Slawonisches Grenz-Infanterieregiment Nr. 8 (Gradiskaner)

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Das slawonische Grenz-Infanterieregiment Nr. 8 (Gradiskaner) oder Slawonisch Gradiscaner Grenz-Infanterie-Regiment Nr. 67 war ein Grenzregiment der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Das Regiment wurde 1747 durch Feldmarschallleutnant Franz Anton Leopold Pontz als Slavonski Gradiscaner Grenz-Infanterie an der Slawonischen Militärgrenze nahe der Festung Gradiška gegründet.[1] Bei seiner Aufstellung umfasste das Regiment zwei Bataillone zu je fünf Kompanien, insgesamt 5.600 Mann. Die Regimentssiedlung der Einheit nannte sich zunächst, nach dem ersten Regimentsführer Friedrich Schmidt, Friedrichsdorf. Im Jahr 1750 wurde die Siedlung in Nova Gradiska umbenannt und ist heute eine Stadt mit ca. 14.000 Einwohnern. Die Slawonische Militärgrenze war Teil der Habsburger Militärgrenze gegen das Osmanische Reich. Sie gliederte sich in drei Regimenter.

  • 7. Broder Regiment (Slavonski Brod) (1769: Nr. 66)
  • 8. Gradiskaner Regiment (Nova Gradiška) (Nr. 67)
  • 9. Peterwardeiner Regiment (Petrovaradin) (Nr. 68)

Ab 1751 bestand das Regiment aus zwei Grenadierkompanien und vier Bataillonen aus Füsilieren. Von 1756 bis 1762 kämpfte es im Siebenjährigen Krieg in den Schlachten von Kolin, Leuthen, Hochkirch, Landshut und Reichenbach. 1758 führte der spätere Feldmarschall Hieronymus Ljubibratich von Trebinja das Regiment.

1769 wurde das Regiment in Slavonski Gradiscaner Grenz-Infanterie Nr. 67 und 1798 in Slavonski Gradiskaner Grenz-Infanterieregiment Nr. 8 umbenannt. 1801 wurde der spätere General Franz Jircik Kommandeur des Regimentes[2]. 1805 übernahm Carl von Greth das Regiment, der schon von 1796 bis 1798 in diesem gedient hatte.

Im Dritten Koalitionskrieg nahm das Regiment am erfolgreichen Feldzug Erzherzog Karls in Italien teil. In der Schlacht bei Abensberg standen sie in der Brigade des Josef Wenzel Radetzky von Radetz. In den Befreiungskriegen kämpfte Teile des Regiments u. a. in der Schlacht um Dresden und der Völkerschlacht bei Leipzig. In den Kämpfen gegen Eugène de Beauharnais am 11. September 1813 bei St. Martin bei Littai taten sich die Gradiskaner besonders hervor.

Einzelnachweise

  1. Georg Tessin: Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancién Regime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts. Part 1. Die Stammlisten, Osnabrück 1986
  2. Oesterreichisches Militär-Konversations-Lexikon (Wien 1850, 8°.) Bd. III, S. 407.