Maxlrain

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Hofmark Maxlrain)
Schloss Maxlrain

Maxlrain ist ein Ortsteil der Gemeinde Tuntenhausen im oberbayerischen Landkreis Rosenheim.

Geschichte

Maxlrain wurde unter dem Namen Mahsminreini im 9. Jahrhundert urkundlich als Eigentum des Freisinger Bischofs erwähnt. Im 12. Jahrhundert werden die Herren von Maxlrain als Eigenleute der Herren von Kloster Beyharting erwähnt. 1516 erwarben sie die reichsunmittelbare Herrschaft Waldeck mit dem Hauptort Miesbach. Wolf von Maxlrain ließ 1523 die Lehnsherrlichkeit des Freisinger Bischofs über seine Herrschaft Wallenburg auf seinen Sitz Maxlrain übertragen.

1734 kam nach dem Tod des letzten Maxlrainers, Johann Joseph Maximilian Veit, der Maxlrainer Stammbesitz an den Reichsgrafen Max von Rheinstein-Tattenbach. Das Grafengeschlecht von Rheinstein-Tattenbach starb 1821 aus. 1822 erbten ein Jahr nach der Umgestaltung der Hofmark in ein Patrimonialgericht die Grafen von Arco auf Valley den Besitz Maxlrain. 1848 kam es mit einer Verwaltungsreform im Königreich Bayern zum Ende der Hofmarken. Vor dem Zweiten Weltkrieg erwarben die Grafen von Hohenthal das Schloss mit Gut sowie Brauerei und Mälzerei. Heute befindet es sich im Besitz von Christina Prinzessin Lobkowicz, geb. Gräfin von Hohenthal und Bergen, die mit Erich Prinz von Lobkowicz verheiratet ist.

Schloss Maxlrain

Schloss

Die ursprüngliche Burg, errichtet in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts, ist 1577 abgebrannt. Das heutige Schloss ist ein Achteckbau mit vier Ecktürmen und Anbauten:

  • Hauptbau: Errichtet 1582–1585
  • Schlosskapelle: Im Kern spätgotisch, 1720 im Stil des Rokoko umgestaltet
  • Wirtschaftsgebäude: 18. Jahrhundert
  • Schlossallee (Eichen und Linden): 18. Jahrhundert

1831 wurde die Dichterin Franziska von Hoffnaaß auf Schloss Maxlrain geboren.

Schlossbrauerei

Im Jahre 1746 erwirkte Gräfin Josepha von Lamberg von Kurfürst Maximilian III. Joseph offiziell die Erlaubnis, auf Maxlrain braunes Bier zu brauen, indem sie nachwies, dass die braune Brauhaus-Gerechtigkeit schon seit mehr als 100 Jahren in Maxlrain exerziert worden sei. 1870 schließlich erwarb der berühmte Adlerjäger Graf Maximilian von Arco-Zinneberg Maxlrain für seinen Sohn Graf Ludwig von Arco-Zinneberg, der mit seiner ersten Frau, einer Gräfin Schaesberg, den Ostflügel und mit seiner zweiten Frau, einer Prinzessin Lobkowicz aus Böhmen, den Westflügel hinzufügte und auch die Brauerei neu an der jetzigen Stelle errichtete.

Die Schlossbrauerei Maxlrain ist heute im Besitz von Erich Prinz von Lobkowicz. Die Brauerei legt Wert auf Qualität und lässt von den Bauern in der weiteren Umgebung spezielle Braugerstensorten anbauen.

2012 wurde sie vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz als Deutschlands Brauerei des Jahres ausgezeichnet.

Veranstaltungen

  • Jährliches Oldtimertreffen „ADAC Bavaria Historic“, ein Wochenende Ende Mai / Anfang Juni[1]
  • Seit 2006: Jährliches „Mittelalterlich Phantasie Spectaculum“, besser bekannt als die Maxlrainer Ritterspiele[2]
  • Seit 1988: Opernbühne e. V. Bad Aibling / Maxlrain: Jedes Jahr im Juli bringt die Opernbühne eine Produktion auf die Bühne. Das besondere ist die Besetzung: der Chor besteht ausschließlich aus Mitgliedern aus der Region, die Spaß am Singen haben. Die Orchestermitglieder sind teilweise Hobby-, teilweise professionelle Musiker. Die Hauptstimmen werden von Sängern und Sängerinnen besetzt, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Für einige war der Auftritt an der Opernbühne ein Sprungbrett auf namhafte Bühnen. Das komplette Organisationsteam, also Bühnengestaltung und -bau, Requisite und Kostüme, Kartenverkauf, Gestaltung des Programmhefts, Social Media und Catering sind ehrenamtlich tätige Mitglieder der Opernbühne. 2018 steht "La clemenza die Tito" von Wolfgang Amadeus Mozart auf dem Spielplan.[3]

Literatur

  • Franz Andrelang: Die Reichsgrafschaft Hohenwaldeck und die Maxlrainer. In Landgericht Aibling und Reichsgrafschaft Hohenwaldeck (= Historischer Atlas von Bayern Teil Altbayern, Reihe 1, Bd. 17). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967 (Zugleich: München, Universität, Dissertation, 1966: Herrschaftsbildende Kräfte und Herrschaftsformen im Raum des altbayerischen Landgerichts Aibling und der Grafschaft Hohenwaldeck)
  • Alexander Langheiter: Miesbach – Ein Kulturführer. Maurus-Verlag, Miesbach 2006, ISBN 3-00-017020-0
  • Erich Prinz von Lobkowicz (Hrsg.): Maxlrain – Lebendige Tradition. Lutz Garnies, Haar/München 2007, ISBN 978-3-926163-45-5

Weblinks

Commons: Maxlrain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Koordinaten: 47° 54′ N, 11° 59′ O