Heiligtum der koreanischen Märtyrer

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Heiligtum der koreanischen Märtyrer; im Vordergrund das Museumsgebäude, hinten links die Rotunde über dem Altar der Wallfahrtskirche

Das Heiligtum der koreanischen Märtyrer in Jeoldusan im Stadtbezirk Mapo-gu der südkoreanischen Hauptstadt Seoul ist eine Gedenk- und Wallfahrtsstätte. Das 1966/67 errichtete Ensemble aus Wallfahrtskirche, Museum und Begegnungsräumen ist der Erinnerung an die römisch-katholischen Märtyrer Koreas gewidmet. Die Kirche ist ein katholisches Nationalheiligtum.

Geschichte

Seit den Anfängen des koreanischen Katholizismus im 18. Jahrhundert gab es mehrere Verfolgungswellen. Die opferreichste wurde 1866 durch das Eindringen französischer Kriegsschiffe in den Han-Fluss ausgelöst. Der Regent Heungseon Daewongun bestimmte zur öffentlichen Hinrichtungsstätte eine felsige Flussuferstelle bei einem Fähranleger, seitdem Jeoldu-san („Enthauptungsberg“) genannt. Von den mehreren tausend dort bis 1876 hingerichteten Männern und Frauen[1] sind nur gut dreißig Namen dokumentiert.

Bereits 1925 waren Andreas Kim Taegon, Paul Chong Hasang und weitere 77 Märtyrer der Verfolgung 1838–1846 seliggesprochen worden; 1968 folgte die Seligsprechung von 24 Opfern der Verfolgung 1866–1876. Alle 103 wurden am 6. Mai 1984 durch Papst Johannes Paul II. während einer Messe auf dem Yeouido-Platz in Seoul heiliggesprochen.[2]

Gebäude

Kirche und Gedenkstätte für die bekannten und unbekannten Märtyrer Koreas an der Hinrichtungsstelle Jeoldusan wurden genau hundert Jahre nach dem Beginn der letzten Verfolgungswelle gebaut. Museumstrakt und Kirche sind versetzt miteinander verbunden. Zum Flussufer zeigt der Altar, in dessen halbrunder Rückwand, nach oben fortgesetzt in einer Rotunde, 28 Märtyrergräber eingelassen sind.

Zur Gedenkstätte gehört ein Freigelände mit historischen Gegenständen und Skulpturen.

Einzelnachweise

  1. Persecution of the Catholic Church in Korea; mit einer differenzierten Darstellung der Hintergründe (englisch)
  2. Ansprache des Papstes (englisch) – Der Platz, 1997–1999 zu einem Park umgestaltet, befindet sich an dem der Gedenkstätte gegenüberliegenden Flussufer.

Weblinks

Commons: Heiligtum der koreanischen Märtyrer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 37° 32′ 39,1″ N, 126° 54′ 42,2″ O