Johann Wolfgang van der Auwera

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Johann Wolfgang van der Auwera – auch von der Auwera und van der Auvera – (* 1708 in Würzburg; † 1756 ebenda) war ein deutscher Bildhauer des Rokoko im Fürstbistum Würzburg in Franken.

Auwera hielt sich – nach der Ausbildung in der Werkstatt seines aus Holland (wahrscheinlich Mechelen) stammenden und Ende des 17. Jahrhunderts als Hofbildhauer nach Würzburg gezogenen[1] Vaters Jakob – von 1730 an sechs Jahre lang in Wien auf, wo ihn Friedrich Karl von Schönborn ausbilden ließ. Nach 1738 übernahm er die künstlerische Leitung der Innendekoration der Würzburger Residenz. Von 1738 bis 1744 schuf er ein Ensemble von bis 1821 vorhandenen Statuen für den Ehrenhof der Residenz. Die meisten seiner für Kirchenausstattungen (etwa des Neumünsters und der Bürgerspitalkirche) in Würzburg geschaffenen Werke sind bei der Bombardierung Würzburgs 1945 zerstört worden. Erhalten blieb eine für die Marienkapelle gefertigte goldgefasste Statue eines trauernden Engels, die ins Mainfränkische Museum verbracht wurde. Weitgehend rekonstruiert wurde die 1945 verbrannte, von ihm um 1745/50 geschaffene „Peterer“-Kanzel in St. Peter und Paul.[2] Gemeinsam mit dem mit ihm befreundeten Balthasar Neumann, dem Baumeister der Residenz in Würzburg, reiste er in die Rheinlande und die Niederlande. Auwera schuf zusammen mit Antonio Giuseppe Bossi und dem Kunstschreiner und Zierratenschnitzer Ferdinand Hundt einen Dekorationsstil, der als Würzburger Rokoko bezeichnet wird. Er war der Lehrmeister von Johann Michael Fischer.

Sein Bruder Lukas van der Auwera ist der Schöpfer der Kreuzigungsgruppe (1762–66) neben der Mauritiuskirche in Wiesentheid. Sein anderer Bruder, Michael Josef, war ebenfalls Bildhauer. Van der Auweras Witwe heiratete den Hofbildhauer Ferdinand Tietz.

Werke

Literatur

  • Max H. von Freeden: Auwera, Johann Wolfgang van der. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 461 f. (Digitalisat).
  • Mechthild Kranzbühler: Johann Wolfgang von der Auwera. Ein fränkischer Bildhauer des 18. Jahrhunderts. In: Städel-Jahrbuch. Band 7/8, (Städelsches Kunstinstitut, Frankfurt am Main) 1932, S. 182–219.

Einzelnachweise

  1. Bruno Rottenbach: Würzburger Straßennamen. Band 2, Fränkische Gesellschaftsdruckerei, Würzburg 1969, S. 84 (Auverastraße [...]).
  2. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfängen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände; Band 2: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1477-8, S. 576–678 und 942–952, hier: S. 664 f.
  3. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 356.
  4. Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfängen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. 2004, S. 663.
  5. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 356.
  6. Christine Demel: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 11, 21, 312, 334–337 und 356 f.
  7. Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. 1999, S. 356.