Kalendjin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Kalendschin)
Pokot-Frauen

Die Kalendjin oder Kalendschin (so auch gesprochen; englisch Kalenjin) sind eine Gruppe verwandter Völker, die im Westen Kenias im und am Rift-Tal leben. Aktuell (Kenia Census 2019) gibt es 6,36 Mio. Kalendjin.[1] Sie sprechen südnilotische Sprachen.

Geschichte

Die Kalendjin sind Niloten und vor mehr als 2000 Jahren aus dem Südsudan nach Zentralkenia eingewandert, wo sie sich mit den einheimischen Kuschiten vermischten. Sie teilen sich in 11 kulturell und linguistisch verwandte Ethnien auf[2]: Keiyo auch bekannt als Elgeyo, Kipsigis, Lembus, Marakwet, Nandi, Okiek, Pokot, Sabaot, Sengwer, Terik, Tugen

Gegenden, in denen Nilotische Sprachen gesprochen werden

Sie haben erst im 20. Jahrhundert aufgrund sprachlicher Gemeinsamkeiten und politischen Drucks gegen die großen anderen Ethnien ein Gemeinschaftsgefühl herausgebildet und diesen Namen angenommen. Das nilotische Kalendjin („Ich sage dir!“) war eine Radiosendung, die sich speziell an diese kleinen versprengten Völker wandte. Wer also Kalendjin hörte, war ein Kalendjin.

Die meisten Langstreckenläufer aus Kenia sind Kalendjin. Die bekanntesten Kalendjin sind Ex-Präsident Daniel arap Moi und Paul Tergat, 5-facher Crosslauf-Weltmeister (beide Tugen).[3]

Weblinks

Literatur

  • Kibny'aanko Seroney: Samburtaab Ng'aleekaab Kaleenchin. Kalenjin Dictionary, Mvule Africa Publishers, Kenia, 608 S., ISBN 978-9-966769732 (kalenjin-englisch).

Einzelnachweise

  1. Kenya National Bureau of Statistics: 2019 Kenya Population and Housing Census Volume IV: Distribution of Population by Socio-Economic Characteristics. Abgerufen am 15. Februar 2021.
  2. Countries and their Cultures: Kalenjin. Abgerufen am 15. Februar 2021.
  3. Seppo Luhtala, Top distance runners of the century: motivation, pain, success : world-class Athletes tell in der Google-Buchsuche