INTEX Weißenfels

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INTEX Weißenfels, 2019

INTEX Weißenfels ist ein denkmalgeschütztes Fabrikgebäude in Weißenfels in Sachsen-Anhalt.

Lage

Es befindet sich an der Adresse Weinbergstraße 15/17 und liegt nördlich des Bahnhofs Weißenfels. Südlich verläuft die Straße Am Güterbahnhof. Die Anlage gehört zum Denkmalbereich Nordstraße 1, 2, 4 Weinbergstraße 1, 4, 6, 8, 9, 12, 14, 15, 16, 17, 18, 20, 22, 24.

Architektur und Geschichte

Das viergeschossige Gebäude entstand um 1900 als Ziegelbau. In der repräsentativen neobarocken Gestaltung wird die Form eines Barockschlosses zitiert. Es besteht ein Mittel- und zwei Seitenrisalite, die jeweils mit flachen Schweifgiebeln überspannt sind. Anfang 1900 erwarb Willy Otto senior das Objekt und betrieb darin einen Getreidehandel. Außerdem befanden sich Anfang des 20. Jahrhunderts auch eine Papiergroßhandlung sowie die Geschäftsbücher- und Schreibheftfabrik von Bodo Bergk im Objekt. Darüber hinaus produzierte hier der Backofenbauer Alexander Fischer. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg bestand noch eine Nutzung als Getreidespeicher durch den Volkseigenen Erfassungs- und Aufkaufbetrieb (VEAB), der landwirtschaftliche Produkte von Bauern aufkaufte.

Nachdem Willy Otto senior verstorben war, wurde 1961 Willy Otto junior Eigentümer.

Ab den 1970er Jahren war dann im Gebäude das Versorgungskontor Industrietextilien Weißenfels untergebracht, woraus sich der auch noch heute gebräuchliche Name ergibt. Der Hauptsitz des Unternehmens befand sich in Leipzig. Das Kontor belieferte von Weißenfels aus die DDR-Hausschuhhersteller sowie die Werftindustrie mit Filz. Außerdem wurde Bekleidung für das Gesundheitswesen vertrieben. In der Silvesternacht vom 31. Dezember 1981 zum 1. Januar 1982 wurde durch eine Silvesterrakete in einem nördlichen Gebäudeteil der Anlage ein Feuer ausgelöst. Dieser Teil brannte aus und wurde später abgerissen.

1985 verstarb Willy Otto junior, auf ihn folgte eine Erbengemeinschaft als Eigentümer, die das Objekt 2008 bei einer Immobilienauktion veräußerte.

Nach längerem Leerstand wurde es 2019 als temporäre Spielstätte für eine Aufführung des Theaterprojekts Das letzte Kleinod hergerichtet.[1] Unabhängig hiervon steht das Gebäude jedoch weiterhin leer und ist sanierungsbedürftig.

Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Fabrikgebäude unter der Erfassungsnummer 094 80036 als Baudenkmal verzeichnet.[2]

Der Bau gilt als nördliche Begrenzung der Eisenbahnanlagen als städtebaulich bedeutsam.

Literatur

  • Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 3, Landkreis Weißenfels, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt, fliegenkopf verlag, Halle 1994, ISBN 3-910147-63-1, Seite 149.

Weblinks

Einzelnachweise

Koordinaten: 51° 12′ 19,1″ N, 11° 58′ 13,1″ O