Ogatsu
Ogatsu-chō (eingemeindet) 雄勝町
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Geographische Lage in Japan | ||
Region: | Tōhoku | |
Präfektur: | Miyagi | |
Koordinaten: | 38° 31′ N, 141° 28′ O | |
Basisdaten | ||
Eingemeindet am: | 1. Apr. 2005 | |
Eingemeindet in: | Ishinomaki | |
Fläche: | 46,12 km² | |
Einwohner: | 4695 (1. März 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 102 Einwohner je km² | |
Gemeindeschlüssel: | 04563-2 | |
Symbole | ||
Flagge/Wappen: | ||
Baum: | Daphniphyllum macropodum | |
Blume: | Lilie | |
Vogel: | Blaumerle | |
Fisch: | Physiculus maximowiczi | |
Rathaus | ||
Adresse: | Ogatsu Town Hall 84-1, Ōaza Ogatsu, Aza Isehata Ogatsu-chō, Monou-gun Miyagi-ken 986-1334 | |
Webadresse: | www.town.ogatsu.miyagi.jp (Memento vom 27. Januar 2006 im Internet Archive) |
Ogatsu (jap.
, -chō) war eine Gemeinde im Landkreis Monou in der japanischen Präfektur Miyagi.
Geografie
Ogatsu liegt entlang der kleinen, engen Ogatsu-Bucht (
, Ogatsu-wan) an der pazifischen Ostküste Japans, wobei sich der zentrale Ortsteil Ogatsu am Nordende der Bucht befindet.
Geschichte
Die Gemeinde entstand im Zuge der Errichtung des modernen japanischen Gemeindewesens am 1. April 1889 aus der administrativen Zusammenfassung von 12 Dörfern – Ogatsuhama (
, -mura), Myōjinhama (
, -mura), Naburihama (
, -mura), Funakoshihama (
, -mura), Ōsuhama (
, -mura), Kumazawahama (
, -mura), Wakuhama (
, -mura), Tachihama (
, -mura), Ōhama (
, -mura), Ojimahama (
, -mura), Mizuhama (
, -mura) und Wakahame (
, -mura) – zur Dorfgemeinde Jūgohama (
, -mura, wörtlich: „15 Strände“). Am 1. April 1941 erfolgte die Ernennung zur Stadt (chō) und damit einhergehend die Umbenennung in Ogatsu.
Am 1. April 2005 wurde die Gemeinde mit der alten kreisfreien Stadt Ishinomaki, sowie den kreisangehörigen Städten Monou, Kanan, Kahoku, Kitakami aus demselben Landkreis Monou und Oshika aus dem Landkreis Oshika zur neuen Stadt Ishinomaki. Dies führte zur Auflösung des Landkreises Monou.
Ogatsu wurde durch das Tōhoku-Erdbeben und den darauf folgenden Tsunami vom 11. März 2011 sehr stark getroffen. 280 Menschen stehen auf den offiziellen Opferlisten der Tsunamitoten, andere Tsunamiopfer mussten tagelang auf eine Rettung warten.[1] Die von der Katastrophe betroffene Bevölkerung in Ogatsu entschied sich gegen den Umsiedlungsplan der Lokalregierung und für einen Wiederaufbau der Stadt an ihrem ursprünglichen Ort.[2]
Verkehr
Die wichtigste Fernstraße ist die Nationalstraße 398 nach (dem alten) Ishinomaki und Yurihonjō. Eine Anbindung an das Schienennetz besteht nicht.
Wirtschaft
Der Ort ist in Japan bekannt für seine Reibsteine für Tusche und das früher alljährlich stattfindende Jakobsmuschelfest.[1]
Der Fischereistandort Ogatsu besaß ungefähr 280 Fischer. Des Weiteren war die Zucht von Austern und Jakobsmuscheln von wirtschaftlicher Bedeutung. Sämtliche Ernten und Fänge wurden über Genossenschaften an Zwischen- und Großhändler verkauft.[1]
Eine nach dem Tsunami gegründete Fischereigenossenschaft mit ca. 2000 Genossen und 25 Fischern trägt den Namen OH!Guts! (frei übersetzt: Ogatsu hat Mut!). Die Genossenschaft hofft, durch Direktvermarktung Überschüsse an die Anteilseigner ausschütten zu können. Diese sollen durch den Fischfang mit den 10 verbliebenen Booten und durch die Erträge aus der Ernte von Jakobsmuscheln und später aus der Ernte von Austern erzielt werden.[1]
Bildung
In Ogatsu befanden sich die Grundschulen (
, Ogatsu-chōritsu X shōgakkō) Ōsu, Funakoshi und Ogatsu, sowie die Mittelschulen (
, Ogatsu-chōritsu X chūgakkō) Ōsu und Ogatsu.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Japans Fischer suchen Wege aus dem Unglück in: FAZ 19. Dezember 2011, Seite 13
- ↑ Relocation in the Tohoku Area. In: Federica Ranghieri, Mikio Ishiwatari (Hrsg.): Learning from Megadisasters - Lessons from the Great East Japan Earthquake. World Bank Publications, Washington, DC 2014, ISBN 978-1-4648-0153-2, Chapter 33, S. 307–315, doi:10.1596/978-1-4648-0153-2 (Werk online zugreifbar auf Google Books [abgerufen am 3. April 2018]). , Lizenz: Creative Commons Attribution CC BY 3.0 IGO.