Hochschule für Musik Saar
Hochschule für Musik Saar | |
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Gründung | 20.10.1947 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Saarbrücken |
Bundesland | Saarland |
Land | Deutschland |
Rektor | Jörg Nonnweiler |
Studierende | ca. 450 WS 2019/20[1] |
Professoren | 40 |
Website | www.hfmsaar.de/ |
Die Hochschule für Musik Saar ist die einzige musikalische Ausbildungsstätte mit Universitätsrang in der Saar-Lor-Lux-Region.
Geschichte
Die Hochschule für Musik Saar (HfM Saar) in Saarbrücken wurde 1947 nach dem Vorbild des Conservatoire de Paris als „Staatliches Konservatorium Saarbrücken“ (Conservatoire de Sarrebruck) gegründet. Der erste Standort war die Villa Lambert im Saarbrücker Stadtteil Rotenbühl. Nach der Einrichtung der Institute für katholische Kirchenmusik (1951) und Schulmusik (1952) wurde das Konservatorium nach der Eingliederung des Saarlandes in die Bundesrepublik Deutschland 1957 in den Kreis der westdeutschen Musikhochschulen und als neuntes Mitglied in die Rektorenkonferenz aufgenommen.
1971 wurde die Saarbrücker Hochschule für Musik in die Trägerschaft des Saarlandes überführt und zog in einen Neubau in der Bismarckstraße in der Saarbrücker Innenstadt um. 1974 wurde im Konzertsaal der Hochschule für Musik eine Orgel von Johannes Klais (Bonn) eingeweiht.[2] 1987 wird der Hochschule die Nutzung der Saarbrücker Schlosskirche übertragen. Ein Jahr später wurde der Erweiterungsbau der Hochschule (nach einem Entwurf des Architekten Karl Hanus) an der Bismarckstraße fertiggestellt.
Nach der Einrichtung eines neuen Studiengangs „Schauspiel“ 1990 wurde der Name der Hochschule 1994 als „Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater“ festgelegt.[3] 1995 wurde in der Stiftskirche St. Arnual eine neue Orgel von Kuhn (Männedorf) eingeweiht, die seitdem auch von der Hochschule genutzt wird. Nach der aufgrund eines Senatsbeschlusses der Hochschule vom 25. Oktober 2000 erfolgten Schließung des Studiengangs Schauspiel[4] wurde die Hochschule 2002 in „Hochschule für Musik Saar“ (University of Music) umbenannt.[5] Im Herbst 2007 wurde der Hochschule die Nutzung der ehemaligen Schillerschule (Karlstraße 1/Bismarckstraße) übertragen.[6]
Die derzeit etwa 450 Studierenden der Hochschule werden von 150 national und international renommierten Lehrkräften unterrichtet. Von Alter Musik bis zur Avantgarde bietet die Hochschule für Musik Saar ein breites Ausbildungsspektrum für die wichtigsten künstlerischen und künstlerisch-pädagogischen Musikberufe. Neben den „klassischen“ Studiengängen wurden in den letzten Jahren die Studienangebote unter anderem auch in den Bereichen Elementare Musikpädagogik sowie Jazz und Aktuelle Musik erweitert. Die HfM Saar offeriert ihren Studierenden eine Fülle von Stipendien- und Fördermöglichkeiten sowie hochschuleigene Wettbewerbe.
