Jean-Louis Lefebvre de Cheverus

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Porträt des Bischofs, 1823

Jean-Louis Anne Madelain Lefebvre de Cheverus (* 28. Januar 1768 in Mayenne, Frankreich; † 19. Juli 1836 in Bordeaux) war ein römisch-katholischer Geistlicher, Kardinal und Erzbischof von Bordeaux.

Leben

Grabmal Kardinal de Cheverus’ in der Kathedrale von Bordeaux

Jean-Louis Lefebvre de Cheverus empfing am 18. Dezember 1790 das Sakrament der Priesterweihe für das Bistum Montauban. Auf der Flucht vor der Kirchenverfolgung durch die Französische Revolution kam er 1796 nach Massachusetts, wo er gemeinsam mit Francis Anthony Matignon seelsorglich wirkte und die neue katholische Heilig-Kreuz-Kirche in Boston errichtete. Erst 1780 hatte die Verfassung von Massachusetts den Katholiken die freie Religionsausübung gewährt. Durch seine soziale Haltung und sein diplomatisches Geschick war er in einer Zeit konfessioneller Spannungen zwischen Protestanten und Katholiken bei allen Bevölkerungsteilen anerkannt. Hierzu trug auch sein Einsatz während der Gelbfieberepidemie des Jahres 1798 bei.[1]

Papst Pius VII. ernannte ihn am 8. April 1808 zum ersten Bischof des mit gleichem Datum errichteten Bistums Boston. Erst zweieinhalb Jahre später, am 1. November 1810, spendete ihm der Erzbischof von Baltimore, John Carroll, die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren der Koadjutorbischof von Baltimore, Leonard Neale SJ, und der Bischof von Philadelphia, Michael Francis Egan OFM.

Als Gründungsbischof bereiste er die neue Diözese, die damals ganz Neuengland umfasste. Im Süden Bostons ließ er den katholischen St. Augustine-Friedhof anlegen, auf dem er 1819 mit der Seminarkapelle eine zweite katholische Kirche einweihte. Als ihn Ludwig XVIII. am 12. Februar 1823 auf einen Bischofssitz in Frankreich zurückberief, versuchten Katholiken und Protestanten gemeinsam, wenn auch vergeblich, den König mit einer Petition zur Rücknahme dieser Entscheidung zu bewegen.[1]

Am 3. Mai 1823 bestätigte Papst Pius VII. die Ernennung Lefebvre de Cheverus’ zum Bischof von Montauban. Am 13. August 1826 wurde er zum Erzbischof von Bordeaux ernannt und am 2. Oktober desselben Jahres von Papst Leo XII. bestätigt. Im Konsistorium vom 1. Februar 1836 kreierte ihn Papst Gregor XVI. zum Kardinal. Er starb nur wenige Monate später in Bordeaux, ohne den Kardinalshut und den Titel empfangen zu haben. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Kathedrale von Bordeaux.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b A New Diocese, the First Bishop. In: Homepage. Erzbistum Boston, abgerufen am 12. Oktober 2015 (englisch).
VorgängerAmtNachfolger
Charles-François d'Aviau Du Bois de SanzayErzbischof von Bordeaux
1826–1836
François-Auguste-Ferdinand Kardinal Donnet
Jean-Armand Chaudru de Trélissac
(Administrator)
Bischof von Montauban
1823–1826
Louis Guillaume Valentin du Bourg PSS
---Bischof von Boston
1808–1823
John Bernard Fitzpatrick