Quartier de Javel

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Quartier de Javel
Verwaltung
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Stadt Paris
Arrondissement 15.
Demographie
Verkehrsanbindung
Bahnhof Gare de Javel / Gare du Pont du Garigliano
Datei:RER.svg Datei:Paris RER C icon.svg
Metro Datei:Metro-M.svg Datei:Paris transit icons - Métro 8.svg Datei:Paris transit icons - Métro 10.svg
Tram Datei:Tramway-T.svg T2Paris transit icons - Tram 2.svg T3aDatei:Paris transit icons - Tram 3a.svg
Koordinaten
48° 50′ N, 2° 17′ OKoordinaten: 48° 50′ N, 2° 17′ O

Das Quartier de Javel ist das 60. der 80 Quartiers (Stadtviertel) von Paris im 15. Arrondissement.

Lage

Der Verwaltungsbezirk im 15. Arrondissement von Paris wird von folgenden Straßen begrenzt:

Namensursprung

Der Bezirk hieß im 15. Jahrhundert „Javetz“. Daraus wurden im 18. und bis ins 20. Jahrhundert die Schreibweise „Javelle“.[1][2] Im 20. Jahrhundert setzte sich die Form "Javel" durch. Es kam hinzu, dass Claude-Louis Berthollet 1789 in seiner chemischen Fabrik das Bleich- und Desinfektionsmittel entwickelte, das er Eau de Javel nannte; das Stadtviertel erlangte damit „Weltruf“.

Geschichte

Javel war früher ein der Gemeinde von Issy zugehöriges Dorf am linken Ufer der Seine, südwestlich von Paris. Der Weiler aus dem 15. Jahrhundert lag südlich der Ebene von Grenelle (französisch Plaine de Grenelle)[3], der im Westen der Hauptstadt an die Seine grenzte und ursprünglich aus einem kleinen Hafen und einem Bootshaus bestand. Am bekanntesten war der Ort jedoch seit dem 17. Jahrhundert für seine Windmühle und Guinguette, die bei Badegästen, Fischern und Bootsfahrern beliebt waren. Vor der Eingemeindung im Jahr 1860 gehörte das Gebiet zur Gemeinde Issy-les-Moulineaux. In der Folgezeit wurde das Viertel durch seine Industrieansiedlung bekannt.

Bekanntheit erlangte Javel durch die hier seit 1792 niedergelassene Fabrik zur Herstellung des im Jahr 1789 von

entwickelten chemischen Bleich- und Desinfektionsmittels, das nach dem Produktionsort als

, deutsch Javelwasser, bezeichnet wurde und unter diesem Namen noch heute im Handel ist. Bis ins 20. Jahrhundert schrieb sich die Ortschaft Javelle, weshalb die Chemikalie in älteren Chemiebüchern noch Eau de Javelle genannt wird. In der Umgebung der Javelfabrik siedelten sich weitere Industrien an, unter anderem die Automobilfabrik von André Citroën, die an diesem Standort in den Jahren von 1915 bis 1968 bestand. Die Erinnerung an den Firmengründer wird im Quartier Javel durch den

(früher

Quai de Javel

), den

und eine nach ihm benannte Schule der Sekundarstufe (

Collège André-Citroën

) sowie die Métro- und RER-Umsteigestation

Javel-André Citroën

wachgehalten.

Sehenswürdigkeiten

Fontaine des Polypores von Jean-Yves Lechevallier

Weblinks

Commons: Quartier de Javel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Vgl. Carte de Cassini
  2. «Elle porte un paquet de linge mouillé sur l'épaule droite et un seau avec battoir, eau de javelle, etc.» (Léon Frapié, Maternelle, 1904, S. 234)
  3. 1730-1739 Roussel - Paris ses fauxbourgs et ses environs