Standorte
Die Hochschule ist auf verschiedene Standorte in der Saarbrücker Innenstadt verteilt:
- Bismarckstraße 1, Saarbrücken-St. Johann (Hauptgebäude)
- Karlstraße 1/Bismarckstraße, Saarbrücken-St. Johann (ehemalige Schiller-Schule)
- Evangelisch-Kirch-Straße/Kronenstraße (Alte evangelische Kirche St. Johann)
Studium
Struktur
Die Hochschule strukturiert sich in zwei Fachbereiche:
- Fachbereich I „Bühne und Konzert“
- Fachbereich II „Reflexion und Vermittlung“
Studienangebote
Bachelor und Master of Music, Konzertexamen, Promotion und Staatsexamen Lehramt in:
- Dirigieren Chor und Orchester
- Elementare Musikpädagogik (EMP)
- Gehörbildung
- Gesang/Musiktheater
- Jazz und Aktuelle Musik
- Kammermusik
- Kirchenmusik
- Komposition
- Künstlerisch-pädagogisches Profil
- Kulturmanagement
- Lehramt Musik
- Musiktheorie
- Neue Musik
- Orchestermusik
- Tasteninstrumente/Gitarre
Konzerte und Summer School
Die Konzerte der HfM Saar sind ein fester Bestandteil des saarländischen Kulturlebens. Solisten, Ensembles, Jazz-Bands, Chöre und Orchester spielen innerhalb der Hochschule und bei ihren zahlreichen Gastspielen ein breites musikalisches Spektrum von Mittelalter bis Moderne, von Klassik bis Jazz. Zusätzlich findet seit 2016 in jedem Sommer die HFM Saar Summer School statt, die der Nachwuchs- und Talentförderung junger Musiker dient.[7]
Vereinigung der Freunde und Förderer der HfM Saar (FuF)
Die „Vereinigung der Freunde und Förderer der Hochschule für Musik Saar“ (FuF) wurde 1959 von einem kleinen Kreis von Musikliebhabern gegründet. Gegenwärtig zählt sie rund 900 Mitglieder. Die FuF unterstützt die Hochschule mit vielfältigen Maßnahmen; vor allem die Studierenden der HfM Saar profitieren von den Angeboten der Freundesvereinigung.
Bekannte Lehrer und Absolventen
- Jörg Abbing (Prorektor, Professor für Schulpraktisches Klavierspiel und Musikwissenschaft)
- Adrian Aeschbacher (Professor für Klavier)
- Joachim Arnold (Absolvent; Pianist und Dirigent)
- Barbara Barth (Lehrbeauftragte für Jazzgesang)
- Christian Barthen (Absolvent; Organist und Kirchenmusiker)
- Tanja Becker-Bender (Professorin für Violine, 2006–2009)
- Martin Berger (Absolvent; Kirchenmusiker, Dirigent und Hochschullehrer)
- Walter Blankenheim (Pianist und Hochschullehrer)[8]
- Gerd Boder (Absolvent; Komponist)
- Christian Bonath (Absolvent; Kirchenmusiker und Dirigent)
- Irmela Boßler (Lehrbeauftragte für Querflöte bis 1993)
- Theo Brandmüller (1948–2012; Professor für Komposition, Analyse und Orgelimprovisation)
- Uwe Brandt (Absolvent; Lehrbeauftragter für Klavier)
- Judith Braun (Lehrbeauftragte für Fachdidaktik Gesang)
- Shirley Brill (Professorin für Klarinette)
- Eduard Brunner (1939–2017; Professor für Klarinette 1992–2007)
- Ludwig Bues (Violine)
- Rosemarie Bühler-Fey (Professorin für Gesang 1995–2017)
- Michael Dartsch (Professor für Musikpädagogik)
- Helmut Deutsch (Absolvent; Organist und Hochschullehrer)
- Nikola Dimitrov (Absolvent; Pianist)
- Ludwig Doerr (1925–2015; Lehrbeauftragter für Orgel 1964–1971)
- Vincent Dubois (Lehrbeauftragter für Orgel und Improvisation)
- Thomas Duis (Professor für Klavier)
- Volker Ellenberger (Absolvent; Organist und Kirchenmusiker)
- Markus Eichenlaub (Lehrbeauftragter für Orgel und Improvisation)
- Joshua Epstein (Professor für Violine)
- Klaus Fischbach (1935–2017; Absolvent; Kirchenmusiker und Komponist)
