Wałpusz (See)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Jezioro Wałpusz)
Wałpusz
Geographische Lage nordöstlich Szczytno, Polen
Abfluss Wałpusza
Inseln 2
Orte am Ufer Wałpusz, Stare Kiejkuty
Ufernaher Ort Szczytno
Daten
Koordinaten 53° 35′ 56″ N, 21° 4′ 18″ OKoordinaten: 53° 35′ 56″ N, 21° 4′ 18″ O
Wałpusz (See) (Ermland-Masuren)
Höhe über Meeresspiegel f1143,3–143,8 m[1]
Fläche 371,0–436,9 hadep1[1]
Länge 5,72 km
Breite 1,56 km
Volumen 18.146,9 m³
Umfang 14.800 mdep1
Maximale Tiefe 10,3 m[1]
Mittlere Tiefe 4,2 m[1]

Der Wałpusz (deutsch Waldpusch-See) ist ein See in der Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen, im historischen Ostpreußen. An seinem westlichen Ufer liegt das gleichnamige Dorf Wałpusz (deutsch Waldpusch), im Nordosten der Ort Stare Kiejkuty (deutsch Alt Keykuth).

Geografie

Die Ufer sind im breiteren südlichen Teil eher flach und sumpfig, im engeren Nordteil steiler. In einer östlichen Bucht fließt der Marksobski-Kanal aus dem östlich gelegenen Marksobsky-See zu, im Norden gibt es eine Verbindung aus dem See Starokiejkuckie (Alt Keykuther See). Aus dem See nordöstlich der Stadt Szczytno (deutsch Ortelsburg) fließt in südlicher Richtung der rund 65,7 km lange Fluss Wałpusza (Waldpusch) ab. Im See liegen zwei Inseln mit einer Fläche von 1,8 ha.

Die Landesstraße 58 führt um das nördliche Seeufer herum.

Geschichte

Erste Nennungen des Sees gehen auf die Zeit um 1420 zurück. Damals hieß der See Alpus,[2] auch Walpus. Der Name wurzelte in der Altpreußischen Sprache und lässt sich unter Einbeziehung der Hethitischen, der Litauischen und der Lettischen Sprache als "jung, frisch" deuten. Im Deutschen schob sich durch eine Umdeutung zu "Wald" ein "d" ein.[3]

Der See war Teil der äußeren Befestigungslinien der Feste Boyen in Lötzen und Standort eines Infanteriewerks.[4]

1912 gab es Planungen für einen Ostkanal, der als Wirtschaftskanal die Weichsel mit den Masurischen Seen verbinden sollte. Eine Streckenführung hätte den Waldpusch-See eingebunden.[5]

Seit 2003 bildet der See mit seinen Ufern eine Ruhezone.

Literatur

  • Fritz Herrgeist: Die Wasser-, Boden- und Deichverbände in Ost- und Westpreussen 1868 bis 1938: Anhang: Meliorationsgenossenschaften in der preussischen Provinz Posen 1851 bis 1918, Quelle & Meyer 1983, ISBN 9783774564565

Fußnoten

  1. a b c d Adam Choiński: Katalog jezior Polski. Poznań: Wydawnictwo Naukowe UAM, 2006, S. 393. ISBN 83-232-1732-7
  2. Georg Gerullis: Die altpreussischen Ortsnamen gesammelt und sprachlich behandelt, Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, 1922, S. 9 und 135
  3. Rozalia Przybytek: Ortsnamen baltischer Herkunft im südlichen Teil Ostpreussens, Franz Steiner Verlag, 1993, ISBN 9783515064491, S. 277
  4. Festungspläne des Kriegsministeriums März 1910, Blatt 2 und 3, Maßstab 1:5000, in: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, XI. HA, A 71382
  5. Paul Ehlers: Der Ostkanal, ein Wirtschaftskanal von der Weichsel nach den Masurischen Seen, 1912