IFA P2M

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IFA P2M
Horch P2M

Horch P2M

Basisinformation
Hersteller VEB Kraftfahrzeugwerk Audi Zwickau,
VEB Barkas-Werke
Produktionszeit 1952–1958
Vorgängermodell IFA P1
Nachfolgemodell IFA P3
Technische Daten

Der P2M ist ein geländegängiges Kraftfahrzeug (Geländewagen), das in der DDR für den militärischen Einsatz hergestellt wurde.

Bei dem P2M handelt es sich um den Nachfolger des IFA P1, der im Forschungs- und Entwicklungswerk Chemnitz (FEW) entwickelt worden war.

Entwicklung

Aufgrund neuer Anforderungen (Schwimmfähigkeit, die in der Variante P2S umgesetzt wurde) konnte vom Vorgänger nur die Karosserie teilweise übernommen werden. Das restliche Fahrgestell musste vollständig neu konstruiert werden. Die Abmessungen entsprachen in etwa denen des Vorgängers. Erste Fahrversuche waren gerade im Anfangsstadium, als durch die politischen Unruhen 1953 die Entwicklung seitens des Auftraggebers abgebrochen wurde. Wegen des Bedarfs der Kasernierten Volkspolizei an einem solchen Fahrzeug wurde jedoch nach Verhandlungen die Entwicklung wieder aufgenommen – die entstandene Verzögerung belastete das Projekt durch den entstandenen Zeitverlust sehr. Weiterhin standen nur eingeschränkte finanzielle Mittel zur Verfügung. Dies beeinträchtigte die Erprobungen. Nach der Auflösung des FEW im Jahre 1955 wurde die Motorenentwicklung im KFZ-Werk HORCH Zwickau weitergeführt. Durch die problematische Entwicklung kritischer Fahrwerks- und Motorenbaugruppen konnten die Versuchsfahrzeuge nicht mit geänderten Bauteilen ausgestattet werden. Das Fahrzeug war im Wesentlichen für den Transport von Personen ausgelegt und die Möglichkeit der Herstellung weiterer Ausbauvarianten war begrenzt. Um dieses Problem zu lösen, begann die Entwicklung eines Ganzmetallpritschenaufbaus. Nach der Fertigung von mindestens 2061 Modellen wurde die Fertigung jedoch abgebrochen, um Platz für die Kleinwagenproduktion bei Sachsenring Zwickau zu schaffen. Ende 1964 befanden sich noch 1066 Fahrzeuge bei der Truppe – die Aussonderung hatte bereits begonnen.[1]

Noch 1968 wurden durch die Firma Robert Bär in Rothnaußlitz Karosserien für den P2M hergestellt.[2]

Technik

  • Motor:
    • 6-Zylinder-Ottomotor, Hubraum 2,4 l (2407 cm³), Grauguss-Motorblock, Trockensumpfschmierung
    • Leistung: 65 PS (48 kW) bei 3500/min
    • Höchstgeschwindigkeit: 95 km/h
  • Fahrzeuggewicht: 1750 kg
  • Zuladung: 400 kg
  • Kraftübertragung:
    • 4-Gang-Schaltgetriebe, nichtsynchron
  • Karosserie:
    • Kastenrahmen, offene Karosserie aus Stahlblech mit Holzteilen, Spriegelgestell, Planenverdeck, abklappbare Windschutzscheibe,
    • 4-türig
    • Sitzplätze: 4
  • Bodenfreiheit: 300 mm[3]

Einsatz

Der Geländewagen P2M war überwiegend für den militärischen und polizeilichen Einsatz bestimmt, fand aber auch bei der als Teil der Deutschen Volkspolizei zu den bewaffneten Organen der DDR gehörenden Feuerwehr Verwendung. Bei mancher Freiwilligen Feuerwehr auf dem Gebiet der ehemaligen DDR sind Fahrzeuge dieses Typs bis heute im Einsatz.

Literatur

  • Gau, Plate, Siegert: Deutsche Militärfahrzeuge-Bundeswehr und NVA; ISBN 3-613-02152-8 (Seiten 300–318)
  • Lutz-Reiner Gau, Jörg Siegert: Radfahrzeuge der NVA. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-613-03599-7.
  • Lutz-Reiner Gau: Zeitschrift OffRoad 1997-Heft 2 (Februar); Seiten 78–82; Die Geschichte der Geländewagen der DDR – Teil 2 "Das Gesellenstück"

Weblinks

Commons: IFA P2M – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Lutz-Reiner Gau, Jörg Siegert: Radfahrzeuge der NVA. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2014, S. 47ff.
  2. Spezialaufbau für Robur LO 2500. In: Kraftfahrzeugtechnik 12/1968, S. 370.
  3. Lutz-Reiner Gau, Jörg Siegert: Radfahrzeuge der NVA. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2014, S. 375, S. 377.