- Andor Foldes (1913–1992; Professor für Klavier 1957–1965)
- Helmut Freitag (Absolvent; Kirchenmusiker und Musikwissenschaftler)
- Thomas Gabriel (Lehrbeauftragter für Partienstudium 1992–1997)
- Irwin Gage (1939–2018; Professor für Liedbegleitung 2001–2011)
- Martin Galling (Professor für Kammermusik 1970–2000)
- Zeynep Gedizlioğlu (Absolventin; Komponistin)
- Maurice Gendron (Professor für Violoncello)
- Walter Gieseking (1895–1956; Professor für Klavier 1947–1956)
- Bernd Glemser (Professor für Klavier 1989–1996)
- Andreas Göpfert (Professor für Chorleitung 1996–2012)
- Wolfram Graf (Absolvent; Komponist, Pianist und Organist)
- Georg Grün (Absolvent; Professor für Chorleitung)
- Jean Guillou (1930–2019; Honorarprofessor für Orgel 2015–2019)
- Bernhard Haas (Lehrbeauftragter für Orgel 1989–1995)
- Gerald Hambitzer (Lehrbeauftragter für Cembalo bis 1999)
- Wolfgang Helbich (1943–2013; Gastprofessor für Chorleitung 1995–1996)
- Volker Hempfling (Professor für Chorleitung 1985–1993)
- Arnulf Herrmann (Professor für Komposition)
- Anny Hwang (Absolventin; Konzertpianistin, künstlerische Leiterin)
- JOMI (Lehrbeauftragter für Pantomime und Körpersprache 1991)
- Toshiyuki Kamioka (Professor für Dirigieren)
- Alexandra Kertz-Welzel (Absolventin; Pianistin, Musikpädagogin, Musikwissenschaftlerin und Universitätsprofessorin)
- Thomas Kiefer (Absolvent; Kirchenmusiker und Hochschullehrer)
- Siegfried Köhler (1923–2017; Professor für Dirigieren 1964–1974)
- Manuel Krass (Absolvent; Jazzpianist)
- Heinrich Konietzny (1910–1983; Professor für Komposition, Instrumentation und Kammermusik)
- Ansgar Krause (Honorarprofessor für Gitarre)
- Leo Krämer (Absolvent; Honorarprofessor für Orgel 1998–2011)
- Thomas Krämer (Professor für Musiktheorie und Gehörbildung 1985–2018)
- Clemens Kremer (1930–2000; Absolvent; Professor für Komposition)
- Karl-Bernhardin Kropf (Absolvent; Organist und Kirchenmusiker)
- Torsten Laux (Absolvent; Organist und Hochschullehrer)
- Bernhard Leonardy (Absolvent; Organist und Kirchenmusiker)
- Robert Leonardy (Absolvent; Professor für Klavier 1971–2009)
- Henri Lewkowicz (Violine)
- Hannah Ley (geb. Schröder) (Absolventin; Autorin und Schauspielerin)
- Stefan Litwin (Professor für Klavier, Kammermusik, Neue Musik und Interpretation)
- André Luy (1927–2005; Professor für Orgel 1967–1990)
- Alexander Mayer (Absolvent; Dirigent und Organist)
- Wolfgang Mayer (Professor für Schulpraktisches Klavierspiel)
- Kristin Merscher (Professorin für Klavier)
- Jean Micault (Professor für Klavier 1979–2005)
- Alfred Müller-Kranich (Absolvent; Organist, Kirchenmusiker, Komponist und Hochschullehrer)
- Maki Namekawa (Absolventin; Pianistin; Lehrbeauftragte für Klavier 1997–2002)
- Lena Neudauer (Professorin für Violine 2010–2016)
- Siegmund Nimsgern (Absolvent; Professor für Gesang bis 1997)
- Karola Obermüller (Absolventin; Komponistin)
- Rainer Oster (Absolvent; Lehrbeauftragter für Orgel)
- Christopher Park (Absolvent; Pianist)
- Caroline Peters (Absolventin; Schauspielerin)
- Max Pommer (Professor für Orchestererziehung und Dirigieren 1990–2005)
- Peter Reulein (Absolvent; Organist und Kirchenmusiker)
- Gustav Rivinius (Absolvent; Professor für Violoncello)
- Daniel Roth (Professor für Orgel 1988–1995)
- Andreas Rothkopf (Absolvent; Professor für Orgel)
