Impf Dich – Impfaufklärung in Deutschland

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Impf Dich – Impfaufklärung in Deutschland e. V.
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Vorsitz: Simon Hennes,
Steffen Künzel,
Manuel Kuhlmann,
Fabian Brensing,
Lucas Phillip Reindl
Gründungsdatum: 23. Dezember 2017
Sitz: Rheinbreitbach
Website: www.impf-dich.org

Impf Dich – Impfaufklärung in Deutschland e. V. ist eine ehrenamtliche Initiative von Medizinstudenten, Studenten fachnaher Disziplinen und Ärzten. Der Verein wurde am 23. Dezember 2017 in Rheinbreitbach gegründet. Die Mitstreiter verfolgen das Ziel, wissenschaftlich fundiert Fakten zum Thema Impfen zu vermitteln und damit Falschinformation und Impfskepsis entgegenzuwirken. Das Kernprojekt in der Aufklärung sind interaktive Vorträge in Schulen, die von den 21 Lokalgruppen (Stand März 2022) deutschlandweit durchgeführt werden.

Entwicklung

Nach der Gründung des Vereins zentrierte sich die Aufklärungsarbeit vor allem rund um Bonn; daraus entwickelte sich später die Lokalgruppe Bonn. Im August 2018 wurde „Impf Dich“ um die Lokalgruppen Berlin, Hamburg, Tübingen, Kiel, Freiburg, Ulm und Heidelberg erweitert. Im weiteren Verlauf des Jahres folgten die Lokalgruppen in Homburg, Bochum, Minden, Düsseldorf und Regensburg.

Im Jahr 2019 wurden Lokalgruppen in Erlangen, München, Leipzig, Göttingen, Marburg, Mannheim und Jena neu gegründet. Im Dezember 2019 waren insgesamt 234 Mitstreiter alias „Impfbotschafter“ bei „Impf Dich“ gelistet.

Ende 2020 zählte „Impf Dich“ insgesamt 17 Lokalgruppen und 342 Impfbotschafter. 2021 wurden die Lokalgruppen Köln, Würzburg und Aachen gegründet.

Organisationsstruktur

Vorstand

Die organisatorische Leitung von „Impf Dich“ übernimmt der Vorstand, aktuell (Stand 2022) bestehend aus einem Vorsitzenden (Simon Hennes) und vier Stellvertretern (Steffen Künzel, Manuel Kuhlmann, Fabian Brensing und Lucas Phillip Reindl).

Lokalgruppen

Die Aufklärungsarbeit wird vor Ort von den Lokalgruppen übernommen. Diesen sitzen jeweils ein bis zwei Lokalgruppenleiter vor, die Projekte initiieren und Rücksprache mit dem Vorstand halten. Die Lokalgruppen haben eine unterschiedlich große Anzahl an bis zu 60 Mitgliedern. Die Lokalgruppen arbeiten weitgehend selbstständig und sind vielerorts als Arbeitsgruppe innerhalb der Fachschaften an den medizinischen Universitäten organisiert.

Die aktiven Lokalgruppen sind:[1]

  • Berlin
  • Bochum
  • Bonn
  • Coburg
  • Erlangen
  • Essen
  • Freiburg
  • Frankfurt
  • Gießen
  • Hamburg
  • Heidelberg
  • Homburg
  • Karlsruhe
  • Kiel
  • Köln
  • Leipzig
  • Mainz
  • Regensburg
  • Tübingen
  • Ulm
  • Würzburg

Webauftritt

Der Internetauftritt bietet Einblicke in die Arbeit und die Projekte des Vereins, und es werden zahlreiche Informationen rund um das Thema Impfstoffe, Immunsystem o. Ä. angeboten. Es besteht die Möglichkeit, über die Homepage eine neue Lokalgruppe zu gründen oder für einzelne Vorträge und Projekte anzufragen.

Mit einem „Impf-Check“ sollen Besucher der Website die Möglichkeit bekommen herauszufinden, welche Impfungen ihnen demnächst von der STIKO empfohlen werden. Der Check ist anonym und wird von Vereinsmitgliedern durchgeführt.[2]

Soziale Medien

In den sozialen Medien tritt die Initiative über die Plattformen Instagram und Facebook auf. Dort veröffentlichen die Lokalgruppen und der Gesamtverein über eigenständige Kanäle regelmäßig Einblicke in die Aufklärungsprojekte und teilen Informationen zu den Themen Impfungen, Immunsystem, Infektionskrankheiten oder Sicherheit und Verträglichkeit von Impfstoffen.

