem Geschäftsführenden Direktor geleitet. Seit 1. Februar 2019 wird diese Position von Thomas H. Kolbe ausgefüllt.

Als Mitglieder gehören der Einrichtung die Inhaber der Professuren mit agrarwissenschaftlichem Bezug des Wissenschaftszentrums Weihenstephan und einige fachlich nahestehende Professoren anderer Fakultäten der Technischen Universität München an.

Ziele und Aufgaben

  • Erhöhung der Sichtbarkeit der Agrarwissenschaften innerhalb und außerhalb der TUM
  • Vernetzung aller agrarwissenschaftlich ausgerichteten Lehrstühle und Institutionen der TUM
  • Unterstützung von Kooperation mit anderen agrarwissenschaftlichen Institutionen am Standort
  • Vermittlung von fachlicher Expertise
  • Plattform für Kommunikation und Dialog mit den verschiedenen Bereichen der Agrarwirtschaft und Agrarwissenschaft
  • Unterstützung des Wissenstransfers durch Vortragsveranstaltungen und Symposien für Wissenschaftler, Studierende, Praktiker, Experten und interessierte Bürger

Mitglieder

Dem Hans Eisenmann-Forum gehören derzeit 30 Mitglieder an:

  • Forschungsdepartment Ingenieurwissenschaften für Lebensmittel und biogene Rohstoffe (WZW)
    • Professur für Agrarsystemtechnik, PH. Bernhardt
  • Forschungsdepartment Ökologie und Ökosystemmanagement (WZW)
    • Professur für Geomorphologie und Bodenkunde, J. Völkel
    • Professur für Bodenkunde, Ingrid Kögel-Knabner
    • Professur für Aquatische Systembiologie, J. Geist
    • Professur für Terrestrische Ökologie, W. Weisser
  • Forschungsdepartment Pflanzenwissenschaften (WZW)
    • Professur für Obstbau, N.N.
    • Professur für Technik im Gartenbau, R. Hückelhoven (komm.)
    • Professur für Grünlandlehre, H. Schnyder
    • Professur für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme, K.-J. Hülsbergen
    • Professur für Pflanzenernährung, U. Schmidhalter
    • Professur für Pflanzenzüchtung, Chris-Carolin Schön
    • Professur für Phytopathologie, R. Hückelhoven
    • Professur für Biotechnologie gartenbaulicher Kulturen, Brigitte Poppenberger
    • Professur für Populationsgenetik, A. Tellier
  • Forschungsdepartment Tierwissenschaften (WZW)
    • Professur für Biotechnologie der Nutztiere, Angelika Schnieke
    • Professur für Tierphysiologie und Immunologie, D. Zehn
    • Professur für Tierernährung, Wilhelm Windisch
    • Professur für Biotechnologie der Reproduktion, B. Schusser
    • Professur für Tierzucht, Hans-Rudolf Fries
    • Professur für Terihygiene, Dieter Langosch (komm.)
  • Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
    • Professur für Betriebswirtschaftslehre – Marketing und Konsumforschung, Jutta Roosen
    • Professur für Ökonomik des Gartenbaus und Landschaftsbaus, Vera Bitsch
    • Professur für Produktions- und Ressourcenökonomie landwirtschaftlicher Betriebe, J. Sauer
    • Professur für Agrar- und Ernährungswirtschaft, S. Hirsch
    • Professur für Governance im internationalen Agribusiness, L. Menapace
    • Professur für Umweltökonomie und Agrarpolitik, N.N.
  • Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt
    • Professur für Geoinformatik, Kolbe
    • Professur für Bodenordnung und Landentwicklung, W. de Vries
  • Wissenschaftszentrum Straubing
    • Professur für regenerative Energiesysteme, M. Gaderer
    • Professur für Chemie biogener Rohstoffe, V. Sieber

Literatur

  • Helmut Brunner: Unterzeichnung des Kooperationsvertrages und Grundsteinlegung Hans Eisenmann-Zentrum. Rede des Staatsministers am 4. April 2011 in Freising, PDF-Datei

Einzelnachweise

Weblinks