Iain Mattaj

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Iain W. Mattaj)
Iain Mattaj

Iain William Mattaj (* 5. Oktober 1952 in St Andrews) ist ein britischer Biochemiker und Molekularbiologe und war zwischen 2005 und 2018 Generaldirektor des European Molecular Biology Laboratory (EMBL). Derzeit ist er Direktor des Human Technopole (Milan, Italien).[1]

Mattaj studierte an der Universität Edinburgh (Bachelor-Abschluss) und wurde 1990 an der University of Leeds bei John Wooton in Biochemie promoviert mit einer Dissertation über Glutamat-Dehydrogenase. Als Post-Doktorand war er am Friedrich Miescher Institut und an der Universität Basel. 1985 wurde er Gruppenleiter am EMBL in Heidelberg. 1990 wurde er dort Koordinator der Einheit Genexpression. 1999 wurde er wissenschaftlicher Direktor und 2005 Generaldirektor, eine Position die er bis Ende 2018 innehatte.

Er befasste sich zunächst mit Ribonukleoproteinen (RNP), die Vorläufer der m-RNA bearbeiten. Das führte zu Studien des Transports von RNA und Proteinen zwischen Zellkern und Zytoplasma. Später befasste er sich mit dem Mechanismus der Mitose und deren Regulation und der Rolle die Enzyme wie Ran GTPase dabei spielen einschließlich des Aufbaus des Spindelapparats, Aufbau des Zellkerns und von Poren im Zellkern.

2001 erhielt er den Louis-Jeantet-Preis und 2012 war er Preisträger der Feldberg Foundation. Er ist Fellow der Royal Society of Edinburgh und der Royal Society (1999), Mitglied der Leopoldina (2005)[2], der American Academy of Arts and Sciences (2002), der EMBO (1989),[3] der National Academy of Sciences (2017) und der Academia Europaea (1999)[4]. Mattaj war Präsident der RNA Society. Er ist Ehrendoktor in Edinburgh (2010), Dundee (2012) und Umeå (2013) und hat eine Honorarprofessur an der Universität Heidelberg.

1990 bis 2004 war er Executive Editor des EMBO Journal.

Schriften (Auswahl)

  • mit Ludwig Englmeier: Nucleocytoplasmic transport: The soluble phase, Biochemistry, Band 67, 1998, S. 265–306

Weblinks

Einzelnachweise

  1. HumanTechnopole-Iain Mattaj. In: www.htechnopole.it . Abgerufen am 11. Dezember 2020.
  2. Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Iain W. Mattaj (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 24. Juli 2017.
  3. New EMBO members elected in the 1989 ballot. In: The EMBO journal. Band 8, Nummer 5, Mai 1989, S. 1631, PMID 16453886, PMC 400998 (freier Volltext).
  4. Mitgliederverzeichnis: Iain Mattaj. Academia Europaea, abgerufen am 24. Juli 2017 (englisch).