Hotel Goldener Adler (Innsbruck)
Das Hotel Goldener Adler ist ein Hotel in der Altstadt von Innsbruck und zählt zu den ältesten und geschichtsträchtigsten Hotels Europas.
Geschichte
Seit seiner Gründung im Jahre 1390 wurden hier all die vielen Fuhr- und Kaufleute gastlich empfangen, die auf ihren Fahrten zwischen Italien und Deutschland Rast und Herberge suchten. Nicht von ungefähr wurde dieser Innsbrucker Gasthof im Laufe von Jahrhunderten von mehr bedeutenden Persönlichkeiten besucht als jedes andere Gasthaus an der alten Verbindungsstraße.
Historische Personen als Gäste
Schon zur Zeit Kaiser Maximilian I. war der Adler bekannt. Kaiser Karl V., der von sich sagen konnte, dass in seinem Reich die Sonne nicht untergehe, soll sich am 6. April 1552 als flüchtender Reiter durch Tirol hier gestärkt haben.
Schriftlich verbrieft ist folgendes Großereignis: Eine der „fürstlichsten Zechen“ in diesem Gasthaus wurde im Februar des Jahres 1573 gemacht, als Erzherzog Ferdinand II. von Tirol, Gemahl der schönen Philippine Welser, zu einem großen Festschießen einlud. Für die „große Einkehr“ des 416 Personen und 580 Pferde zählenden Gefolges kassierte der damalige Adlerwirt 1800 Gulden. Anscheinend sorgte dieser auch für die Unterbringung des Riesengefolges der auswärtigen Gäste außerhalb des eigenen Hauses.
Eine weite Reise hatte Kaiser Joseph II. hinter sich, als er auf der Rückkehr von Paris, wo er seine Schwester Marie-Antoinette besucht hatte, am 29. Juli 1777 durch das alte Inntor in die Stadt Innsbruck einfuhr. Er übernachtete als Graf Falkenstein im Goldenen Adler und beeindruckte die Innsbrucker durch seine gewinnende Leutseligkeit. Von der Wand der „Kaiser-Joseph-Stube“ blickt sein Bild auf die späteren Gästegenerationen.
So bekannt war der Goldene Adler, dass Leopold Mozart für sich und seinen berühmten Sohn Wolfgang im Jänner 1773 von Mailand aus ein Zimmer reservieren ließ.
Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe kehrte gleich zweimal in diesem Hause ein. Das erste Mal hielt Goethe am 8. September 1786 auf seiner ersten Italienreise im Goldenen Adler Mittagsrast und unterhielt sich mit dem jungen Sohn des Wirtes, in dem er den „leibhaftigen Söller“ aus einem seiner Werke erblickte. Ein Ölgemälde im Hoteleingang erinnert an diese Begegnung. Vier Jahre später nahm Goethe in Begleitung der Herzogin Amalie von Sachsen-Weimar zwei Tage Aufenthalt im Goldenen Adler. Die „Goethestube“ wurde später zum Treffpunkt der Tiroler Dichter, Maler und Musiker.
Auch in den Befreiungskriegen Tirols anno 1809 spielte der Goldene Adler eine Rolle. Hier wohnte der Volksheld Andreas Hofer nach seinem ersten Sieg über die napoleonischen Truppen und vom ersten Stock des Hauses aus richtete der Freiheitskämpfer am 15. August 1809 eine Ansprache an seine lieben „Sprugger“: „I werd enk nit verlassen, so wahr i Andrä Hofer hoass. G'sagt hab i enk's, g'sehn habt's mi, b'hüt enk Gott!“
Nach dem Kriegslärm der Napoleonischen Ära führte auch der Adler ein beschauliches Dasein. König Ludwig I. von Bayern war mehrere Male zu Gast. Im Jahr 1828 nächtigte hier der Zaubergeiger Niccolò Paganini und kritzelte seinen Namen in eine Fensterscheibe des Zimmers, das er bewohnte.
Einer der frühesten Schilderer Tirols, der Engländer H. D. Inglis, wollte bei seinem Innsbruckbesuch in die „Sonne“ und geriet irrtümlich in den Adler, soll es jedoch nicht bereut haben.
Die Marmor-Gästetafel in der Adler-Laube gibt Zeugnis vom Besuch weiterer Gäste aus dem Reich der Wissenschaft und Kunst.
Spezialität
Bekannteste Spezialität des Hauses ist der Tiroler Zopfbraten nach einem alten Hausrezept.
Heute
Der Goldene Adler wurde zur Jubiläumsfeier seines 600-jährigen Bestehens 1990 unter Berücksichtigung der Tradition des Hauses mit dem modernsten Hotelkomfort ausgestattet.
Weblinks
Koordinaten: 47° 16′ 5,8″ N, 11° 23′ 33,1″ O