Jenilu

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Jenilu (Kleine Sundainseln)
Jenilu
Jenilu im Norden Timors

Jenilu (Janilo, Djenilo, Jenilo, Junilo, Juanilo)[1] ist ein indonesischer Desa im Distrikt (Kecamatan) Kakuluk Mesak (Regierungsbezirk Belu, Provinz Ost-Nusa Tenggara).[2]

Geographie

Jenilu liegt an der Nordküste der Insel Timor an der Sawusee. Östlich befinden sich die Desas Kenbibi und Tulakadi, südlich Kabuna und westlich Leosama und Dualaus.[3]

Einwohner

2010 lebten in Jenilu 2.477 Menschen.[2] Sie gehören mehrheitlich zur Ethnie der Tetum.

Geschichte

Jenilu (hier Djenilo) auf einer Karte Zentraltimors von 1914

Jenilu war ursprünglich ein kleines Reich der nördlichen Tetum,[4] das aus einigen kleinen Dörfern bestand. Das Zentrum lag in einem Tal, etwa drei Meilen entfernt vom Flusshafen Atapupu, der heutzutage zu Jenilu gehört.[5]

Nach Ankunft der Europäer auf Timor kam die Region zunächst unter die nominelle Oberhoheit von Portugal. Im Vertrag von Paravicini unterschrieb Jacinto Correa (Hiacijinto Corea) 1756, als König von Wewiku-Wehale und Großfürst von Belu, unter anderem für das Reich von Jenilu ein Bündnis mit der Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC). 1848 besetzte der Herrscher von Oecusse Jenilu nochmals im Namen Portugals. Die Niederländer intervenierten dagegen, da sie befürchteten, dass so der wichtige Hafen Atapupu die Verbindung zum Hinterland verlieren könnte. Die Verhandlungen verliefen zunächst erfolglos.[6] Erst 1859 wurde Jenilu im Vertrag von Lissabon endgültig den Niederlanden zugesprochen.[7]

Unter den Herrschern Jenilus finden sich auch Frauen, wie Mariana Rosa da Costa (1879–1893).[8]

Einzelnachweise

  1. Rijksmuseum voor Volkenkunde (Leiden): Sammlungen Des Geologischen Reichs-Museums in Leiden. S. 9.
  2. a b Penduduk Indonesia menurut desa 2010 (Memento vom 27. März 2014 im Internet Archive) (indonesisch; PDF; 6,0 MB), abgerufen am 26. Januar 2013.
  3. Karte des Regierungsbezirks Belu, abgerufen am 27. Juli 2014.
  4. Hans Hägerdal: Lords of the Land, Lords of the Sea; Conflict and Adaptation in Early Colonial Timor, 1600–1800. 2012, S. 345. (oapen.org)
  5. Karel Steenbrink: Catholics in Indonesia, 1808–1900: A Documented History (Modest Recovery 1808–1903). 2004, ISBN 90-6718-141-2, S. 174ff. (books.google.de)
  6. History of Timor. S. 55. (pascal.iseg.utl.pt (Memento des Originals vom 24. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pascal.iseg.utl.pt, PDF; 824 kB)
  7. Sammlungen des Geologischen Reichs-Museums in Leiden: International Frontiers and Boundaries: Law, Politics and Geography. S. 374.
  8. Hans Hägerdal: Cycles of Queenship on Timor: A response to Douglas Kammen. (mailman.anu.edu.au, abgerufen am 27. Juli 2014)

Koordinaten: 8° 59′ 56,3″ S, 124° 51′ 48,5″ O