In der Hölle ist der Teufel los!

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Film
Deutscher Titel In der Hölle ist der Teufel los!
Originaltitel Hellzapoppin'
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1941
Länge 84 Minuten
Altersfreigabe FSK 12[1]
Stab
Regie Henry C. Potter
Drehbuch Nat Perrin,
Warren Wilson
Produktion Glenn Tryon,
Alex Gottlieb
Musik Don Raye,
Gene De Paul,
Frank Skinner
Kamera Woody Bredell
Schnitt Milton Carruth
Besetzung
Synchronisation

In der Hölle ist der Teufel los! ist eine US-amerikanische Filmkomödie von Henry C. Potter aus dem Jahr 1941. Es handelt sich um eine turbulente filmische Adaption des Broadway-Musicals Hellzapoppin vom Komikerduo Olsen und Johnson. Der Film erfreut sich großer Beliebtheit in der Swingtanzszene, da er eine der ältesten (und rasantesten) Filmaufnahmen von Swingtanz enthält.

Handlung

Im Vordergrund stehen Wortwitz, visuelle Gags und skurriler Blödsinn. Die Handlung ist recht verworren und gibt vor allem den Rahmen für alles, was in einen Hollywoodrevuefilm der 40er-Jahre gehört: romantische Liebeslieder, burleske Gesangsnummern, Tanz- und Akrobatikeinlagen, Wasserballett (Olive Hatch Water Ballet) und große Tanzszenen, darunter eine rasante Musik- und Lindy-Hop-Tanznummer der Whitey's Lindy Hoppers (als „Harlem Congeroo Dancers“ mit Frankie Manning) und eine mit Martha Raye und Dean Collins. Des Weiteren wirken das Duo Slim & Slam (Slim Gaillard und Slam Stewart) sowie (ungenannt) der Trompeter Rex Stewart mit.

Gleich in der Eingangssequenz wird jede Logik aufgelöst durch einen Dialog zwischen Film und „Realität“ im Vorführraum eines Kinos. Alles beginnt als Film im Film, der sich aber als Filmaufnahme herausstellt. Die Filmaufnahme wird abgebrochen, weil der Regisseur mit dem Drehbuch unzufrieden ist, er will eine Liebesgeschichte. Also gehen Ole, Chic und der Regisseur durch verschiedene Filmkulissen (in einer wird auf Citizen Kane von Orson Welles angespielt) zu dem jungen Drehbuchautor Harry Selby.

Der Regisseur erklärt die neue Story: „Es ist ein Film über einen Film über ein Broadwaystück“ und zeigt sie auch gleich in einem Filmausschnitt. Die Geschichte beginnt in einer Villa in Long Island. Dort soll auf einem Wohltätigkeitsfest eine Revue aufgeführt werden. Jeff Hunter ist der Autor, Regisseur und Kulissenmaler. Kitty Rand, die Millionärstochter, will sich ihren Schauspielerinnentraum darin erfüllen. Kitty und Jeff stecken in einer unausgesprochenen Liebe, aber Kitty soll nach dem Willen der Eltern Woody Taylor heiraten, Jeffs besten Freund. Jeff will daher auf Kitty verzichten.

Ole und Chic helfen als Requisiteure, die Revue auf die Beine zu stellen. Um ihrem Freund Jeff bei Kitty weiterzuhelfen, beschließen sie, Kitty vor Woody schlecht zu machen. Woody glaubt, dass Kitty und Pepi ein Verhältnis haben, und will Kitty aufgeben. Doch als Woody Ole und Chic erzählt, was er beobachtet hat, glauben sie, auch Jeff vor Kitty „beschützen“ zu müssen, indem sie die Revue sabotieren. Dadurch wird die eher langweilige Revue aber zu einem großen Lacherfolg, und der extra angereiste Broadwayproduzent kauft die Revue.

Der Film endet wieder im Filmstudio, wo Ole und Chic sich sehr zufrieden mit dem Drehbuch zeigen und das Studio verlassen, der Regisseur hingegen ist entsetzt darüber. Harry Selby verteidigt sich: „Ich habe mal Hellzapoppin in New York gesehen und fand es sehr lustig“.

Hintergrund

Das Musical Hellzapoppin lief am Broadway vom 22. September 1938 bis 17. Dezember 1941 und war mit 1404 Aufführungen eine der erfolgreichsten Produktionen der damaligen Zeit. Das Buch stammte von Ole Olsen und Chic Johnson und wurde während der Laufzeit ständig mit aktuellen Bezügen ergänzt. Musik und Texte lieferten Sammy Fain und Charles Tobias.

Das Lied Pig Foot Pete von Gene De Paul (Musik) und Don Raye (Text) wurde 1943 für den Oscar in der Kategorie „Bester Song“ nominiert und dabei Hellzapoppin zugeordnet. In Wahrheit kam er dort gar nicht vor, sondern stammte aus dem Abbott und Costello Film Keep ’Em Flying (1941).

