Raquel Welch
Raquel Welch (* 5. September 1940 in Chicago, Illinois, als Jo Raquel Tejada) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie war in den 1960er und 1970er Jahren eines der großen Sexsymbole des europäischen und US-amerikanischen Kinos.
Kindheit und Jugend
Die Tochter eines bolivianischen Ingenieurs wuchs in Kalifornien auf. Nach dem Besuch der High School nahm sie Ballettunterricht. 1954 gewann sie einen Schönheitswettbewerb. Nachdem sie 1958 die High School abschloss, begann sie mit einem Theater-Stipendium ein Studium am San Diego State College.
Beruflicher Werdegang
Sie wurde zunächst Fotomodell und nahm am San Diego State College Schauspielunterricht. Welch wurde 1963 von dem Presseagenten Patrick Curtis entdeckt. Er gründete mit ihr zusammen die Firma Curtwell Enterprises. Der Agent übernahm ihre Vermarktung und verschaffte ihr einen Filmvertrag bei 20th Century Fox. 1964 bekam sie eine erste kleine Rolle in dem Musikfilm König der heißen Rhythmen mit Elvis Presley. Bald darauf erlangte Welch weltweite Popularität durch den Film Eine Million Jahre vor unserer Zeit, in dem sie in einem knappen Fell-Bikini agierte.
Raquel Welch war in den 1960er und 1970er Jahren in über 30 Produktionen zu sehen. Ende der 1970er Jahre zog sie sich vorübergehend aus dem Filmgeschäft zurück. 1978 hatte sie einen US-Fernsehauftritt in der populären The Muppet Show. 1979 war sie im Playboy zu sehen. In den 1980er Jahren erteilte Welch Aerobic-Unterricht auf Videos, die sich sehr gut verkauften.[1] 1982 versuchte sie sich mit mäßigem Erfolg als Musical-Darstellerin am Broadway. Erfolgreicher war sie in den 1990er Jahren mit der Produktion Victor/Victoria nach der gleichnamigen Filmkomödie.[2] Hinzu kamen einige Fernsehfilme. Ab den späten 1990er Jahren war sie auch wieder im Kino zu sehen. So hatte sie 2001 eine kleine Rolle in dem Kinohit Natürlich blond neben Reese Witherspoon.[3]
Welch versuchte sich hin und wieder als Sängerin, so 1970 in dem Fernsehspecial Raquel!, 1977 mit der Disco-Single L’animal aus dem gleichnamigen Film und zehn Jahre später mit der Single This Girl’s Back in Town.[4] 1975 trat sie gemeinsam mit Cher in deren Sendung auf.[5]
Im März 2010 veröffentlichte Welch unter dem Titel Raquel: Beyond the Cleavage ihre Autobiografie.[6]
Persönliches
Am 8. Mai 1959 heiratete sie ihren Schulfreund James Welch.[7] Der Ehe, die 1964 wieder geschieden wurde, entstammen zwei Kinder. Tahnee Welch wurde ebenfalls Schauspielerin. Von 1967 bis 1972 war Raquel mit Patrick Curtis verheiratet. Auf ihn folgten noch die Ehepartner Andre Weinfeld (1980–1990) und der Restaurator Richard Palmer (1999–2003).[8]
Filmografie (Auswahl)
- 1964: Madame P. und ihre Mädchen (A House is not a Home)
- 1964: König der heißen Rhythmen (Roustabout)
- 1965: A Swingin’ Summer
- 1966: Die Gespielinnen (Le Fate)
- 1966: Spara forte, piu forte, non capisco
- 1966: Eine Million Jahre vor unserer Zeit (One Million Years B.C.)
- 1966: Die phantastische Reise (Fantastic Voyage)
- 1967: Das älteste Gewerbe der Welt (Le plus vieux métier du monde)
- 1967: Mephisto ’68 (Bedazzled)
- 1967: Feuerdrache (Fathom)
- 1968: Die Platinbande (The Biggest Bundle of Them All)
- 1968: Bandolero!
