Ipet-hemet (ägyptische Mythologie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ipet-hemet in Hieroglyphen
Ab Neuen Reich

<hiero>M17-Q3:X1 U36-t G7 B1</hiero> [A 1]
Ipet-hemet
Jpt-ḥmt
Die Ipet ihrer Majestät

oder

<hiero>M17-Q3:Y1 U36-X3-s-G7 B1</hiero> [A 1]
Ipet-hemet-es
Jpt-ḥmt-s
Die Ipet ihrer Majestät

Ipet-hemet, auch Ipet-hemet-es („Die Ipet ihrer Majestät“) wurde als eine der zwölf Monats-Nilpferdgöttinnen und „Ipet des Amun-Re“ verehrt. Als Verkörperung von Hathor sowie „Mut von Ischeru“ lagen ihre Hauptkultorte in Theben und Dendera. Im Sothis-Kalender trug der ursprünglich zwölfte Monat Ipet-hemet ihren Namen.

Von der 21. bis zur 24. Dynastie sahen die Ägypter Ipet-hemet als „ferne Göttin, die das siegreiche Theben an ihrem Feiertag anschaut“. Auch dieser Titel identifiziert sie als Mut und Hathor, „die fernen Gottheiten“ und Trägerinnen vom Auge des Re.

Kult und Darstellungen

Das Auge des Re

Ikonografisch ist Ipet-hemet häufig mit dem Leib eines schwangeren Nilpferdes und Nilpferdkopf, Menschenhänden, Krokodilsrücken sowie Löwenpranken symbolisiert. In Menschengestalt trägt sie die altägyptische Doppel- und Hathorkrone.

In der Reihe der 50 Mammisi-Gottheiten trug sie die Zusatzbezeichnung: „Eine Göttin der Götter, von den trefflichen und vornehmen Damen“.

Tempel von ihr befanden sich außerdem unter anderem in Philae und Edfu. Weitere Aufgaben oblagen Ipet-hemet als Nebetu und Hathor in deren Funktion als „Herrin des Feldes“ und der Verbindung mit dem Ipip-Fest.

Kalenderfunktion

Während der Saiten- und griechisch-römischen Zeit trat Ipet-hemet sowohl als Göttin des ersten Schemu- als auch des dritten Schemu-Monats auf; zu Beginn des Neuen Reichs als Göttin des zweiten Schemu-Monats und in der Zeit von Amenophis III. bis Ramses I. ebenfalls als Göttin des dritten Schemu-Monats.

Literatur

Anmerkungen

  1. a b Die Schreibung wechselte seit dem Mittleren Reich häufiger, weshalb hier nur die meist verwendeten Formen dargestellt sind; siehe dazu Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen. Bd. 1: 3 bis y (= Orientalia Lovaniensia analecta. [OLA] Bd. 110). Leuven 2002, S. 219.