Identitäre Demokratietheorie

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Die identitäre Demokratietheorie ist eine Staatstheorie, die von der Möglichkeit einer völligen Identität zwischen Herrschern und Beherrschten ausgeht und diese anstrebt. Sie wird in der Politikwissenschaft kontrovers diskutiert und weitgehend als außerdemokratisch eingestuft.[1]

Vater der identitären Demokratietheorie ist Jean-Jacques Rousseau.[2] Allerdings meinte dieser, dass wahre Demokratie nur etwas für Götter sei; für den Menschen dagegen sei sie unerreichbar. Prägend für die Umsetzung sei die Findung und Bildung der volonté générale, des gemeinsamen Willens aller.[3]

Die direkte Demokratie, wie sie in Landsgemeinden der Schweiz und den Einwohnerversammlungen der neuenglischen Staaten in den USA praktiziert wird, kommt der identitären Demokratie am nächsten, wird allerdings auf lokale Angelegenheiten beschränkt.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Steffen Kailitz: Politischer Extremismus in der Bundesrepublik Deutschland: Eine Einführung. VS-Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004, S. 18 ff.
  2. Rainer Olaf Schultze: Identitäre Demokratie. In: Dieter Nohlen, Rainer Olaf Schultze (Hrsg.): Lexikon der Politikwissenschaft. Band 1 A–M, C.H. Beck Verlag, München 2005, S. 359.
  3. Alexander Schwan: Politische Theorien des Rationalismus und der Aufklärung. In: Hans Joachim Lieber (Hrsg.): Politische Theorien von der Antike bis zur Gegenwart. Bonn 1991, S. 227.