Kritiken

In der Hölle ist der Teufel los wurde mit überwiegend positiven Kritiken bedacht. Das Heyne Filmlexikon schrieb im Jahre 1969: „… Optische und sprachliche Gags, jede Menge Kalauer. Eine Bombe für Freunde des höheren Blödsinns.“[3] Der Evangelische Filmbeobachter war weniger begeistert: „Parodie auf den Versuch, ein Broadway-Erfolgsstück durch einen Film zu parodieren. Unterhaltsam für diejenigen, die gelegentlich einmal nicht mehr als eine reine Lachbombe sehen wollen.“[4] Cinema schrieb, es sei ein „rasant-alberner Film-im-Film“: „Diese parodistische filmische Turbulenz ist eine Art Kentucky Fried Movie der 1940er – mit spritziger 'Lindy Hop'-Einlage, die den Tanzfilm von heute ganz alt aussehen lässt.“[5] Marie Anderson hält in kino-Zeit.de den Film für solide und sorgfältig gestaltet. Für sie ist das Werk ein lebendiges, anschauliches Relikt aus der Zeit der großen Bühnenshows mit ihrer prächtigen Nostalgie, die sich in einem dichten Klamauk entlädt, der heute allerdings eher wehmütig als witzig wirkt, nichtsdestotrotz aber zum Dauerschmunzeln einlädt.[6]

Bei Rotten Tomatoes ist die Publikumsbewertung zu 86 % positiv (Stand 19. März 2021).[7]

Filmmusik

  • Waiting for the Robert E. Lee (Lewis F. Muir and L. Wolfe Gilbert) - Martha Raye and chorus
  • Watch The Birdie (Don Raye, Gene de Paul) - Martha Raye and The Six Hits with orchestra
  • You Were There (Don Raye, Gene de Paul) - Jane Frazee with orchestra
  • Heaven for Two (Don Daye, Gene de Paul)
  • Hellzapoppin' (Don Raye, Gene de Paul) - The Six Hits
  • Putting on the Dog (Don Raye, Gene de Paul)
  • Congeroo (Don Raye, Gene de Paul)
  • Conga Beso (Don Raye, Gene de Paul)

(Quelle:[8])

Veröffentlichung

  • Vereinigte Staaten von Amerika: 26. Dezember 1941, New York
  • BRD: 2. Februar 1960[9]

DVD-Veröffentlichungen

  • 2007 in Großbritannien bei SECOND SIGHT, Bestellnummer: 2NDVD3113
  • 2009 in Deutschland bei Ufa

Trivia

  • Der Stuntman Dale Van Sickel erscheint im Film als Frankenstein-Monster während der Aufführung der Revue. Damit ist er der erste Mensch nach Boris Karloff, der das Monster auf Film porträtiert.
  • Mischa Auer spielt "einen echten russischen Adeligen, der vorgibt, ein falscher russischer Adliger zu sein". Es handelt sich hiebei um eine Satire auf Michael Romanoff, den Besitzer des populären Hollywood-Restaurants "Romanoff's. Er behauptete, ein russischer Prinz und Neffe des Zaren Nikolaus II. zu sein, aber es war weithin bekannt in Hollywood, dass die Behauptungen über seine royale Abstammung falsch waren. Tatsächlich war sein wirklicher Name Harry F. Gerguson und vor der Öffnung seines Restaurants verdiente er sich als Hosenbügler in Brooklyn. Aus diesem Grund sagt Auer im Film zu dem zweiten Auslandsrussen: „Es ist besser, man kennt mich als falschen russischen Prinz. Wenn jemand wüsste, dass ich ein echter wäre, würde die Neuheit nachlassen und niemand würde mich wollen.“
  • Die Frau, die durch das Set spaziert und „Oscar!“ schreit, ist Catherine Johnson, Chick Johnsons Ehefrau.
  • Für Dan Rowan und Dick Martin war der Film die Hauptinspiration für den Stil ihrer Comedy-Show „Rowan & Martin's Laugh-In“ (1967).
  • Das American Film Institute hat im Jahr 2000 den Film als einen von 500 Filmen für die Liste „Die 100 lustigsten Amerikanischen Filme“ nominiert.
  • In einer Szene sehen Ole Olsen und Chick Johnson einen Kinderschlitten am Set eines Films und einer der beiden sagt: „Ich dachte, man hat ihn verbrannt.“ Das bezieht sich auf den berühmten „Rosebud“-Schlitten aus der Schlusseinstellung von Orson Welles' „Citizen Kane“ (1941).
  • Für die Choreographie der Lindy Hop-Nummer der Whitey's Lindy Hoppers zeichnete Frankie Manning verantwortlich.

(Quelle:[10])

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für In der Hölle ist der Teufel los! Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, April 2008 (PDF; Prüf­nummer: 20 167 DVD).
  2. In der Hoelle ist der Teufel los. In: synchrondatenbank.de. Abgerufen am 19. April 2020.
  3. Heyne Filmlexikon, Wilhelm Heyne Verlag, München 1969, S. 397
  4. Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 298/1960
  5. In der Hölle ist der Teufel los! In: cinema. Abgerufen am 22. August 2021.
  6. In der Hölle ist der Teufel los (1941) | Film, Trailer, Kritik. In: Kino-Zeit.de. Abgerufen am 20. März 2021.
  7. Hellzapoppin. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 20. März 2021 (englisch).Vorlage:Rotten Tomatoes/Wartung/Artikel nicht mit Wikidata verknüpft
  8. Hellzapoppin' (1941) – Soundtrack. In: Internet Movie Database. Abgerufen am 20. März 2021.
  9. Hellzapoppin' (1941) – Release Info. In: Internet Movie Database. Abgerufen am 20. März 2021.
  10. Hellzapoppin' (1941) – Trivia. In: Internet Movie Database. Abgerufen am 20. März 2021.