- 1968: Die Lady in Zement (Lady in Cement)
- 1969: Tote Bienen singen nicht (Flareup)
- 1969: Magic Christian (The Magic Christian)
- 1969: 100 Gewehre (100 Rifles)
- 1970: Myra Breckinridge – Mann oder Frau? (Myra Breckinridge)
- 1970: Heißkaltes Blut (The Beloved)
- 1971: In einem Sattel mit dem Tod (Hannie Caulder)
- 1972: Auf leisen Sohlen kommt der Tod (Fuzz)
- 1972: Kansas City Bomber/Round Up
- 1972: Blaubart
- 1973: Die drei Musketiere (The Three Musketeers)
- 1973: Sheila (The Last of Sheila)
- 1974: Die vier Musketiere – Die Rache der Mylady (The Four Musketeers)
- 1975: The Wild Party
- 1976: C.R.A.S.H. (Mother, Jugs & Speed)
- 1977: Ein irrer Typ (L’Animal)
- 1978: Der Prinz und der Bettler (Crossed Swords)
- 1979: Mork vom Ork (Mork & Mindy, Fernsehserie, zwei Folgen)
- 1982: Die neun Tage wandert (The Legend of Walks Far Woman, Fernsehfilm)
- 1987: Right to die (Fernsehfilm)
- 1989: Taifun vor Raval ((Trouble in Paradise), Fernsehfilm)
- 1994: Die nackte Kanone 33⅓ (The Naked Gun 33⅓: The Final Insult)
- 1995: Superman – Die Abenteuer von Lois & Clark (Lois & Clark: The New Adventures of Superman, Fernsehserie, eine Folge)
- 1996: Sabrina – Total Verhext! (Sabrina, the Teenage Witch, Fernsehserie)
- 1997: Seinfeld (The Summer of George, Fernsehserie)
- 1997–2000: Chaos City (Fernsehserie, drei Folgen)
- 1998: Verrückt nach ihr (Folle d'elle)
- 1998: Der Chaotenboss (Chairman of the Board)
- 2001: Natürlich blond (Legally Blonde)
- 2001: Tortilla Soup – Die Würze des Lebens (Tortilla Soup)
- 2004: Meine wilden Töchter (8 Simple Rules, Fernsehserie, Gastauftritt)
- 2006: Forget About It
- 2008: Welcome to the Captain (Fernsehserie, fünf Folgen)
- 2012: CSI: Miami (Fernsehserie, eine Folge)
- 2013: House of Versace – Ein Leben für die Mode (Fernsehfilm)
- 2015: The Ultimate Legacy (Fernsehfilm)
- 2017: How to Be a Latin Lover
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1975: Golden Globe Award in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical für Die drei Musketiere
Literatur
- Raquel Welch, in: Internationales Biographisches Archiv 08/2000 vom 14. Februar 2000, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
- fehlende IMDb-Kennung (Fehler 1: IMDb-Kennung weder in der Vorlage noch in Wikidata vorhanden)
- Raquel Welch in der Internet Broadway Database (englisch)
- Raquel Welch in der Deutschen Synchronkartei
Einzelnachweise
- ↑ Raquel Welch: The Raquel Welch Total Beauty and Fitness. Hrsg.: Henry Holt & Co;. Band 1. Henry Holt & Co;, USA 1987, ISBN 978-0-03-069549-0.
- ↑ Raquel Welch in der Titelrolle von Victor/Victoria. In: New York Times, 27. Juni 1997 (englisch)
- ↑ Robert Luketic: Legally Blonde. Metro-Goldwyn-Mayer (MGM), Marc Platt Productions, 13. Juli 2001, abgerufen am 31. August 2020.
- ↑ https://www.discogs.com/Raquel-Welch-This-Girls-Back-In-Town/master/206708
- ↑ Raquel and Cher. In: The Cher Show. Youtube, 1975, abgerufen im Jahr 2020 (englisch).
- ↑ Raquel: Beyond the Cleavage. In: ISBN 1602860971. Hatchet Books, 29. März 2010, abgerufen am 31. August 2020 (englisch).
- ↑ Raquel Welch. Glamour Girls of the Silver Screen. Abgerufen am 15. August 2013.
- ↑ Eintrag bei filmreference.com
Personendaten | |
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NAME | Welch, Raquel |
ALTERNATIVNAMEN | Tejada, Jo Raquel (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 5. September 1940 |
GEBURTSORT | Chicago, Illinois, Vereinigte Staaten |