Finanzierung

Die Initiative für Impfaufklärung e. V. ist ehrenamtlich und finanziert sich über Spenden. Spender dürfen keinerlei finanziellen oder anderweitigen Vorteil aus einer erhöhten Impfaufklärung und damit möglicherweise erhöhten Impfbereitschaft ziehen können.[3] Darüber hinaus erhielt „Impf Dich“ mehrfache Auszeichnungen, die mit Preisgeldern dotiert sind.[4]

Projekte

Schulvorträge

Kernprojekt der Initiative sind Vorträge an weiterführenden Schulen. Den Schülern sollen durch geschulte Studenten Informationen über Herdenimmunität, immunologische Grundlagen oder soziale Hintergründe von Impfungen aufgezeigt werden. Für die Schüler besteht im Anschluss die Möglichkeit, mit Hilfe ihres Impfpasses auf anstehende oder überfällige Erstimpfungen oder Auffrischimpfungen hingewiesen zu werden.[5] Mit den Schulvorträgen wurden ungefähr 3.340 Schüler (Stand 31. Dezember 2020) erreicht.

An einigen Standorten wurden auch Aufklärungsvorträge und Schulungen in Kindergärten durchgeführt und eine Impfstation am „Teddybärkrankenhaus“ angeboten, um Kinder besonders früh mit dem Thema Impfen bekannt zu machen. In den Lokalgruppen und bundesweit – auch digital – werden Vorträge mit Persönlichkeiten aus der Medizin und Forschung und Filmabende organisiert.

Digitale Aufklärung

Auf der Website von „Impf Dich“ werden Fakten zum Thema Impfungen und Infektionskrankheiten veröffentlicht.[6] Zusätzlich werden regelmäßig Interviews mit Personen durchgeführt, die unterschiedliche Berührungspunkte mit dem Thema Impfen haben. Die Lokalgruppe Berlin hat einen eigenen Podcast („ImpfDich-Berlin“), wo Themen wie die Geschichte von Impfungen oder Herstellungsprozesse von Impfstoffen thematisiert werden.[7] Die Initiative plant eine digitale Lernplattform.

Forschung

Die durchgeführten Schulvorträge werden mit Hilfe eines Fragebogens evaluiert; im Rahmen einer Doktorarbeit sollen die Evaluationen veröffentlicht werden.[8]

In Zusammenarbeit mit Cornelia Betsch führt „Impf Dich“ eine Studie zur Impfbereitschaft von Medizinstudenten durch (COVRAM). Diese Studie knüpft an die Querschnittstudie „COSMO – COVID-19 Snapshot Monitoring“, ebenfalls von Cornelia Betsch an der Universität Erfurt, an.[9] Ziel der COVRAM-Studie ist neben der allgemeinen Impfbereitschaft, die Ermittlung der COVID-19-Impfbereitschaft, auch in Bezug auf spezifische Impfstoffe.

Schulungen

Die Studenten werden von Ärzten sowie durch eigens entwickelte Workshops auf die Impfaufklärung vorbereitet und orientieren sich dabei an aktuellen Forschungsergebnissen und den Empfehlungen der STIKO und der WHO.

Auszeichnungen

Im November 2018 gewann „Impf Dich“ den zweiten Platz des Caritas-Preises in der Kategorie „jung + engagiert“. Mit dem renommierten Elisabeth-Preis zeichnet die Caritas-Stiftung herausragendes Engagement im Erzbistum Köln aus.[10] Die Lokalgruppe Berlin wurde im Mai 2019 für ihr Engagement mit dem Alumni-Preis der Charité Berlin geehrt. Dieser Preis wird an Studenten vergeben, die sich in hohem Maße über das Studium hinaus engagieren.[11] Zuletzt wurde der Initiative für Impfaufklärung in Deutschland der Charity Award 2020 von Springer Medizin verliehen – ein hochdotierter Preis für Engagement in ehrenamtlicher Gesundheitsversorgung.[12][4]

Kooperationen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Übersicht – Lokalgruppen – Impf Dich, abgerufen am 7. Juni 2021
  2. Impfpass-Check – Impf Dich, abgerufen am 7. Juni 2021
  3. Förderungswürdigkeit – Verein – Impf Dich, abgerufen am 7. Juni 2021
  4. a b Preise / Auszeichnungen – Verein – Impf Dich, abgerufen am 7. Juni 2021
  5. Schulische Prävention – Aktivitäten – Impf Dich, abgerufen am 7. Juni 2021
  6. Impf-Info – Impf Dich, abgerufen am 7. Juni 2021
  7. Podcast – Aktivitäten – Impf Dich, abgerufen am 7. Juni 2021
  8. Forschung – Aktivitäten – Impf Dich, abgerufen am 7. Juni 2021
  9. COSMO, abgerufen am 7. Juni 2021
  10. CaritasStiftung im Erzbistum Köln | Rückblick 2018, abgerufen am 7. Juni 2021
  11. Alumni-Preis: Alumni-Club der Charité – Charité – Universitätsmedizin Berlin, abgerufen am 7. Juni 2021
  12. Impfgegnern die Stirn bieten, abgerufen am 7. Juni 2021
  13. Partner*innen - Verein – Impf Dich, abgerufen am 7. Juni 2021