- Georg Ruby (Professor für Jazz 2002–2019)
- Wolfgang Rübsam (Professor für Orgel 1997–2011)
- Tatjana Ruhland (Lehrbeauftragte für Flöte 2009–2017)
- Adolf Scherbaum (1909–2000; Professor für Trompete 1964–1977)
- Stefan Schmidt (Absolvent; Organist, Kirchenmusiker und Hochschullehrer)
- Christian Schmitt (Absolvent; Organist)
- Hans und Kurt Schmitt (Professoren für Klavier 1968–1990)
- Wolfram Schmitt-Leonardy (Absolvent; Pianist)
- Ekkehard Schneck (Lehrbeauftragter für Orgel bis 1997)
- Paul Schneider (1920–2002; Professor für Orgel 1947–1985)
- Marc Schubring (Absolvent; Komponist)
- Martin Schulte (Lehrbeauftragter für Jazz-Gitarre)
- Alexander Sellier (Professor für Klavier)
- Jakob Stämpfli (1934–2014; Lehrbeauftragter für Gesang 1963–1969)
- Oliver Strauch (Absolvent; Professor für Jazz-Schlagzeug)
- Martin Tchiba (Absolvent; Pianist und Komponist)
- Christof Thewes (Lehrbeauftragter für Posaune 2000–2011)
- Marlo Thinnes (Absolvent; Pianist)
- Dieter Torkewitz: (Absolvent 1969), Professor für Musiktheorie an der Folkwang Hochschule Essen (1980–2003) und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (2003–2009).
- Klaus Trumpf (Professor für Kontrabass 1991–1994)
- Maxim Vengerov (Professor für Violine 2000–2005)
- Christian von Blohn (Absolvent; Lehrbeauftragter für Schulpraktisches Klavierspiel)
- Stefan Weiler (Absolvent; Kirchenmusiker und Dirigent)
- Martin Welzel (Absolvent; Organist, Musikwissenschaftler und Musikpädagoge)
- Michael Wendeberg (Absolvent; Dirigent und Pianist)
- Stefan Wilhelmi (Absolvent; Schauspieler)
- Claas Willeke (1966–2013; Professor für Jazztheorie, Komposition und elektronische Musik 2007–2013)
- Ljiljana Winkler (Absolventin; Sopranistin)
- Mehmet Yilmaz (Absolvent; Schauspieler)
- Ruth Ziesak (Professorin für Gesang)
- Tabea Zimmermann (Professorin für Bratsche 1987–1989)
Siehe auch
Weblinks
- Hochschule für Musik Saar, Saarbrücken
- Literatur über die Hochschule für Musik Saar in der Saarländischen Bibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Bundesamt: Studierendenzahlen Studierende und Studienanfänger/-innen nach Hochschularten, Ländern und Hochschulen, WS 2012/13, S. 66–113 (abgerufen am 3. November 2013)
- ↑ Klais-Orgel im Konzertsaal der HfM Saar in Saarbrücken. www.organindex.de. Aufgerufen am 2. April 2019.
- ↑ Zur Geschichte der Hochschule siehe: Vom Konservatorium Saarbrücken zur Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater. 50 Jahre Hochschule des Saarlandes für Musik und Theater, herausgegeben vom Rektorat der HMT Saarbrücken (1997).
- ↑ Deutschlandfunk vom 7. November 2000: „Dabei bekamen doch immer alle Absolventen ein Engagement...“ Der Studiengang Schauspiel an der Hochschule für Kunst und Musik in Saarbrücken soll geschlossen werden. www.deutschlandfunk.de. Aufgerufen am 2. April 2019.
- ↑ Thomas Wolter: 60 Jahre Hochschule für Musik Saar. Eine Chronik der HFM von 1997 bis heute. Alla breve – Magazin der Hochschule für Musik Saar 12, Nr. 2 (Oktober 2007), S. 14–17.
- ↑ Alla breve – Magazin der Hochschule für Musik Saar 13, Nr. 1 (April 2007), S. 39–40.
- ↑ Erfolgreiche Premiere für die HfM Saar Summer School. Alla breve – Magazin der Hochschule für Musik Saar Nr. 36 (Oktober 2016), S. 11.
- ↑ Blankenheim Walter in der Datenbank Saarland Biografien
Koordinaten: 49° 13′ 49,1″ N, 6° 59′ 52,2″ O