Höntrop
Höntrop Stadtteil von Bochum | |
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Koordinaten | 51° 27′ 50″ N, 7° 9′ 7″ O |
Höhe | 95 m ü. NHN |
Fläche | 4,70 km² |
Einwohner | 17.117 (31. Dez. 2016) |
Bevölkerungsdichte | 3642 Einwohner/km² |
Postleitzahl | 44869 |
Bezirk | Wattenscheid |
Quelle: [1][2] |
Höntrop ist ein Ortsteil von Bochum in Nordrhein-Westfalen. Er ist mit ca. 17.000 Einwohnern einer der größten Stadtteile im Stadtbezirk Wattenscheid.
Höntrop grenzt an die Ortsteile Westenfeld, Sevinghausen und Eppendorf, die gemeinsam mit Höntrop bis Ende 1974 zur eigenständigen Stadt Wattenscheid gehörten[3], und liegt heute im Bochumer Westen. In nächster Umgebung liegen der Essener Stadtteil Freisenbruch sowie die Bochumer Ortsteile Linden und Dahlhausen.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Höntrop um das Jahre 880 als „Hogingthorpe“ im Heberegister des im Jahre 802 gegründeten Klosters Werden[4]. Darin wurden auch schon die Nachbarorte Eppendorf (Abbingthorpe) und Westenfeld (Westanfelda) genannt.
Der Ort erfuhr einen Aufschwung durch den Ruhrbergbau. Die Station Wattenscheid-Höntrop wurde am 1. März 1869[5] eröffnet. An ihr verkehrt die S-Bahn-Linie S1 des VRR von Dortmund nach Solingen und in die Gegenrichtung.[6] Um 1900 entstand das Alte Höntroper Brauhaus.
Die Gemeinde Höntrop wurde durch das Inkrafttreten des Gesetzes über die Neuregelung der kommunalen Grenzen im rheinisch-westfälischen Industriebezirke am 1. April 1926 nach Wattenscheid eingemeindet. Ein kleiner Teil wurde nach Bochum umgegliedert.[7]
Auf der Verkehrsinsel wurde das Denkmal „Stahlwerk“ von Abraham David Christian errichtet.
Höntrop gilt mit mehreren Karnevalsgesellschaften und einem eigenen Umzug neben Linden als eine der Karnevalshochburgen im sonst eher wenig karnevalistischen Bochum, denn in Wattenscheid wiederum spielt der Karneval eine große Rolle: Zum großen Umzug von Wattenscheid-Günnigfeld bis Wattenscheid-Mitte (in geraden Kalenderjahren) kommen unter guten Umständen bis zu 100.000 Besucher. Zum Vergleich: Wattenscheid hat insgesamt etwas mehr als 72.000 Einwohner.
Traditionell findet in Höntrop jährlich zu Karneval das Gänsereiten als Volksfest statt, es hat hier eine über 400-jährige Tradition. Der Überlieferung nach wurde es von spanischen Soldaten übernommen, die während des Achtzigjährigen Krieges (im 17. Jahrhundert) in der Nähe überwinterten. Ab 2018 wird für das Gänsereiten nicht mehr eine echte Gans genutzt, die anschließend gemeinsam verspeist wurde, sondern eine Attrappe.
Höntrop hat zwei Fußballvereine: In der Landesliga spielt der seit 1916 bestehende und traditionsreiche SV Höntrop 1916, welcher zwischen 1933 und 1939 in der Gauliga Westfalen, der damals höchsten deutschen Fußballklasse, spielte, und der junge, erst seit 1980 bestehende FC Höntrop 80. Dieser spielt momentan in der Kreisliga C.
Im Jahre 2000 wurde Höntrop durch einen Bergschaden bekannt, das sogenannte Höntroper Loch. Dieser überraschende Tagebruch, der sich ab dem 2. Januar 2000 infolge eines Hohlraums der Zeche Vereinigte Maria Anna Steinbank entwickelte und in dem eine Garage versank, musste mit Beton verfüllt werden.
Auch die Kleinzeche Zeche Zollstraße befand sich von 1949 bis 1963 im Westen von Höntrop.
Bevölkerung
Am 31. Dezember 2021 lebten 16.950 Einwohner in Höntrop.
Strukturdaten der Bevölkerung in Höntrop:
- Minderjährigenquote: 15,6 % [Bochumer Durchschnitt: 14,9 % (2021)]
- Altenquote (60 Jahre und älter): 33,3 % [Bochumer Durchschnitt: 28,9 % (2021)]
- Ausländeranteil: 9,8 % [Bochumer Durchschnitt: 15,2 % (2021)]
- Arbeitslosenquote: 7,6 % [Bochumer Durchschnitt 8,9 % (2017)]
Feuerwehr
Seit dem 18. Oktober 1902 hat Höntrop eine Freiwillige Feuerwehr, die heute als Löschzug Höntrop bekannt ist. Der Löschzug war maßgeblich an der Sicherung des im Jahre 2000 entstandenen Tagebruchs an der Emilstraße beteiligt.
Anfang Oktober 2012 wurde ein neues Feuerwehrhaus für die Löschzüge Höntrop und Eppendorf eingeweiht. Daneben erhielten die Freiwilligen Feuerwehren Höntrop, Eppendorf, Heide, Dahlhausen und die Feuerwehrschule fünf neue Löschgruppenfahrzeuge LF 10/6, die bei dieser Gelegenheit gesegnet wurden.
Weblinks
- Geschichte von Höntrop (Memento vom 17. Juni 2008 im Internet Archive)
- Höntrop im Kulturatlas Westfalen
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Jahrbuch der Stadt Bochum 2017 ([1]).
- ↑ Die Einwohnerzahlen sind nach statistischen Bezirken und nicht nach den Gemarkungen angegeben, die Zahlen hierfür sind im Artikel Einwohnerentwicklung von Bochum.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 329.
- ↑ Rudolf Kötzschke (Hrsg.): Die Urbare der Abtei Werden a. d. Ruhr (= Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde XX: Rheinische Urbare). Bd. 2: A. Die Urbare vom 9.–13. Jahrhundert. Hrsg. von Rudolf Kötzschke, Bonn 1908, Nachdruck Düsseldorf 1978, Bd. 3: B. Lagerbücher, Hebe- und Zinsregister vom 14. bis ins 17. Jahrhundert, Bonn 1908, Nachdruck Düsseldorf 1978, Bd. 4,I: Einleitung und Register. I. Namenregister. Hrsg. von Fritz Körholz, Düsseldorf 1978, Bd. 4,II: Einleitung, Kapitel IV: Die Wirtschaftsverfassung und Verwaltung der Großgrundherrschaft Werden. Sachregister. Hrsg. von Rudolf Kötzschke, Bonn 1958
- ↑ ruhr-bauten.de: Detailauswahl. Abgerufen am 24. August 2022.
- ↑ Online-Fahrplantabelle des VRR (PDF (Memento des Originals vom 27. Februar 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. )
- ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 247.