Hans-Heinrich Raspe

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Hans-Heinrich Raspe (* 13. September 1945 in Lübeck) ist ein deutscher Internist und Sozialmediziner.

Lebenslauf

Hans-Heinrich (Heiner) Raspe studierte von 1965 bis 1970 in Freiburg und Lübeck Humanmedizin und dann bis 1973 in Freiburg Soziologie. 1973 wurde er zum Dr. med.[1] promoviert, 1979 zum Dr. phil.[2]

Von 1973 bis 1978 war Raspe in der Abteilung für Medizinische Soziologie am Fachbereich Humanmedizin der Philipps-Universität Marburg wissenschaftlich tätig, danach klinisch bis 1989 in der Abteilung für Krankheiten der Bewegungsorgane und des Stoffwechsels der Medizinischen Hochschule Hannover. 1982 wurde ihm die Lehrbefugnis für Medizinische Soziologie, Sozialmedizin erteilt, 1988 zusätzlich die Lehrbefugnis für Klinische Rheumatologie. Von 1988 bis 1989 war Heiner Raspe Kommissarischer Leiter der Abteilung Rheumatologie im Zentrum für Innere Medizin und Dermatologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Von 1989 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2010 war er Direktor (C4) des Institutes für Sozialmedizin der Medizinischen Universität zu Lübeck.[3] Anschließend war Raspe bis 2014 Inhaber einer Seniorprofessur für Bevölkerungsmedizin an der Universität zu Lübeck.[4]

Raspe war Mitbegründer und Gründungsvorsitzender des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. Er war von 1998 bis 2012 in der Schriftleitung der Zeitschrift für Evidenz, Fortbildung und Qualität im Gesundheitswesen (ZEFQ) tätig. Raspe ist zudem Mitglied im Münsteraner Kreis.[5]

Arbeitsschwerpunkte

  • Klinische, Bevölkerungs- und Versorgungsepidemiologie vor allem rheumatischer Krankheiten
  • Rehabilitationsforschung im Kontext von Versorgungsforschung
  • Evidenz-basierte Medizin und medizinische Versorgung
  • Ethik der medizinischen Forschung und medizinischen Versorgung

Mitarbeit in Gremien

  • 1995–2007 Mitglied "Zentrale Kommission zur Wahrung ethischer Grundsätze in der Medizin und ihren Grenzgebieten" der Bundesärztekammer
  • 1996–2004 Mitglied im Wissenschaftlichen Ausschuss des Gesundheitsforschungsrates des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
  • Ab 1997 Sprecher des Norddeutschen Verbundes für Rehabilitationsforschung
  • 1998 Gründungsmitglied und erster Sprecher (bis 2001) des „Deutschen Netzwerk Evidenzbasierte Medizin“
  • 2001–2007 Mitglied WHO European Advisory Committee on Health Research
  • 2003–2005 Mitglied der Enquete-Kommission „Ethik und Recht der modernen Medizin“
  • Ab 2004 Fachkollegiat im Fachkollegium Medizin (Sektionen I und 4) der DFG
  • Ab 2004 Vorsitzender Ethik-Kommission der Med. Fakultät der Med. Universität Lübeck
  • Ab 2008 Mitglied Wiss. Beirat HTA beim DIMDI
  • Ab 2012 Vorsitzender in der Arbeitsgruppe Priorisierung der Bundesärztekammer[6]

Auszeichnungen (Auswahl)

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • H. Raspe: Versorgungsforschung – Das gemeinsame Programm von BMBF und GKV, Bundesgesundheitsblatt 2006; 49: 137–140
  • H. Raspe, S. Stumpf: Priorisierung 2012 – Zum aktuellen Stand der Diskussion. ZEFQ 2012; 106 (6): 380–382 doi:10.1016/j.zefq.2012.06.006
  • R. Kunz, G. Ollenschläger, H. Raspe, et al. (Hrsg.): Lehrbuch Evidenz-basierte Medizin in Klinik und Praxis, 2. Aufl. Deutscher Ärzteverlag, Köln 2007, ISBN 978-3-7691-0538-4

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hans-Heinrich Raspe: Kinderärzte als Erzieher : ein spezieller Beitr. z. allgemeinen Geschichte d. Pädiatrie (1800–1908). Freiburg, Universität, Diss. Dr. med., 1973.
  2. Hans-Heinrich Raspe: Das Problem der Aufklärung und Information bei Akutkrankenhauspatienten und seine Erforschung. Dissertation Dr. phil.,Freiburg/Br 1979.
  3. Dagmar Lühmann: Zum 65. Geburtstag von Heiner Raspe. In: Z. Evid. Fortbild. Qual. Gesundh. wesen (ZEFQ) 104 (2010) 527–528, doi:10.1016/j.zefq.2010.09.038.
  4. Zentrum für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung der Universität zu Lübeck: Seniorprofessur für Bevölkerungsmedizin.
  5. Über uns. Münsteraner Kreis, abgerufen am 8. September 2019.
  6. Jan Schulze: Bericht über die Arbeit der AG Priorisierung vor dem 14. Deutschen Ärztetag. Düsseldorf 2014
  7. DNEbM: Laudatio zur Verleihung der Ernst-von-Bergmann-Plakette